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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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und hielt es an die zusammengerollten Sichtwechsel. Er holte drei Zigarren hervor, bot sie Robb und Culum an und gab ihnen mit dem brennenden Papier Feuer. »Es ist alles abgewogen. Aber wir haben eine Waage mitgebracht, falls Sie den Wunsch haben sollten, die Menge zu überprüfen.«
    Das Blut schoß Brock ins Gesicht. »Hol Sie der Teufel!«
    Struan ließ das verkohlte Papier zu Boden fallen und trat es in den Sand. »Ich danke Ihnen, Mr. Cudahy. Bringen Sie Ihre Leute an Bord der Thunder Cloud.«
    »Jawohl, Sir.« Cudahy und seine Leute warfen einen letzten verlangenden Blick auf die Silberbarren und eilten zu ihren Booten.
    »So, das wäre erledigt«, sagte Struan zu Robb und Culum. »Jetzt können wir uns mit den Grundstücken befassen.«
    »Das war wirklich ein ganz besonderes und seltenes Erlebnis, Dirk«, sagte Robb. »Das war eine großartige Idee.«
    Culum ließ seine Blicke über den Strand wandern. Er sah die Habgier und den Neid in den Augen, die sie verstohlen beobachteten. Ich danke Dir, mein Gott, sagte er in Gedanken, daß Du mich ein Teil von Noble House sein läßt. Ich danke Dir, daß Du mich als Dein Werkzeug benutzt.
    Brock hatte endlich seinen Schock überwunden. »Gorth, hol deine Raufbolde an Land, und ein bißchen schnell.«
    »Bitte?«
    »Gott verdammt schnell sogar!« stieß er hervor. Seine Stimme war leise und heftig. »Bewaffnet. In ein paar Minuten können wir schon jeden heidnischen Piraten in Asien im Nacken haben.«
    Gorth stürmte davon.
    Brock holte seine Pistolen hervor und gab sie Nagrek. »Wenn sich jemand bis auf fünf Yards nähert, blasen Sie ihm den Kopf runter.« Er stampfte zu Longstaff hinüber. »Kann ich mir Ihre Soldaten ausleihen, Exzellenz? Sonst werden wir bald 'nen schönen Haufen Schwierigkeiten hier haben.«
    »Was? Soldaten? Soldaten?« Longstaff blinzelte das Silber an. »Hol mich der Teufel, ist das alles echtes Silber? Das alles? Hol mich der Teufel, ein Wert von achthunderttausend Pfund haben Sie gesagt?«
    »Bißchen mehr sogar«, rief Brock ungeduldig. »Was ist mit den Soldaten? Seesoldaten, Matrosen. Jeder, der nur 'ne Waffe trägt. Um es zu bewachen, bei Gott!«
    »Oh, mit der Waffe! Natürlich. Admiral, würden Sie das bitte in die Hand nehmen?«
    »Alles hierher!« brüllte der Admiral. Die Habgier, die sich auf allen Gesichtern spiegelte, sogar auf denen der Offiziere der Royal Navy, ließ seinen Zorn auflodern. Seesoldaten, Soldaten und Matrosen kamen herbeigestürzt. »Bildet einen Kreis in fünfzig Schritt Abstand um diesen Silberschatz. Niemand darf ihm nahe kommen. Verstanden?« Gereizt sah er Brock an. »Ich bin für die Sicherheit dieses Silbers eine Stunde lang verantwortlich. Dann müssen Sie sich selbst drum kümmern.«
    »Ich danke Ihnen sehr, Admiral«, sagte Brock und unterdrückte einen Fluch. Er blickte aufs Wasser hinaus. Gorths Beiboot wurde mit aller Kraft auf die White Witch zu gerudert. Eine Stunde soll genügen, dachte er und verfluchte dabei Struan und das Silber. Wie in aller Welt kann ich denn so viel Silber verfrachten? Wessen Empfangsbestätigungen könnte ich denn anzunehmen wagen? Wo jetzt ein Krieg bevorsteht und der ganze Handel vielleicht zum Erliegen kommt. Könnte man jetzt Handel treiben – der ganze Tee einer Saison ließe sich damit bezahlen. Aber solange wir nicht wissen, wie's mit dem Handel weitergeht, sind die Empfangsbestätigungen der Handelshäuser nichts weiter als Papierfetzen. Mit Ausnahme dieses verdammten Noble House.
    Es gibt keine Bank, keinen Tresor und damit keine Sicherheit, bis du das Silber nicht wieder los bist. Jetzt liegst du ständig auf der Folter. Hättest dir's ja denken können, daß dieser gemeine Hurenbock genau das tun wird. Hat dich richtig in eine Falle hineingelockt.
    Brock riß seine Gedanken von den Silberbarren los und sah Struan an. Er bemerkte das spöttische Lächeln, und der Zorn wallte in ihm auf. »Der Tag ist noch nicht vorbei, bei Gott!«
    »Ganz richtig, Tyler«, antwortete Struan. »Es gibt noch etwas zu erledigen.«
    »Ja, bei Gott.« Brock drängte sich durch die schweigende Menge zum Podium vor.
    Jäh packte Culum wieder die Unruhe, und sie war quälender als zuvor. »Hör mich an, Vater«, stieß er mit verhaltener, erregter Stimme hervor. »Onkel Robb hat recht. Brock wird dich hängen lassen, sobald die Versteigerung …«
    »Fang doch nicht wieder damit an, mein Junge, ich bitte dich. Diese Kuppe gehört dem Noble House.«
    Culum starrte seinen Vater hilflos

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