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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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gefiel der Gedanke. »Ihr habt Recht, je normaler wir uns verhalten, desto besser. Ich kann ja schlecht wieder zu GermanNet zurückgehen. Aber ich werde versuchen, mich so zu verhalten, dass das Syndikat sieht, dass keine Gefahr mehr von mir ausgeht. Wisst Ihr, um ehrlich zu sein, ich will das Syndikat nur noch loswerden. Das ist es einfach nicht wert unser aller Leben zu riskieren. Wofür? Um zu beweisen, dass es jemanden gibt, der aus dem Internet Informationen herausfiltert und diese zu Geld macht? Dass es etwas in der Art gibt, war uns sowieso immer schon klar. Die Geheimdienste haben bestimmt schon seit Jahren etwas in der Art entwickelt.
    Dass das organisierte Verbrechen sich dieser Möglichkeiten irgendwann bedienen würde, war auch vorherzusehen. Ich sehe mich weder in der Lage noch in der Verantwortung, das organisierte Verbrechen zu bekämpfen, und schon gar nicht, wenn einer von uns dafür sterben muss .«
    »Mir geht das ziemlich gegen den Strich, einfach aufzugeben«, stellte Judith fest, »aber Ferry hat wohl Recht, wenn er sagt, dass es das nicht wert ist. Ich frage mich nur, wie wir es anstellen wollen, dass uns das Syndikat in Ruhe lässt? Uns einfach nur still verhalten und hoffen, dass das wohlwollend registriert wird? Ist es dafür nicht schon zu spät, wissen wir nicht schon zu viel ?«
    »Ich weiß auch nicht, ob es klappt, aber ich denke, einen Versuch ist es wert. Vor allem fehlen mir die Alternativen. Wir werden einfach aufhören herumzusuchen. Mit ein wenig Glück war es das«, erklärte Ferry, ohne selbst daran zu glauben.
    »Und dein Posten als CEO ?« , wollte Angela wissen.
    »Der ist es nun ganz bestimmt nicht wert, dass wir dafür unser Leben aufs Spiel setzen .«
    »Das heißt Rückzug auf der vollen Linie ?« , fragte Judith in die Runde und nach einer Weile nickten alle. Aber keiner schien wirklich zufrieden mit dieser Lösung.
    »Bleiben wir pragmatisch«, warf Angela ein. »Das Syndikat ist die eine Sache, aber ich will Rolfs Kopf .«
    »Ich auch«, stimmte Ferry ihr zu.

     
    Dieses Problem wurde inzwischen bereits von anderer Seite gelöst.

     
    Rolf war völlig erschöpft um fünf Uhr nach Hause gekommen. Er war einfach ausgerastet und hatte immer weiter auf Angela eingeschlagen. Er wollte es der alten Schlampe zeigen. Und eigentlich hatte es ihm sogar Spaß gemacht. Die Frau war irgendwann ohnmächtig geworden. Erst dann war er zur Besinnung gekommen und hatte aufgehört, sie zu schlagen. Er hatte sie noch lange angesehen. War mit seinen Händen an ihren Beinen langgefahren bis unter ihren Rock. Er war jetzt der Boss hier. Aber dann hatte er doch Angst bekommen. Irgendwann würde der Wachschutz auf seinem Routinerundgang vorbeikommen. Es war wohl besser, wenn man ihn hier nicht finden würde.
    Zuerst hatte er noch die Konsequenzen gefürchtet, aber dann beschloss er, alles abzustreiten und zu behaupten, dass es ein abgekartetes Spiel gewesen wäre. Erst der Versuch einen Aufstand bei GermanNet zu organisieren, dann die Sabotage des Netzes und jetzt eben der Versuch, ihn mit dieser Geschichte zu diskreditieren. Es würde auf Aussage gegen Aussage herauslaufen. Das beruhigte ihn, denn er war überzeugt davon, dass man ihm und nicht Angela glauben würde. Wenn Angela überhaupt etwas sagen würde. Vielleicht hatte sie ja auch Angst davor, die Sache an die Öffentlichkeit zu bringen.
    Vorsichtshalber hatte er von seinem Büro aus noch verschiedene Telefonate geführt, um sich selbst ein Alibi zu verschaffen. Dann war er beruhigt nach Hause gefahren. Er redete sich ein, dass es sogar gut war, wie alles gelaufen war. Und dass es sogar noch besser wäre, wenn Angela gegen ihn vorgehen würde. Am Ende würde man ihm glauben und Angela hatte sich selbst unmöglich und unglaubwürdig gemacht. Damit war er sie los, zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Die nächsten Tage würden wohl etwas anstrengend werden, aber danach würde er Ruhe bei GermanNet haben. Sobald Angela weg war, würde er auch nach und nach alle anderen, die gegen ihn waren, aus dem Unternehmen schmeißen. Und der Laden würde laufen.

     
    Gegen sechs Uhr früh war Rolf eingeschlafen. Eine halbe Stunde später wurde er durch lautes Klopfen an der Tür geweckt. Noch völlig verschlafen öffnete er die Tür einen Spalt. Sofort wurde die Tür mit Gewalt aufgestoßen, er wurde von kräftigen Händen gepackt und ihm wurde ein Tuch auf Mund und Nase gedrückt. Rolf nahm noch einen stechenden Geruch wahr, dann verlor er das

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