Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
und sie wird die Materialien aussuchen.
In der Zwischenzeit hat Damon ungefähr zweihundert Leute eingestellt, um Lady Ulmas Anwesen zu säubern, neue Wandbehänge und Vorhänge anzubringen, das Leitungssystem wieder instand zu setzen, die Möbel zu polieren, die zum größten Teil die Zeit gut überstanden haben, und neue Möbel als Ersatz für jene zu besorgen, die in Stücke zerfallen sind. Oh, und sie sollen im Garten Blumen und Bäume pflanzen und Springbrunnen ausheben und dergleichen Dinge. Da so viele Leute daran arbeiten, sollten wir binnen Tagen einziehen können.
Und das Allerbeste kommt zum Schluss: Denn all dies dient nur einem einzigen Ziel – abgesehen davon, dass wir Lady Ulma natürlich glücklich machen wollen. Es geschieht, damit Damon und seine » persönlichen Assistentinnen« von der besseren Gesellschaft akzeptiert werden, nun, da die Jahreszeit der Partys beginnt. Sowohl Lady Ulma als auch Sage kamen sofort hinter die Rätsel, die Misao uns aufgegeben hat!
Das beweist nur, was ich schon vorher gedacht habe: Misao hätte sich niemals träumen lassen, dass wir es tatsächlich hierher schaffen oder dass wir Zugang zu den Orten erhalten, an denen sie und ihr Bruder die beiden Hälften des Fuchsschlüssels versteckt haben.
Aber zu diesem Zweck gibt es eine sehr einfache Methode: Wenn wir die schillerndsten, interessantesten Neureichen hier sind und wir die Geschichte in Umlauf bringen, dass Lady Ulma ihren rechtmäßigen Platz wieder eingenommen hat, und wenn alle Näheres über sie erfahren wollen – werden wir zu den Partys eingeladen! Und so bekommen wir Zutritt zu den beiden Anwesen, wo wir nach den Hälften des Schlüssels zu Stefanos Befreiung suchen müssen! Und wir haben unglaubliches Glück, denn jetzt beginnt, wie gesagt, die Zeit des Jahres, da jedermann Partys veranstaltet, und beide Häuser, die für uns infrage kommen, veranstalten frühe Feste: Das eine ist eine Gala der Silbernen Nachtigall und das andere eine Frühlingssoiree von Lady Blodwedd zur Feier der ersten Blumen.
Ich weiß, dass meine Schrift jetzt zittrig ist. Ich zittere selbst bei dem Gedanken, dass wir uns tatsächlich auf die Suche nach den beiden Hälften des Fuchsschlüssels machen werden.
Oh Tagebuch, es ist schon spät – und ich kann nicht – ich kann nicht über Stefano schreiben. Hier in derselben Stadt mit ihm zu sein, zu wissen, in welchem Gefängnis er sitzt … und doch nicht imstande zu sein hineinzugelangen, um ihn zu sehen … Meine Augen sind so trüb, dass ich nicht mehr erkennen kann, was ich schreibe. Ich wollte ein wenig schlafen, um für einen weiteren Tag gewappnet zu sein, an dem ich umherlaufe, die notwendigen Arbeiten überwache und zusehe, wie Lady Ulmas Anwesen einer Rose gleich erblüht – aber jetzt habe ich Angst, dass ich nur Albträume haben werde, in denen Stefanos Hand der meinen langsam entgleitet.
Kapitel Dreiundzwanzig
In einer der folgenden » Nächte« zogen sie ein, wobei sie jene Stunde wählten, zu der die anderen Anwesen, an denen sie vorbeikamen, abgedunkelt und still dalagen. Elena, Meredith und Bonnie suchten sich jeweils ein Zimmer im oberen Stockwerk als Schlafzimmer aus, alle drei dicht beieinander. In der Nähe lag ein luxuriöses Badezimmer mit einem hellblauen und weißen Marmorboden und einem einzigartigen Pool in der Form einer riesigen Rose, der tatsächlich groß genug war, um darin zu schwimmen, und der mit Kohle beheizt wurde. Eine fröhlich aussehende Dienerin kümmerte sich um den Pool.
Elena war entzückt über das, was als Nächstes geschah. Damon hatte still und leise bei einem privaten Verkauf eines angesehenen Händlers eine Anzahl von Sklaven gekauft und dann hatte er sie prompt befreit und ihnen Löhne und freie Zeit angeboten. Fast alle früheren Sklaven waren darüber nur allzu glücklich und fanden sich bereit, bei ihm zu bleiben, und nur einige wenige entschieden sich dafür, fortzugehen oder wegzulaufen, größtenteils Frauen, die auf der Suche nach ihren Familien waren. Die anderen würden bleiben und Lady Ulmas Personal bilden.
Lady Ulma bekam einen der größeren Schlafräume im Erdgeschoss, obwohl Damon beinahe brutale Gewalt anwenden musste, um sie dort unterzubringen. Er selbst entschied sich für den Bibliotheksraum, der tagsüber als Büro diente, da es ohnehin unwahrscheinlich war, dass er viele Stunden der Nacht im Haus verbringen würde.
Was das betraf, entstand eine etwas peinliche Situation. Denn die meisten der
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