Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen
die Wahrheit«, meinte er. »C hloe hat sich schließlich auch von Ethan gelöst und aufgehört, Menschenblut zu trinken. Es gibt gute Vampire– das wissen wir. Seht euch Stefano an.«
»W o ist Chloe überhaupt?«, erkundigte Bonnie sich. »I hr beide seid sonst doch unzertrennlich.«
»S tefano hat sie zur Jagd mit in den Wald genommen«, erzählte Matt. »S ie hat Angst, allein zu gehen, seit Nicolaus sie angegriffen hat, aber Stefano meinte, wenn sie überleben wolle, könne sie sich nicht ewig verstecken. Und ich habe später noch ein Footballspiel, daher kann Stefano ihr Gesellschaft leisten und ihr helfen, ihre Blutgier noch weiter in den Griff zu bekommen.«
»E s hört sich zumindest so an, als wolle Cristian es wirklich versuchen«, bemerkte Elena. »I ch dagegen habe Angst, Damon verloren zu haben. Er war so brutal. Es war, als wolle er, dass ich ihn aufgebe.« Sie hatte Meredith und den anderen nicht erzählt, dass Damon ganz beiläufig die Tötung eines Mädchens zugegeben hatte, aber sie wussten von der grausigen Szene in der Billardkneipe.
Meredith schaute in ihre Teetasse, dann sah sie Elena an. »V ielleicht solltest du das auch«, sagte sie leise.
Elena schüttelte sofort den Kopf, aber Meredith drängte weiter. »D u weißt, wozu er fähig ist, Elena. Wenn er wirklich wieder böse sein will, ist er stark und clever genug, um wirklich böse zu sein. Die Wächter könnten recht haben. Vielleicht stellt er sogar eine noch größere Bedrohung dar als Nicolaus.«
Elena ballte die Fäuste. »I ch kann aber nicht, Meredith.« Ihre Stimme brach. »I ch kann nicht. Und ich kann es auch niemand anderen tun lassen. Es ist immer noch Damon .« Sie schaute Meredith in die Augen. »C ristian ist deine Familie– das ist der Grund, warum du ihn nicht töten kannst, ohne ihm eine Chance zu geben. Und Damon ist für mich ebenfalls zur Familie geworden.«
Mit großen Augen blickte sie in die Runde. »W as können wir tun?«, fragte sie hilflos.
»H ört zu«, ergriff Matt plötzlich das Wort. »M eredith war bereits eine Jägerin, als sie Stefano und Damon kennenlernte, auch wenn wir anderen das damals noch nicht wussten. Sie hat Vampire gehasst, richtig?« Sie alle nickten. »A lso«– er wandte sich an Meredith–, »w ie bist du über deinen Hass hinweggekommen?«
Meredith blinzelte. »N un ja«, antwortete sie bedächtig, »i ch wusste, dass Stefano kein Mörder war. Er liebte Elena so sehr, und er versuchte, Menschen zu beschützen. Damon…« Sie zögerte. »I ch war lange Zeit der Meinung, dass ich Damon wahrscheinlich würde töten müssen. Es war schließlich meine Pflicht. Aber er hat sich geändert. Er hat auf der richtigen Seite gekämpft.«
Mit grimmiger Miene starrte sie auf den Tisch. »P flicht ist wichtig, Elena«, wandte sie sich an ihre Freundin. »A ls Jägerin oder Wächterin sind wir dafür verantwortlich, Unschuldige vor dem Bösen zu retten. Das kannst du nicht ignorieren.« Elenas Augen füllten sich mit Tränen.
»G enau«, stimmte Matt zu. »A ber was ist, wenn Damon sich wieder ändert? Wenn wir ihn dazu bringen könnten, anders zu handeln– also, wenn ihr es könntet, auf mich wird er niemals hören–, dann könnten wir den Wächtern zeigen, dass er keine Bedrohung darstellt.«
»E s hat schließlich seinen Grund, dass die Wächter sich wegen Stefano keine Sorgen machen«, fügte Bonnie hinzu.
»V ielleicht«, erwiderte Elena. Sie würde nicht aufgeben, ganz gleich, wie hoffnungslos die Idee schien, Damons Verhalten zu ändern. »V ielleicht kann ich ihn wieder auf den richtigen Weg bringen. Es hat zwar beim ersten Mal nicht funktioniert, aber das bedeutet ja nicht, dass ich es nicht mit einer anderen Methode probieren kann.« Ja, sie würde einfach weiter versuchen, Damon wieder auf die Seite des Guten zu holen. Und sie würde es schaffen.
»T ja, oder wir sperren ihn ein, bis er wieder zur Vernunft kommt«, schlug Matt scherzhaft vor. »V ielleicht finden Bonnie und Alaric ja irgendeine Art von beruhigendem Zauber. Jedenfalls werden wir alles versuchen.«
»D as ist genau die richtige Einstellung«, fand Meredith und schenkte Elena ein klägliches Lächeln. »V ielleicht wird Damon sich noch rechtzeitig ändern, um sich zu retten. Vielleicht sagt Cristian die Wahrheit. Wenn wir Glück haben, wird keiner von ihnen sterben müssen.« Sie beugte sich über den Tisch und drückte Elena die Hand. »W ir werden alles versuchen «, versprach sie, und Elena nickte und
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