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Tagebuch für Nikolas

Tagebuch für Nikolas

Titel: Tagebuch für Nikolas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Wenn Sie ihn nicht schon gesehen haben, sollten Sie ihn fragen, ob Sie mal gucken dürfen.«
    Jetzt lachte ich. Jean war wirklich witzig.
    »Okay«, unterbrach Matt. »Die Show ist zu Ende. Es ist Zeit, sich auf den Weg zu machen.«
    »Wir waren gerade zu den interessanten Stellen gekommen«, sagte Jean und machte einen Schmollmund. »Du bist ein Spielverderber.«
    Es war ungefähr elf Uhr, als wir schließlich aufstanden, um zu gehen. Jean umarmte mich herzlich.
    Sie flüsterte mir ins Ohr: »Er bringt sonst nie jemanden mit nach Hause. Also, was auch immer Sie von ihm denken mögen, er muss Sie sehr mögen. Bitte tun Sie ihm nicht weh. Er ist sehr sensibel, Suzanne. Und er ist ein ziemlich guter Junge.«
    »He!«, rief Matt vom Wagen aus. »Hört auf zu tuscheln, ihr beiden.«
    »Zu spät«, sagte seine Mutter. »Der Schaden ist schon angerichtet. Ich musste einfach alles ausplaudern. Suzanne weiß genug, um dich wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen.«
    Ja, der Schaden war angerichtet - bei mir. Ich war dabei, mich in Matthew Harrison zu verlieben. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber es geschah wirklich - wenn es nicht bereits geschehen war.
    Hot Tin Roof, das »Heiße Blechdach«, ist ein Vergnügungslokal am Flughafen von Martha’s Vineyard in Edgartown. Matt und ich gingen dorthin, um Austern zu essen und uns den Blues am Freitagabend anzuhören. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich überall mit ihm hingegangen.
    Eine Reihe lokaler Berühmtheiten strömte in die Bar und aus ihr heraus: Carly Simon, funky und lässig, Tom Paxton, William Styron und seine Frau Rose. Matt meinte, es wäre lustig, an der Esstheke zu sitzen und einfach nur Leute zu beobachten. Und so war es auch.
    »Wie wäre es mit einem langsamen Tanz?«, fragte Matt, nachdem wir genug Austern gegessen und kühles Bier getrunken hatten.
    »Tanzen? Hier tanzt niemand, Matt. Ich glaube nicht, dass das hier ein Ort zum Tanzen ist.«
    »Das ist mein Lieblingslied, und ich würde gerne mit dir tanzen. Willst du mit mir tanzen, Suzanne?«
    Ich wurde tatsächlich rot, was nur sehr selten geschah.
    »Komm schon«, wisperte Matt mir ins Ohr. »Keiner wird es den anderen Ärzten im Krankenhaus erzählen.«
    »In Ordnung. Ein Tanz.«
    »So ist es richtig, ein Tanz führt immer zum nächsten«, sagte er.
    Wir begannen, langsam in unserer Ecke der Bar zu tanzen. Die Leute starrten uns an. Was machte ich hier eigentlich? Was war mit mir geschehen? Was immer es war, es gab mir so ein gutes Gefühl.
    »Ist das in Ordnung?«, erkundigte sich Matt.
    »Weißt du, genau genommen ist es sogar großartig. Übrigens, was ist das für ein Lied? Du sagtest, es ist dein Lieblingslied.«
    »Oh, ich habe keine Ahnung, Suzanne. Ich brauchte nur eine Ausrede, um dich fest zu halten.«
    Bei diesen Worten hielt er mich noch fester als zuvor. Ich liebte es, wenn er mich in seinen Armen hielt. Ich liebte, liebte, liebte es. Kitschig vielleicht, aber wahr. Was soll ich sagen? Mir wurde ein wenig schwindelig, als wir uns im Rhythmus der Musik drehten.
    »Ich muss dich etwas fragen«, flüsterte er an meinem Ohr.
    »Okay«, flüsterte ich zurück.
    »Was hast du für ein Gefühl mit uns beiden? Bis jetzt?«
    Ich küsste ihn. »So eins.«
    Er lächelte. »So fühle ich mich auch.«
    »Gut.«
    »Ich habe drei Jahre mit jemandem zusammengelebt«, sagte Matt. »Wir lernten uns kennen, als wir bei Brown waren. Martha’s Vineyard war nicht das Richtige für sie, aber für mich.«
    »Ich hatte vier Jahre eine Beziehung. Er war auch Arzt«, beichtete ich.
    Matt beugte den Kopf und küsste mich wieder leicht auf die Lippen. »Würdest du heute Nacht mit zu mir kommen, Suzanne?«, fragte er. »Ich würde gerne noch ein bisschen weitertanzen.«
    Ich sagte ihm, dass ich sehr gerne mitkommen würde.
    Ich habe dieses Zwinkern, das Matt »Suzannes berühmtes Augenzwinkern« nennt. In dieser Nacht zwinkerte ich Matt zum ersten Mal so zu. Es gefiel ihm sehr.
    Matt wohnte in einem kleinen, viktorianischen Haus, das mit spitzenartigen Ornamenten verziert war, die sich um die ganze Dachtraufe herumzogen und alle Kanten entschärften. Die Spaliere, Treppengeländer und Überhänge sahen aus, als hätte man sie von einer kunstvoll verzierten Hochzeitstorte genommen und sorgfältig rund um die Dachränder angeordnet.
    Es war das erste Mal, dass ich eingeladen war, und plötzlich wurde ich nervös. Mein Mund war trocken und wie Watte. Seit Michael war ich mit niemandem so zusammen gewesen, und das war

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