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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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klang
    beinahe besorgt, und Stefano überlegte, wie sein eigenes Gesicht wohl
    aussehen mochte, wenn Damon so reagierte. Wahrscheinlich hatte sein
    Bruder Elena gerade erst gesehen.
    »Manchmal bin ich wirklich ein Narr«, stellte Stefano trocken fest.
    »Was willst du, Damon?«
    Damon lächelte. »Ich will, dass du mit mir kommst, um Detektiv zu
    spielen, kleiner Bruder. Wirklich, alles ist besser, als diesen brütenden
    Ausdruck und die Sorgenfalten auf deinem Gesicht ansehen zu müssen.«
    Stefano zuckte die Achseln. »Warum nicht?« Mit einem eleganten Sch-
    wung sprang er vom Balkon und Damon folgte ihm schnell.
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    Während Damon ihn zu ihrem Ziel lotste, setzte er Stefano über die
    Einzelheiten ins Bild. Oder vielmehr gelang es Stefano, Damons
    Erklärung ein vages Szenario zu entnehmen. Damon war nicht der Typ,
    der alles preisgab. Am Ende wusste Stefano nur, dass eine Datenbank-
    Recherche in der Bibliothek zu einer kryptischen Warnung einer alten
    Bibliothekarin geführt hatte. Stefano grinste in sich hinein bei dem
    Gedanken an eine zerbrechliche alte Frau, die Damon drohte.
    »Was hast du denn recherchiert?«, fragte Stefano in der Hoffnung,
    noch etwas handfestere Informationen zu erhalten. »Und wovon sollst du
    ihrer Meinung nach die Finger lassen?« Er rutschte auf dem rauen Ast
    der Eiche hin und her, auf dem sie inzwischen beide saßen, und ver-
    suchte, es sich so bequem wie möglich zu machen. Damon hatte die Ange-
    wohnheit, auf Bäumen zu sitzen. Wohl eine Nebenwirkung davon, dass er
    so viel Zeit als Vogel verbrachte. Von diesem Wachposten aus beo-
    bachteten sie das Haus der Bibliothekarin, aber Stefano war sich nicht
    sicher, wonach genau sie eigentlich Ausschau hielten.
    »Es waren nur ein paar alte Fotografien aus der Geschichte des Col-
    leges«, antwortete Damon. »Ist nicht weiter wichtig. Ich will mich nur
    davon überzeugen, dass sie ein Mensch ist.« Durch ein hell erleuchtetes
    Fenster erspähte er die alte Dame, die an ihrem Tee nippte und fernsah.
    Verärgert stellte Stefano fest, dass Damon sich auf dem Ast ganz of-
    fensichtlich viel wohler fühlte als er selbst. Elegant auf ein Knie gestützt,
    beugte er sich vor, und Stefano spürte, dass er Macht in Richtung der
    Frau aussandte, um herauszufinden, ob sie irgendetwas Ungewöhnliches
    an sich hatte.
    Allerdings schien sein Gleichgewicht eine sehr fragile Angelegenheit zu
    sein, da er vollkommen auf die alte Frau konzentriert war. Stefano rückte
    näher an Damon heran, und versetzte ihm einen plötzlichen Stoß.
    Es war extrem befriedigend, Damons Fassung ausnahmsweise einmal
    erschüttert zu sehen. Er jaulte gedämpft auf und fiel vom Baum. Mitten in
    der Luft verwandelte er sich in eine Krähe und flatterte wieder nach oben.
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    Dann hockte er sich auf einen Ast über Stefano, sah ihn böse an und
    krähte seinen Ärger laut heraus.
    Stefano schaute zum Fenster. Die Frau schien Damons Jaulen ebenso
    wenig gehört zu haben wie den Schrei der Krähe – sie zappte seelenruhig
    durch die Kanäle. Als er sich wieder Damon zuwandte, hatte sein Bruder
    sich erneut zurückverwandelt.
    »Ich hätte gedacht, dass ein Streich wie dieser gegen deinen ehrenvol-
    len Moralkodex verstoßen würde«, bemerkte Damon, während er sich
    sorgfältig das Haar glatt strich.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Stefano grinsend. »Ich konnte es mir ein-
    fach nicht verkneifen.«
    Damon zuckte die Achseln und schien den Streich gutmütig zu akzep-
    tieren. Als er wieder durch das Fenster der Bibliothekarin schaute, war sie
    aufgestanden, um sich noch eine Tasse Tee zu machen.
    »Hast du irgendwas an ihr gespürt?«, fragte Stefano.
    Damon schüttelte den Kopf. »Entweder versteht sie sich brillant darauf,
    ihre wahre Natur vor uns zu verbergen, oder sie ist einfach nur eine
    schrullige Bibliothekarin.« Er stieß sich von seinem Ast ab und landete
    leichtfüßig im Gras. So oder so, ich habe genug, fügte er lautlos hinzu.
    Stefano folgte ihm und kam geschmeidig neben Damon am Fuß des
    Baums auf. »Für nichts von alldem hättest du mich gebraucht, Damon«,
    sagte er. »Warum hast du mich gebeten, dich zu begleiten?«
    Damons Lächeln strahlte in der Dunkelheit. »Ich dachte einfach, du
    könntest etwas Abwechslung gebrauchen«, erwiderte er schlicht. Was Ste-
    fano zu dem Schluss brachte, dass es nicht das eigenartige Benehmen der
    Bibliothekarin war, über das er sich Sorgen machen sollte.

Kapitel Zwanzig
    Das hier ist viel schlimmer

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