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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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beruhigt, denn er wusste, dass Yorkey noch einmal nach den Pferden sah, ein wenig umherging, eine Zigarette rauchte … endlich fühlte William sich entspannt und schlief wieder gut.
    Sie ritten auf die Schlucht zu, als es passierte. Beide trugen Schusswaffen bei sich, doch der Angriff der vier Schwarzen kam so plötzlich, dass er sie völlig unvorbereitet traf.
     
    Als die beiden Reiter näher kamen, bemerkte Numinga, dass der eine ein Schwarzer war. Das würde ihren Plan erschweren. Mimimiadie und seine drei Männer hatten sich hinter einem Haufen von Felsblöcken versteckt und sprangen mit erhobenen Speeren hervor, als die Reiter nahe genug waren.
    Eine Sekunde lang war Numinga verblüfft, hatten sie doch erklärt, die Männer nicht töten zu wollen. Dann sah er, dass die Speere die Pferde getroffen hatten.
    »O nein«, stöhnte er, als die Tiere wiehernd zu Boden stürzten. Numinga liebte Pferde und hielt dies für eine unnötige Grausamkeit, doch sie hatte den gewünschten Effekt. Die beiden Reiter stürzten aus dem Sattel, sprangen beiseite, um nicht unter den Tieren zu landen, und waren somit hilflos. Der schwarze Mann war flink und griff schon nach Gewehr und Munition, doch die vier Aborigines gingen mit Keulen und Lederschnüren auf ihn los. Er wollte sie abwehren, bezog aber Prügel dafür. Der Weiße schien vom Sturz betäubt zu sein. Das Packpferd hatte sich losgerissen und war in die Schlucht galoppiert. Bald hatte man die beiden Reiter gefesselt. Sie waren mehr oder weniger unverletzt, obwohl der Weiße ein wenig hinkte.
    Erst jetzt stieg Numinga hinunter. Er sah Gopiny, der hinter dem Packpferd in die Schlucht lief, und rief ihm zu, er solle stehen bleiben.
    »Wieso?«
    »Hol das Essen, sattle das Pferd ab und versteck das Zaumzeug. Dann lässt du es laufen.«
    »Was?«
    »Tu, was er gesagt hat!«, donnerte Mimimiadie, und Gopiny rannte davon.
     
    »Was zum Teufel soll das?«, rief Yorkey, als er seinem ehemaligen Zellengenossen gegenüberstand. »Warum haben die unsere Pferde getötet?«
    »Du kennst ihn?«, fragte der schwarzbärtige Mimimiadie. Numinga betastete sein Gesicht, doch Yorkey hatte ihn auch ohne Bart erkannt.
    »Er war mit mir im Gefängnis.«
    »Kennst du sie?«, fragte nun auch William.
    »Nur den, der Englisch spricht«, entgegnete Yorkey. »Ich weiß auch nicht, was hier vorgeht.«
    Mimimiadie sorgte sich um die toten Pferde. Er gab seinen Begleitern die Anweisung, sie wegzuschaffen und zu verbrennen.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Yorkey.
    »Egal«, antwortete Numinga.
    »Wer ist er?«, fragte Yorkey mit einem Blick auf Mimimiadie.
    »Der Boss. Seid vorsichtig.«
    »Wird er uns töten?«
    »Nicht, wenn du den Mund hältst. Ist ein wichtiger Mann. Macht viel Ärger.« Er war erleichtert, dass der weiße Mann vernünftig genug war, Yorkey das Reden zu überlassen. Er hatte noch nicht viel gesagt, sondern beobachtete Mimimiadie argwöhnisch, als wisse er nicht, wem er trauen solle. Sechs Schwarze gegen einen Weißen, oder sogar sieben, wenn man Garradji auf dem Plateau einrechnete.
    Mimimiadie befahl ihm, die Gefangenen nach oben zu bringen.
    »Sie können mit den Fesseln nicht klettern. Es dauert zu lange.«
    Der Anführer betrachtete die Gefangenen eingehend. Der weiße Mann stand hoch aufgerichtet da, er war ebenso groß wie er selbst. Mimimiadie zwang ihn in die Knie, indem er ihm mit der Keule auf die Schultern schlug. Er grinste.
    »Die Hände bleiben gefesselt. Du machst nur die Seile an den Beinen los.«
    Numinga tat wie ihm geheißen. »Hört auf ihn«, warnte er die Gefangenen.
    Der Aufstieg war lang und mühselig. Yorkey schaffte es problemlos, aber der ältere Mann kam nicht schnell voran, was Numinga insgeheim freute. Der Kerl, sein Name war William, musste ungefähr so alt sein wie er, doch das gute Essen der Weißen und die Annehmlichkeiten des Lebens hatten ihren Tribut gefordert. Es mangelte ihm an der Muskelkraft und Drahtigkeit des Schwarzen, er schwitzte wie eine fette alte Frau.
    Garradji erwartete sie voller Zufriedenheit. Numinga empfand ein gewisses Unbehagen in Gegenwart des Ältesten mit dem behaarten Gesicht und der Kette aus Krokodilzähnen auf der eingesunkenen Brust; er mochte ihn einfach nicht. Garradji bespuckte den Weißen und stieß Yorkey an, der ihn auf Englisch beschimpfte. Dann versuchte er sich an einer Erklärung in dem grauenhaftesten Waray, das Numinga je gehört hatte.
    »Was hat er gesagt?«, wollte Garradji wissen.
    »Er sagt, er

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