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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Teufel mit allem!« Er blickte auf, und sein Gesicht verzerrte sich beim Gedanken an diese Demütigung. »Der Admiral wie der General frohlocken natürlich. Wollen Sie etwas trinken?«
    »Danke.« Struan schenkte sich einen Branntwein ein. »Noch ist nicht alles verloren, Will. Im Gegenteil. Sind Sie erst einmal in England, können Sie Ihre Macht und Ihren Einfluß geltend machen.«
    »Wie denn?«
    »Was Sie hier getan haben, war völlig richtig. Davon können Sie Cunnington überzeugen – wenn er überhaupt noch im Amt ist. Wenn Sie ihm direkt gegenüberstehen, ist Ihre Position sehr stark. Sie haben das Recht auf Ihrer Seite. Ganz bestimmt.«
    »Sind Sie jemals Cunnington begegnet?« fragte Longstaff verbittert. »Mit diesem Ungeheuer läßt sich nicht reden.«
    »Möglich. Aber ich habe einige Freunde. Angenommen, Sie könnten irgendwo einen Hebel ansetzen, um den Beweis zu erbringen, daß Sie recht hatten und er unrecht?«
    In Longstaffs Augen blitzte es auf. Wenn sich Struan durch diese furchtbare Nachricht nicht beeindrucken ließ, war noch nicht alles verloren. »Was für einen Hebel, mein lieber Freund?« fragte er.
    Struan trank genießerisch von seinem Branntwein. »Diplomaten bleiben, Regierungen aber gehen. Noch bevor Sie nach Hause kommen, ist Peel Premierminister.«
    »Unmöglich!«
    »Wahrscheinlich. Angenommen, Sie brächten Nachrichten von höchster Bedeutung, die bewiesen, daß Cunnington ein Idiot ist. Mit welchen Augen würden dann Peel und die Konservativen Sie betrachten?«
    »Wunderbar. Wirklich! Aber was für Nachrichten, Dirk, mein Freund?«
    Draußen hörte man Tumult, und schon flog die Tür auf, und Brock kam hereingestürmt. Ein armseliger Wachtposten bemühte sich vergeblich, ihn zurückzuhalten. Im Bruchteil einer Sekunde war Struan aufgesprungen, bereit, nach seinem Messer zu greifen.
    Brocks Gesicht war eine bösartige Fratze. »Sin' sie verheiratet?«
    »Ja.«
    »Is' Gorth ermordet?«
    »Ja.«
    »Wann läuft die White Witch ein?«
    »Vor Anbruch der Nacht, würde ich sagen. Sie sollte im Lauf des Vormittags auslaufen.«
    »Erst red' ich mit Liza. Dann mit den beiden. Und schließlich, bei Gott dem Allmächtigen, mit Ihnen!« Er stürmte wieder hinaus.
    »Schlecht erzogener Rüpel!« schnaubte Longstaff. »Er hätte zumindest anklopfen können!«
    Struan fühlte sich jäh entspannt, so wie sich ein Raubtier entspannt, wenn eine Gefahr überstanden ist – die Muskeln sind gelöst, jedoch bereit, sich beim Auftauchen der nächsten Gefahr sofort wieder zu spannen, die Augen aber sind noch immer auf denselben Punkt gerichtet, dorthin, wo die Gefahr war.
    »Sie haben von Cunnington nichts zu befürchten, Will. Er ist erledigt.«
    »Ja, ausgezeichnet, Dirk. Errettung aus tiefer Not!« Er blickte zur Tür. Ihm fiel der Boxkampf ein. Der Kampf zwischen Dirk und Brock würde ebenso brutal werden. »Was geht in Brocks Kopf vor? Will er Sie herausfordern? Wir haben natürlich von Ihrem Zusammenstoß mit Gorth gehört. Schlechte Nachrichten haben die Gewohnheit, sich schnell zu verbreiten. Schreckliche Sache. Sie können von Glück reden, daß andere ihn umgebracht haben.«
    »Das wohl«, sagte Struan. Nun, nachdem er die Gefahr überstanden hatte, war ihm fast ein wenig übel, und er fühlte sich schwach.
    »Was ist eigentlich in diese beiden jungen Tollköpfe gefahren, daß sie miteinander durchgebrannt sind? Verständlich, daß Brock rasend ist. So was Dummes!«
    »Gar nicht so dumm, Will. Das Beste, was die beiden haben tun können.«
    »Gewiß, gewiß. Wenn Sie meinen.« Longstaff fragte sich, ob die Gerüchte wohl auf Wahrheit beruhten, die besagten, daß der Tai-Pan ganz bewußt diese Heirat beschleunigt hatte, um auf diese Weise das Duell herbeizuführen. Der Tai-Pan, sagte er sich, ist viel zu gerissen, als daß er so etwas nicht geplant hätte. Und jetzt stand also der Tai-Pan gegen Brock. »Was ist mit Peel, Dirk?«
    »Sie sind doch Diplomat, Will. Diplomaten sollten sich nicht einer bestimmten Partei anschließen. Oder noch besser, sie sollten bei allen Parteien einen guten Ruf haben.«
    »Das ist auch meine Meinung.« Longstaff sah ihn verwundert an. »Meinen Sie, ich sollte ein Konservativer werden und Peel unterstützen?«
    »Sie sollten die Whigs und die Konservativen in gleicher Weise unterstützen. Hongkong ist für England das Richtige. Und Sie sind Hongkong, Will. Vielleicht ist dies« – Struan schwenkte die Zeitung – »für Sie ein großer Glücksfall. Es beweist, daß

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