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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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bedeuten? Haben Sie das gelesen?« »Ja, Sir.« »Und warum hat man mich nicht informiert? Wer sind Ungers and Stockdale überhaupt? Habe noch nie von ihnen gehört. Kabeln Sie umgehend dem Minister, verlangen Sie eine Erklärung. Nein, überbringen Sie ihm meine Grüße mit der Bitte um weitere Anweisungen. Erinnern Sie ihn daran, dass ich über die Kupfervorkommen in diesem Gebiet besonders gut informiert bin. Das sollte reichen. Und nun los.« 
     
    Wie üblich hatte William sich von seinem Temperament hinreißen lassen und bald wieder beruhigt. Er entschuldigte sich bei Harriet und erklärte, dass seine Enttäuschung und Überraschung über den Haarschnitt zu dieser Überreaktion geführt hätten. Dennoch ertappte sie ihn häufig dabei, dass er mit wehmütigem Blick ihr gekürztes Haar betrachtete, doch sie sagte nichts, um den Streit nicht wieder anzufachen. Sie waren zu einer Soiree in der Residenz geladen. Harriet war aufgeregt, ganz im Gegensatz zu ihrem Mann. Nun fände sie Gelegenheit, ihre elegante Garderobe vorzuführen. Zunächst jedoch wollte sie ihn vorbereiten, um nicht wieder eine unangenehme Überraschung zu erleben. Sie holte den Spitzenhut mit den rosa Federn. »Sehr hübsch«, bemerkte William lächelnd, »sehr hübsch.« Dann folgte das weiche Georgette-Kleid mit der engen Taille, dem großen Ausschnitt, der Satinrüsche am Mieder und den Volants am Saum. »Gefällt es dir?« Er nickte anerkennend. »Aber ja, es wirkt sehr weiblich, Liebes.« Er musste ihr beim Schnüren des Korsetts helfen. »Zieh es enger.« »Es scheint schon ziemlich eng zu sein«, meinte William besorgt. »Vielleicht ist es dir zu klein.« »Nein, es muss eng sein, sonst hält es nicht«, meinte sie und unterdrückte ein Keuchen. »Gut, wenn du meinst.« Als er fertig war und die letzte Schleife band, musste er lachen. Dann drehte sie sich um, und er hob anerkennend die Augenbrauen. »Mein Gott, das schiebt die Brust ganz schön in die Höhe, was? Sieht wunderbar aus. Ich kann nicht widerstehen…« Er küsste ihre vollen Brüste. Harriet genoss die Wirkung, die das Korsett auf ihn hatte. Als sie fertig angezogen war und der hübsche Hut kess auf ihrem Kopf thronte, stellte sie sich vor. William seufzte. »Du siehst reizend aus, meine Liebe. Das Kleid steht dir gut.« »Obwohl es rosa ist.« »Wie bitte?« »Die meisten Damen hier oben tragen Weiß, weil es kühler ist.« William grinste bewundernd. »Mag sein, aber in diesem hier wirkst du kühl wie Eis. Ein Bild von einer Frau, vor allem an einem so heißen Abend.«
     
    Mrs. Mollard sah vom Wohnzimmerfenster aus den Hut über dem Gebüsch auftauchen. Dann entdeckte sie ihn in der Menge auf der Terrasse und war hingerissen. Weiße Spitze, aber in der Form eines steifen Strohhuts. Während sie ihre Gäste begrüßte, überlegte sie, wie man Spitze so in Form bringen konnte. Das Tüpfelchen auf dem i waren jedoch die rosa Federn, die anmutig auf dem Hut schwebten. So etwas sah man hier selten. Die Besitzerin musste eine jener englischen Damen sein, die mit den Herren der Telegrafengesellschaft bekannt waren. Maggie liebte Hüte, sie musste einfach ein solches Modell haben. Dann stand der Hut mit seiner Trägerin vor ihr, und ihr Lächeln gefror. Wo hatte dieses unscheinbare Mädchen einen derart eleganten Hut aufgetrieben? William lächelte. »Mrs. Mollard, da ist ja der Zimmerfächer. Sie haben also Verwendung dafür gefunden. Funktioniert er einwandfrei?« »Ja, vielen Dank.« Sie folgte seinem Blick zu dem schwarzen Jungen in Livree, der ihre eleganten Gäste ehrfürchtig anschaute und gar nicht mehr daran dachte, den Fächer zu bewegen. Sie machte Christy Cornford ein Zeichen, damit er den Jungen an seine Pflichten erinnerte. Der Resident selbst wurde ebenfalls von seinen Aufgaben abgelenkt, weil er diesen hinterhältigen Oatley begrüßen musste, der, wie er mittlerweile wusste, hinter den Plänen von Ungers and Stockdale steckte. Und es waren nicht nur Pläne, sie hatten bereits einen Vertrag über eine ansehnliche staatliche Subvention geschlossen und als Zeichen guten Willens zehntausend Pfund in der Bank von Adelaide hinterlegt. Die Arbeiten konnten beginnen, ohne dass man ihn auch nur einmal gefragt hätte. Das war eine unglaubliche Beleidigung. Er nickte säuerlich und sagte nur: »Oatley.« Da er jedoch beobachtet wurde und keinen weiteren Klatsch gebrauchen konnte, wandte er sich an Oatleys Frau, die zu seiner Überraschung in ihrem hübschen Hut und dem

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