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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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du dich konzentrierst, solltest du ebenfalls in der Lage sein, kleinere Tiere– Vögel und Kaninchen– zu dir zu rufen. Wenn du möchtest, kannst du versuchen, sie nicht zu töten, aber du wirst sie wahrscheinlich trotzdem töten, zumindest bis du gelernt hast, dich zu beherrschen.«
    »D anke, Stefano«, sagte Chloe feierlich.
    »V ersuch, tief zu atmen«, riet Stefano ihr. »V ersuch, dich in Meditation zu üben. Lausche auf deinen eigenen Herzschlag, gewöhne dich an den neuen, langsameren Rhythmus, den dein Herz jetzt hat, da du verwandelt wurdest. Du wirst bisweilen ziemlich aufgewühlt sein, und du solltest herausfinden, wie du dich beruhigen kannst. Mach mit, Matt. Das wird ihr helfen, sich zu konzentrieren.«
    »I n Ordnung.« Matt wischte sich seine verschwitzten Hände an seinen Jeans ab und nickte erneut. »W ir können das schaffen.«
    Er sah Stefano in die Augen und war überrascht von dessen Gesichtsausdruck. Trotz des sachlichen Tonfalls, den Stefano angeschlagen hatte, konnte Matt erkennen, dass er sich Sorgen machte. »E s ist gefährlich für dich«, sagte Stefano sanft. »I ch sollte dich eigentlich nicht mit ihr allein lassen.«
    »I ch würde Matt niemals wehtun«, beteuerte Chloe. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie wischte sie wütend mit dem Handrücken weg. »N iemals.«
    Stefano richtete seinen besorgten, mitfühlenden Blick jetzt auf sie. »I ch weiß, dass du ihm nicht wehtun willst«, sagte er, »a ber ich weiß auch, dass du das Rauschen von Matts Blut hören kannst, dass du überall um dich herum den überwältigenden, süßen Duft von Blut riechen kannst. Es ist schwer, klar zu denken, wenn er in deiner Nähe ist, nicht wahr? Ein Teil von dir will einfach über ihn herfallen, will die weiche Haut an seiner Kehle aufreißen, will die Ader finden, die so voll ist von dem reichen, warmen Blut, direkt unter seinem Ohr.«
    Chloe presste die Kiefer aufeinander, aber ein Zahn glitt ab und schnitt in ihre Lippe. Mit einem Schaudern begriff Matt, dass Chloes scharfe Vampirzähne hervorgetreten waren, während Stefano geredet hatte– dass sie bereit war zu beißen.
    Matt wappnete sich und wehrte sich gegen den Instinkt, von ihr wegzulaufen. Stattdessen rückte er näher an sie heran, um ihr einen Arm um die Schultern zu legen.
    »W ir werden das durchstehen«, erklärte er fest. Chloe holte tief und langsam Atem und dann noch einmal und versuchte, sich zu beruhigen. Nach einem Moment entspannten ihre Schultern sich ein wenig, und Matt stellte erleichtert fest, dass sie die Kiefer nicht mehr aufeinanderpresste; wahrscheinlich waren auch die Reißzähne wieder verschwunden.
    »W as können wir sonst noch tun?«, fragte Chloe mit entschlossener Stimme.
    Stefano zuckte die Achseln und schob die Hände in seine Taschen. Er ging zur Tür und schaute hinaus über das dunkle Wasser des Sees. »A m Ende zählt nur, dass du dich wirklich verändern willst«, sagte er. »W enn du es wirklich willst und deine Willenskraft stark genug ist, wirst du es schaffen. Aber ich will ehrlich sein: Es wird nicht leicht.«
    »I ch will es schaffen«, sagte Chloe, in deren Augen erneut Tränen glänzten. »I ch will niemandem wehtun. So bin ich nicht, nicht einmal jetzt. Die letzten Tage– ich kann unmöglich dieses Ding sein.« Sie schloss die Augen und die Tränen quollen über ihre Wimpern und rannen ihr in silbrigen Linien über die Wangen.
    »D u darfst auf keinen Fall von irgendeinem Menschen trinken«, warnte Stefano sie eindringlich. »W enn Matt oder irgendjemand sonst verletzt wird, werde ich alles Nötige tun, um die Menschen hier zu beschützen, selbst wenn du es bereust.«
    »D u wirst mich töten«, pflichtete Chloe ihm mit dünner Stimme bei. Ihre Augen waren immer noch geschlossen und sie schlang schützend die Arme um den Oberkörper. »E s ist okay«, fügte sie hinzu. »I ch will so nicht leben.«
    »I ch übernehme die Verantwortung für sie«, sagte Matt. »I ch werde nicht zulassen, dass etwas Schlimmes passiert.«
    Chloe rückte langsam noch näher an ihn heran; in seinem Arm schien sie Trost zu finden. Matt hielt sie fest. Chloe konnte gerettet werden, er wusste es. Er war unvorsichtig gewesen, hatte nicht begriffen, was Ethan wirklich war. Aber Chloe war für ihn nicht verloren, noch nicht.
    »I n Ordnung«, murmelte Stefano und schaute zwischen Matt und Chloe hin und her. »V iel Glück.« Er schüttelte Matt die Hand, dann drehte er sich um und war verschwunden, schneller als

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