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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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erwiderte den Händedruck.
    »Z umindest haben wir einander«, stellte Elena fest und schaute in Bonnies und Matts mitfühlende Gesichter. »G anz gleich, was geschieht, solange ihr an meiner Seite seid, werde ich es ertragen können.«

Kapitel Dreissig
    Im Gegensatz zu seinem Bruder, der sogar im Team der Robert-Lee-Highschool in Fell’s Church mitgespielt hatte, fand Damon keinen Gefallen an Football. Er hatte Mannschaftssportarten noch nie gemocht. Es war unter seiner Würde, nur einer von vielen zu sein, nur ein Rädchen in dem Getriebe, das den Ball vom einen Ende des Felds zum anderen schaffen sollte. Da half es auch nicht gerade, dass Matt– oder jetzt wieder Brad – diesen Sport liebte. Er war der unumstrittene Star hier auf dem Spielfeld von Dalcrest, das musste Damon ihm lassen.
    Er hatte keine Lust, seine Zeit damit zu verschwenden, Menschen dabei zuzuschauen, wie sie einem Ball nachhechteten.
    Das Publikum dagegen… gefiel ihm außerordentlich gut.
    Aufgeregt und voller Energie konzentrierten sich alle auf das Spiel und ihr Blut begann zu kochen und rötete ihre Wangen. Er mochte auch die Gerüche im Stadion: Schweiß, Bier, Hotdogs und Adrenalin. Ihm gefielen die bunten Uniformen der Cheerleader und die Möglichkeit, dass irgendwo auf den Tribünen eine Rauferei losbrach, wenn die enthusiastische Begeisterung der Fans erst einmal entfacht war. Ihm gefielen das grelle Flutlicht auf dem abendlichen Spielfeld und die Dunkelheit in den Ecken der Tribünen. Ihm gefiel…
    Damons Gedanken gerieten ins Stocken, als sein Blick auf ein Mädchen mit blassgoldenem Haar fiel. Sie saß mit dem Rücken zu ihm allein auf der Tribüne. Jede Linie ihrer Gestalt war für immer in sein Gedächtnis eingemeißelt: Er hatte sie einst voller Leidenschaft und Hingabe betrachtet und schließlich voller Hass. Anders als Stefano hatte er sie nie mit Elena verwechselt.
    »C atarina«, hauchte er und ging durch die Zuschauermenge auf sie zu.
    Kein Mensch hätte ihn in diesem Gedränge gehört, aber Catarina wandte sich ihm zu und lächelte– ein solch süßes Lächeln, dass Damons erster Instinkt, sie anzugreifen, von einer Woge der Erinnerung weggeschwemmt wurde. Es war das Lächeln jenes schüchternen kleinen Mädchens, das vor Jahrhunderten in den Palazzo seines Vaters gekommen war und sein damals menschliches Herz im Sturm erobert hatte.
    Statt anzugreifen, rutschte er also auf den Sitz neben Catarina und sah sie mit unbewegter Miene an.
    »D amon!«, begrüßte Catarina ihn, und ihr Lächeln wurde einen Hauch boshafter. »I ch habe dich vermisst!«
    »W enn man bedenkt, dass du mir bei unserer letzten Begegnung die Kehle aufgerissen hast, kann ich das andersherum nicht gerade behaupten«, gab Damon trocken zurück.
    Catarina zog einen Schmollmund. »O h, du konntest die Vergangenheit noch nie gut ruhen lassen«, erwiderte sie. »K omm, ich entschuldige mich. Das ist Schnee von gestern, nicht wahr? Wir leben, wir sterben, wir leiden, wir genesen. Und hier sind wir.« Sie legte ihm eine Hand auf den Arm und beobachtete ihn mit scharfen, leuchtenden Augen.
    Damon schob ihre Hand demonstrativ weg. »W as machst du hier, Catarina?«, fragte er.
    »D arf ich denn mein Lieblingsbrüderpaar nicht besuchen?« Sie klang gekränkt. »D ie erste Liebe vergisst man nie, weißt du.«
    Damon sah ihr in die Augen und verzog keine Miene. »I ch weiß«, sagte er, und Catarina erstarrte. Zum ersten Mal wirkte sie verunsichert.
    »I ch…«, begann sie, und dann war alle Zögerlichkeit verschwunden und sie lächelte wieder. »N atürlich schulde ich auch Nicolaus etwas«, meinte sie beiläufig. »I mmerhin hat er mich ins Leben zurückgeholt, Gott sei Dank. Der Tod war schrecklich.« Sie zog eine Augenbraue hoch und sah Damon an. »W ie ich hörte, weißt du alles darüber.«
    Das tat Damon wirklich, und ja, der Tod war schrecklich, aber zumindest für ihn waren die ersten Momente seiner Rückkehr noch schrecklicher gewesen. Er schob diesen Gedanken beiseite. »U nd wie beabsichtigst du das Nicolaus zu vergelten?«, fragte er. Er bemühte sich um einen leichten Tonfall. »E rzähl mir, was in deinem durchtriebenen Köpfchen vorgeht, Fräulein.«
    Catarinas Lachen klang immer noch so silbern und überschäumend wie einst, damals, als er jung gewesen war. Damals, als ich ein Idiot gewesen bin, dachte er grimmig. »E ine Dame muss ihre Geheimnisse wahren«, erklärte Catarina. »A ber ich werde dir erzählen, was ich auch schon Stefano

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