Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Moment, »vielleicht lässt sich das
    Paneel an dieser Stelle nach oben schieben.« Sie rüttelte an der Holzver-
    täfelung, bis diese laut knirschte und sich tatsächlich bewegen ließ.
    »Huh«, murmelte Chloe verwirrt. »Wow, wie ein Geheimfach. Ist aber
    anscheinend seit einer ganzen Weile nicht mehr geöffnet worden.«
    Sobald sie es geschafft hatte, das Paneel ganz hochzudrücken, blickten
    Matt und sie erstaunt in den dahinter liegenden Raum; er war ziemlich
    klein, nur etwa dreißig Zentimeter hoch und breit und einige Zentimeter
    tief, und er war voller Spinnweben. Im Innern befand sich etwas
    Rechteckiges, eingewickelt in ein Tuch, das früher wahrscheinlich einmal
    weiß gewesen sein musste, jetzt jedoch grau von Staub war.
    »Es ist ein Buch«, sagte Matt und griff danach. Die dicke, weiche
    Dreckschicht auf der Außenseite des Tuchs beschmutzte ihm die Hände.
    Das Buch darunter war jedoch sauber.
    »Wow«, sagte Chloe leise.
    159/308
    Es sah alt aus, richtig alt. Der dunkle Ledereinband bröckelte bereits,
    und die Ränder der Seiten waren rau, als seien sie von Hand geschnitten
    worden, nicht mit einer Maschine. Matt hielt das Buch ein wenig schräg
    und konnte ein paar goldene Überreste erkennen, die einst den Titel gez-
    iert haben mussten.
    Er schlug das Buch in der Mitte auf. Es war handgeschrieben, ordent-
    liche, kräftige Schriftzüge in schwarzer Tinte. Aber er konnte die Worte
    nicht entziffern.
    »Vielleicht ist es Latein«, schlug Matt vor. »Hast du je Latein gelernt?«
    Chloe schüttelte den Kopf. Matt blätterte auf die erste Seite zurück und
    ein Wort sprang ihm ins Auge. Vitale.
    »Vielleicht ist es die Geschichte der Vitale Society?«, fragte Chloe.
    »Oder es sind die uralten Geheimnisse der Gründer. Cool! Wir sollten es
    Ethan geben.«
    »Ja, sicher«, erwiderte Matt geistesabwesend. Er blätterte einige weit-
    ere Seiten um und die Tinte wechselte von Schwarz zu Dunkelbraun. Sieht
    aus wie getrocknetes Blut, schoss es ihm durch den Kopf. Er schauderte,
    dann verdrängte er den Gedanken. Es war einfach irgendeine alte Tinten-
    art, die mit der Zeit zu Braun verblasst war.
    Ein Wort erkannte er, es stand drei, nein, vier Mal auf der einen Seite:
    Mort. Das bedeutete Tod, soviel er wusste. Matt zeichnete das Wort
    stirnrunzelnd mit dem Finger nach. Unheimlich.
    »Ich werde es Ethan zeigen«, erklärte Chloe entschlossen, sprang auf
    und nahm ihm das Buch ab. Sie durchquerte den Raum und unterbrach
    Ethans Gespräch mit einem anderen Mädchen. Matt beobachtete, wie
    sich auf Ethans Gesicht langsam ein Lächeln ausbreitete, als er das Buch
    entgegennahm.
    Nach einigen Minuten kehrte Chloe grinsend zurück. »Ethan war ganz
    aufgeregt«, berichtete sie. »Er sagte, er würde uns alles darüber erzählen,
    sobald er jemanden gefunden hat, der das Buch übersetzt.«
    »Toll«, nickte Matt und schüttelte den letzten Rest seines Unbehagens
    ab. Das hier war Chloe, voller Energie und Leben, und in ihrer Nähe
    160/308
    wollte er nicht an Tod oder Blut oder irgendetwas anderes Morbides den-
    ken. »Hey«, sagte er, schob die düsteren Gedanken endgültig beiseite und
    konzentrierte sich auf die goldenen Strähnchen in ihren dunklen Locken.
    »Gehst du heute Abend zu der Wohnheim-Party in McAllister House?«
    Vielleicht nicht hinters Ohr kämmen, überlegte Elena und musterte sich
    kritisch im Spiegel. Sie entfernte die Haarspange und ließ ihre goldene
    Mähne, die sie mit einem Glätteisen bearbeitet hatte, samtig über die
    Schultern fallen. Viel besser.
    Sie sah gut aus, stellte sie fest, während sie den Blick über ihr Spiegelb-
    ild schweifen ließ. Ihr kurzes schwarzes Trägerkleid betonte ihre helle
    Haut, die wie ein Rosenblatt schimmerte, und ihr glänzendes Haar. Ihre
    dunkelblauen Augen wirkten besonders groß.
    Aber was spielt es ohne Stefano für eine Rolle, wie ich aussehe?
    Sie beobachtete, wie sich ihr Mund verzog, und verbot sich diesen
    Gedanken. Wie sehr sie auch das Gefühl von Stefanos Hand in ihrer ver-
    misste, wie sehr sie sich auch nach seinen Küssen sehnte, wie sehr sie sich
    auch wünschte, mit ihm zusammen zu sein – im Augenblick war das un-
    möglich. Sie war nicht Catarina. Und sie war zu stolz, um Trübsal zu
    blasen. Es ist nicht für immer, sagte sie sich entschlossen.
    Bonnie kam herbei, schlang die Arme um Elenas Schultern und be-
    trachtete sie beide im Spiegel. »Na, wie sehen wir aus?«, fragte sie gut
    gelaunt. »Perfekt, würde ich sagen. Bist du

Weitere Kostenlose Bücher