Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
Meredith in der Mitte der Rückbank
angeschnal t hatte, blieb für Saber ein Platz am Fenster,
durch das er den Kopf strecken konnte.
»Also«, sagte Stefano über das Schnurren des Motors
hinweg, »wohin genau fahren wir eigentlich?«
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
»Mama sagte, nicht in Fel ’s Church«, wiederholte Mrs
Flowers an Stefano gewandt. »Und das bedeutet, dass wir
nicht zum Dickicht fahren.«
»In Ordnung«, erwiderte Stefano. »Wenn er nicht da ist, wo
ist er dann?«
»Nun«, bemerkte Elena langsam, »dann war es wohl die
Polizei, nicht wahr? Sie haben ihn geschnappt.« Ihr Herz
fühlte sich an, als säße es in ihrem Magen.
Mrs Flowers seufzte. »Ich nehme es an. Mama hätte mir
das erzählen sol en, aber die Atmosphäre ist vol er
seltsamer Einflüsse.«
»Aber das Büro des Sheriffs ist in Fel ’s Church. Zumindest
was davon noch übrig ist«, wandte Elena ein.
»Wie wäre es denn«, sagte Mrs Flowers, »mit der Polizei
in einer anderen Stadt in der Nähe? Mit den Polizisten
beispielsweise, die schon früher nach ihm gesucht haben
…«
»Ridgemont«, murmelte Elena bedrückt. »Daher kamen
die Cops, die die Pension durchsucht haben. Daher kam
auch dieser Mossberg, hat Meredith gesagt.« Sie sah
Meredith an, die nicht einmal ein Murmeln von sich gab. »In
Ridgemont hat auch Carolines Dad al seine mächtigen
Freunde – genau wie Tyler Smal woods Dad. Sie gehen
al e in diese M?nnerclubs mit geheimen Handzeichen und
solchen Dingen.?
»Und haben wir so etwas wie einen Plan, wenn wir dort
eintreffen?«, fragte Stefano.
»Ich habe eine Art Plan A«, gab Elena zu. »Aber ich weiß
nicht, ob er funktionieren wird – das kannst du viel eicht
besser beurteilen.«
»Erklär ihn mir.«
Elena erklärte ihm den Plan. Stefano hörte zu und musste
sich ein Lachen verkneifen. »Ich denke«, sagte er
anschließend nüchtern, »dass es möglicherweise durchaus
funktionieren könnte.«
Elena begann unverzüglich, über Pläne B und C
nachzudenken, sodass sie nicht ratlos sein würden, fal s
Plan A scheitern sol te.
Sie mussten durch Fel ’s Church fahren, um nach
Ridgemont zu gelangen. Elena sah durch einen
Tränenschleier die ausgebrannten Häuser und die
geschwärzten Bäume. Dies war ihre Stadt, die Stadt, über
die sie als Geist gewacht und die sie beschützt hatte. Wie
hatte es so weit kommen können?
Und schlimmer noch – wie konnte es jemals möglich sein,
die Stadt wieder aufzubauen?
Elena begann, unkontrol iert zu zittern.
Matt saß grimmig im Besprechungsraum der
Geschworenen. Er hatte ihn schon vor längerer Zeit
erkundet und entdeckt, dass die Fenster von außen
verbrettert waren. Das überraschte ihn nicht, da auch in
Fel ’s Church al e Fenster verbrettert waren. Au?erdem
hatte er diese Bretter getestet und wusste, dass er, wenn
er wol te, ausbrechen konnte.
Ihm war aber nicht danach zumute.
Es war Zeit, sich seiner persönlichen Krise zu stel en. Er
hatte sich ihr schon stel en wol en, bevor Damon die drei
Mädchen in die Dunkle Dimension gebracht hatte, aber
Meredith hatte es ihm ausgeredet.
Matt wusste, dass Mr Forbes, Carolines Vater, überal hier
bei der Polizei und der Justiz seine Spezis sitzen hatte.
Das Gleiche galt für Mr Smal wood, den Vater des wahren
Schuldigen. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihm eine
faire Verhandlung zuteilwerden lassen würden. Aber in
jeder wie auch immer gearteten Verhandlung würden sie
ihm an irgendeinem Punkt zumindest zuhören müssen.
Und was sie hören würden, war die schlichte Wahrheit. Sie
würden sie jetzt viel eicht nicht glauben. Aber später, wenn
Carolines Zwil inge so wenig Kontrol e über sich selbst
hatten, wie es Werwolfbabys nachgesagt wurde – nun,
dann würden sie an Matt denken und daran, was er gesagt
hatte.
Er tat das Richtige, versicherte er sich. Selbst wenn sich im
Augenblick al es in ihm bleischwer anfühlte.
Was ist das Schlimmste, was sie mir antun können?,
überlegte er und war unglücklich, das Echo von Meredith’
Stimme wieder zu hören. »Sie können dich ins Gefängnis
werfen, Matt. In ein echtes Gefängnis; du bist über
achtzehn. Und während das eine gute Nachricht für einige
echte, boshafte, zähe alte Straftäter mit selbst gemachten
Tätowierungen und Bizeps wie Baumästen sein mag, wird
es für dich keine gute Nachricht sein.« Und dann, nach
einer weiteren Recherche im Internet: »Matt, in Virginia
kann die Strafe lebenslänglich
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