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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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derartigen Anblick aussetzen. Eine andere Frau fiel in Ohnmacht. Zack packte Sibell und zog sie an sich, um sie zu beruhigen. »Schon gut, Sibell, ganz ruhig. Schon gut.« »Sie haben ihn umgebracht«, schluchzte sie. »Sie haben Yorkey auch umgebracht!« »Nein, nein, Missus«, sagte eine Frau. »Ich habe ihn aus der Nähe gesehen. Er ist nicht tot.« Ein Mann fügte hinzu: »Das stimmt, Madam, er lebt noch. Kein Grund zur Aufregung.« Zack führte sie weg. Sie setzten sich auf eine Bank, während sich der Bahnhof allmählich leerte. Der Stationsvorsteher erkannte sie und brachte Sibell ein Glas Wasser, das sie mit zitternden Händen entgegennahm. »Tut mir Leid, dass du es mit ansehen musstest«, sagte Zack. »Aber du hast gehört, was die Leute sagen, er ist nicht tot. Sie bringen ihn ins Krankenhaus.« Sibell riss sich von ihm los. »Zack, sie bringen einen schwarzen Mann nicht ins Krankenhaus, du musst der Sache nachgehen.« »Gut, aber zuerst fahren wir zum Haus.« Normalerweise wären sie vom Bahnhof aus zu Fuß gegangen, da es in Darwin keine Mietkutschen gab, doch Sibell duldete nicht, dass Zack das Gepäck trug. Er löste das Problem, indem er vor dem Bahnhof den nächstbesten Wagen anhielt. Das Gig wurde von Reverend Walters gelenkt, der ihnen bereitwillig half. Auf der kurzen Fahrt zu ihrem Strandhaus erkundigte er sich, ob Zack bei seinem Freund, William Oatley, ein gutes Wort für ihn einlegen könne. »Was ist denn mit William?«, fragte Sibell. »Er wehrt sich dagegen, dass wir unsere Kirche an der Esplanade bauen, gleich neben seinem Haus. Als wenn eine Kirche eine Störung darstellte! Er macht mir ungeheure Schwierigkeiten.« »Sagten Sie, gleich neben seinem Haus?«, fragte Sibell mit unterdrücktem Lachen. »Ja. Ich finde seine Haltung unerträglich. Sie sprechen doch mit ihm, Zack, nicht wahr?« »Ich werde sehen, was ich tun kann.« Er deutete nach vorn. »Da lang, Reverend, rechts. Das Haus liegt hinter den Bäumen.« 
     
    Maudie freute sich, sie zu sehen, sorgte sich aber noch um ihren Bruder. »Wie geht es dir? Alles in Ordnung mit ihm, Sibell? Er hat sich doch nicht überanstrengt, oder? Zack, du musst dich jetzt ausruhen. Ich setze Wasser auf, dann trinken wir in aller Ruhe Tee.« Er grinste. »Mir geht es prima. Ich muss nur für eine Weile den Speeren aus dem Weg gehen. Trink mit Sibell eine Tasse Tee, ich muss los. Es dauert nicht lange.« »Du willst weg? Du bist doch gerade erst angekommen. Und du hast meine Neuigkeiten noch gar nicht gehört.« »Welche Neuigkeiten?« »Myles Oatley ist endlich nach Hause gekommen. Ihr braucht also nicht lange zu fragen, wo eure Tochter steckt.« »Das sind wirklich gute Neuigkeiten.« Er küsste Sibell. »Aber jetzt muss ich los, der Reverend wartet draußen auf mich.« »Was macht der hier?«, wollte Maudie wissen. »Er hat uns vom Bahnhof hergebracht«, antwortete Sibell. »Geh nur, Zack, sei aber vorsichtig. Bis jetzt hast du dich gut gehalten, solltest es aber nicht übertreiben.« »Wo will er hin?«, bohrte Maudie, als Zack gegangen war. »Zu Yorkey. Ich ziehe mir nur eben die warmen Sachen aus, dann erkläre ich dir alles. Eine Tasse Tee wäre übrigens herrlich, die Zugfahrt war einfach grauenhaft.«
     
    Während Reverend Walters Zack in seinem Gig zum Gefängnis von Fanny Bay brachte, erfuhr er die Geschichte über den Schwarzen, der unterwegs zusammengeschlagen worden war. Allerdings reagierte er vollkommen entsetzt, als Zack ihn bat, mit ins Gefängnis zu kommen. »Als Mann der Kirche flößen Sie den Menschen mehr Respekt ein, Reverend. Ich muss unbedingt erfahren, was mit Yorkey geschehen ist. Er hat mir immerhin das Leben gerettet.« »Aber Sie haben selbst gesagt, er sei ein Krimineller.« »Das gibt niemandem das Recht, ihn zu verprügeln. Er war in sehr schlechter Verfassung.« »Zack, das geht mich nichts an. Ich kann mich da nicht einmischen.« »Als Christ können Sie das sehr wohl. Sie können verlangen, ihn zu sehen.« »Und was sollte ich dann tun?« »Eins nach dem anderen.« »Bedauere, Zack, aber es geht nicht. Ich habe mein Bestes getan. Ich werde Sie hier absetzen.« »Zum Teufel noch mal! Wissen Sie eigentlich, wem das Grundstück gehört, das hinter dem Land liegt, auf dem Sie Ihre Kirche bauen wollen? Das mit den beiden Cottages?« »Doch, darin wohnen zwei Familien, die Miete bezahlt die Telegrafengesellschaft.« »Stimmt, aber sie hat das Land von mir gepachtet. Es gehört mir, Reverend. Eine Hand wäscht die

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