Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
nicht …« Sie sah
Stefano mit unglücklichen Augen an. Das Einzige, was jetzt
in ihr brannte, war die Scham darüber, Matt im Stich
gelassen zu haben.
»Ich habe es auf seinem Handy versucht«, sagte Mrs
Flowers sehr sanft. »Mama hat mir geraten, das zu tun, und
das seit halb eins. Aber er ist nicht rangegangen. Ich habe
seither jede Stunde angerufen. Mama wil nicht mehr
sagen, als dass es an der Zeit sei, uns das Ganze einmal
aus der N?he anzusehen.?
Elena lief zu Mrs Flowers und weinte in die weiche
Baumwol spitze am Hals der alten Frau. »Sie haben unsere
Arbeit für uns getan«, sagte sie. »Vielen Dank. Aber jetzt
müssen wir gehen und nach ihm suchen.«
Sie fuhr zu Stefano herum. »Kannst du Meredith in das
Schlafzimmer im Erdgeschoss bringen? Zieh ihr einfach
die Schuhe aus und leg sie auf die Decken. Mrs Flowers,
wenn Sie hier al ein zurückbleiben, werden wir Saber und
Talon dalassen, damit sie auf Sie achtgeben. Dann werden
wir über unser Handy mit Ihnen in Verbindung bleiben. Und
werden jedes Haus in Fel ’s Church absuchen – aber ich
vermute, wir sol ten zuerst zu dem Dickicht gehen …«
»Warte, Elena, meine Liebe.« Mrs Flowers hatte die
Augen geschlossen. Elena wartete und trat dabei
ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Stefano, der
Meredith gerade im Schlafzimmer untergebracht hatte,
kam zurück.
Plötzlich lächelte Mrs Flowers, die Augen immer noch
geschlossen. »Mama sagt, sie werde ihr Äußerstes für
euch beide tun, da ihr eurem Freund so ergeben seid. Sie
sagt, dass Matt nirgendwo in Fel ’s Church sei. Und sie
sagt, ihr sol t den Hund mitnehmen, Saber. Der Falke wird
über Meredith wachen, während wir fort sind.« Mrs Flowers
öffnete die Augen. »Obwohl wir ihr Fenster und ihre Tür
viel eicht mit Klebezetteln bedecken sol ten«, fuhr sie fort,
»nur um auf der sicheren Seite zu sein.«
»Nein«, sagte Elena energisch. »Es tut mir leid, aber ich
werde Meredith nicht mit nur einem Vogel als Schutz al ein
lassen. Wir werden Sie beide mitnehmen, bedeckt mit
Amuletten, wenn Sie wol en, und dann k?nnen wir auch
beide Tiere mitnehmen. In der Dunklen Dimension haben
sie zusammengearbeitet, als Blodwedd versuchte, uns zu
t?ten.?
»In Ordnung«, sagte Stefano sofort; er kannte Elena gut
genug, um zu wissen, dass durchaus ein halbstündiger
Streit ausbrechen konnte, und Elena würde niemals auch
nur einen Zentimeter von ihrer Position abrücken. Mrs
Flowers musste das ebenfal s gewusst haben, denn auch
sie erhob sich sofort und ging davon, um sich fertig zu
machen.
Stefano trug Meredith zu ihrem Wagen hinaus. Elena stieß
einen winzigen Pfiff aus, um Saber zu rufen, der sofort um
sie herumschwänzelte. Er schien größer denn je zu sein,
und sie machte mit ihm ein Wettrennen die Treppe hinauf
zu Matts Zimmer. Es war enttäuschend sauber – aber
Elena fand zwischen Bett und Wand doch noch eine
Unterhose, an der sie Saber ausführlich schnuppern ließ.
Danach lief sie noch schnel in Stefanos Zimmer hinauf, zog
ihr Tagebuch unter der Matratze hervor und begann zu
kritzeln.
Liebes Tagebuch,
ich weiß nicht, was ich tun soll. Matt ist verschwunden.
Damon hat Bonnie in die Dunkle Dimension gebracht –
aber kümmert er sich um sie?
Diese Frage lässt sich unmöglich beantworten. Wir
können selbst keine Pforte öffnen und ihnen folgen. Ich
fürchte, dass Stefano Damon umbringen wird, und wenn
Bonnie etwas – irgendetwas ? zugesto?en sein sollte,
werde ich ihn ebenfalls umbringen wollen. Oh Gott, was f?r
ein Schlamassel!
Und Meredith … ausgerechnet bei Meredith stellt sich
heraus, dass sie mehr Geheimnisse hat als wir alle
zusammen. Stefano und ich können einander nur
festhalten und beten. Wir kämpfen schon so lange gegen
Shinichi! Ich habe das Gefühl, als würde das Ende nahen
… und ich habe Angst.
»Elena!«
Stefanos Ruf kam von unten. »Wir sind al e fertig!«
Elena stopfte das Tagebuch schnel zurück unter die
Matratze. Saber wartete auf der Treppe und sie folgte ihm
im Laufschritt hinunter. Mrs Flowers hatte zwei Mäntel mit
Amuletten bedeckt.
Draußen kam als Antwort auf Stefanos lang gezogenen
Pfiff ein Kiiiiii von oben und Elena sah einen kleinen,
dunklen Körper vor dem weiß gestreiften Augusthimmel
kreisen. »Er weiß Bescheid«, sagte Stefano kurz und
setzte sich auf den Fahrersitz des Wagens. Elena stieg
hinter ihm ein und Mrs Flowers nahm auf dem Beifahrersitz
Platz. Da Stefano
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