Tai Chi Chuan
den Zehenspitzen. Die Handgelenke treffen sich über dem Kopf, berühren sich jedoch nicht (Foto 4). Am nahesten Punkt beginnen die Hände, sich auseinanderzubewegen und die Arme treiben nach unten. Ihre Handflächen sind hierbei nach außen abgewandt, die Hände sind nach oben angewinkelt. Mit dem Sinken der Arme atmen Sie aus und nehmen allmählich wieder die tiefe Tai-Chi-Stellung ein. Die Bewegung bricht am Ausgangspunkt nicht ab, die Arme steigen erneut fließend und im Zeitlupentempo nach oben.
4. Sequenz: „Die Krähe fliegt in die Mittagssonne“
Sie gehen in den Bogenschritt. Bei dieser Schrittstellung steht der hintere Fuß in einem Winkel von 45° mit der Fußspitze schräg nach vorn gerichtet, während der vordere Fuß genau nach vorn zeigt. Die Füße stehen 2-3 Fußbreiten seitlich versetzt, sie stehen also nicht hintereinander auf einer Linie. Der Oberkörper ist aufgerichtet. Sie stehen in den Beinen eingesunken mit aufgerichteter Wirbelsäule. Die Schultern und Schulterblätter werden entspannt herabgelassen. Der Brustbereich bleibt geöffnet. Sie schwanken bei der Ausführung der Bewegungsbilder jeweils vor und zurück. Beim Schwanken nach vorne verlagern Sie Ihr Gewicht zu 70 % auf das vordere Bein (ohne sich nach vorn zu lehnen), wenn Sie nach hinten schwanken, geht Ihr Gewicht allmählich zu 70 % auf das hintere Bein (ohne sich zurückzulehnen). Die Scheitelhöhe verändert sich nicht. Sie bewegen sich vorwärts und rückwärts wie auf einer Schiene. Die Bewegungen der Arme sind diesem Schwanken angepasst: Bei der Bewegung nach vorne gehen die Arme vom Körper weg, bei der Bewegung nach hinten, gehen die Arme zum Körper hin bzw. werden sie zur Seite geführt.
Sie stehen mit Ihrem Gewicht auf dem hinteren Bein und führen die Hände vor Ihren Bauchraum. Die Hände liegen mit denInnenseiten aneinander, die Finger zeigen nach vorn, die Handinnenflächen nach oben (Foto 1). Im Vorwärtsschwanken führen Sie die Hände nach vorn, schräg hoch zum Licht der Mittagssonne. Es ist eine mit wachsender Anspannung vorgetragene Bewegung. Haben die Hände den höchsten Punkt erreicht, gehen Sie allmählich in die Entspannung. Dabei treiben die Hände seitwärts auseinander und winkeln sich nach unten ab (Foto 2). Die Handinnenflächen zeigen zu Ihnen, das Gewicht wird etwas auf das hintere Bein verlagert. Sie beugen sich aus der Hüfte, die Wirbelsäule bleibt gerade und verneigen sich somit in einer stolzen Verbeugung vor der Sonne.
Sie schwanken noch etwas nach hinten und Ihre Hände finden sich wieder vor Ihrem Bauchzentrum ein. Die Hände sind wie ein kleiner Korb geformt. Mit der Gewichtsverlagerung nach vorne führen Sie diesen, aus den Händen gebildeten Korb wieder hoch zur Sonne (Foto 3). Mit dem Zurückschwanken werden die Hände erneut zum Bauchraum geführt. (Foto 4)
Sie atmen aus beim Nachvornschwanken, Sie atmen ein, wenn Sie Ihr Gewicht auf das hintere Bein verlagern.
5. Sequenz: „Die Krähe fliegt in die Ferne“
Diese Tai-Chi-Bewegung ist schwer zu beschreiben. Sie besteht aus einem ständigen Schrittwechsel zur Seite, verbunden mit einer kontinuierlichen seitlichen Schwankbewegung. Ihre Hände und Unterarme überkreuzen sich hierbei und lösen sich wieder in einem getragenen Flügelschlag voneinander, ehe sie sich wieder mit dem Seitwärtsschritt in der Überkreuzung finden.
Ausgangsposition dieser Bewegung ist die Tai-Chi-Grundhaltung. Sie verlagern Ihr Gewicht allmählich nach rechts und nehmen Ihren rechten Arm nach vorn zur Körpermitte. Der Arm ist rund, der Ellbogen leicht gebeugt. Ihre linke Hand steigt bogenförmig über die rechte Hand, die inneren Handgelenke zeigen zueinander. Mit dem Setzen des linken Fußes in der doppelten Schulterbreite nach links streicht die linke Hand von oben in unmittelbarer Nähe über das rechte Handgelenk (Foto 1). Nach dieser Überkreuzung treiben die Arme auseinander zur Seite bis in Schulterhöhe. Die Hände hängen weich vom Handgelenk herab (Foto 2). Nun richten sich die Hände auf, treiben nachunten, drehen sich und treffen sich vor dem Bauchraum. Die Fingerspitzen berühren sich nicht. In dieser Zeit stellen Sie den linken Fuß schulterbreit ab und verlagern das Gewicht in die Mitte. Sie schwanken nun nach links, Ihre Arme steigen erneut bogenförmig vor die Körpermitte. Diesmal streicht die rechte Hand von oben über das linke Handgelenk herab. Dabei setzen Sie den rechten Fuß in doppelter Schulterbreite nach rechts (Foto 3).
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