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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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nach, entschlossen, dies hier richtig zu machen, um Oatleys Sohn zu überlisten. Grimmig mühte er sich weiter.
    »Ich werde dir noch zeigen, was mit Leuten passiert, die auf mich schießen«, sagte er laut und deutlich in der fremden Sprache.
    Das aufsteigende Rauchsignal zuckte unruhig, mit Unterbrechungen empor, tanzte weiter, bis kein Feuer mehr da war und keine Atemluft in den Lungen des einsamen Aborigine, den die Polizei als Neddy kannte.
     
    Gopiny hasste es, hier oben allein zu bleiben, während unten die interessanten Dinge passierten. Sie hatten es einst für einen guten Ort gehalten, an dem sie die Regenzeit verbringen konnten, doch das erwies sich als Irrtum. Es war der nasseste Ort, den er je erlebt hatte. Der Regen schien endlos, ihm war, als hocke er inmitten einer dicken Wolke. Die Felsen wurden schlüpfrig, Wasser drang in jede Spalte und stürzte in die Höhlen hinab. Es rann nicht nur von den Rändern der Klippe, sondern donnerte in Kaskaden hinunter, so dass er sich nicht in die Nähe der Klippen wagte. Dennoch war ihm befohlen, hier oben auf Numingas Signal zu warten.
    Und dann war es da! Endlich passierte etwas!
    Gopiny jubelte.
     
    Seit sie in die Schlucht hinabgestiegen waren, gab es nichts als Schwierigkeiten. Die Felslöcher am Boden hatten sich gefüllt und waren übergelaufen, von oben floss noch mehr Wasser herunter, so dass die Bewohner – Reptilien und Kleintiere – in sicherere Gefilde umzogen. Mimimiadie war gereizt, da keine Nahrung in greifbarer Nähe zu finden war. Sie hatten keine Frauen dabei, die für sie auf die Suche gehen konnten, und er musste seine beiden Krieger anweisen, die Waffen im Stich zu lassen und auf die Jagd zu gehen. Sie stritten, wollten die kostbaren Gewehre nicht unbewacht zurücklassen, doch er blieb unerbittlich.
    Bisher hatte jeder nur eine Kugel abfeuern dürfen, das war ihre einzige Lehrstunde im Gebrauch eines Gewehrs gewesen. Mimimiadie hoffte, sie könnten im Notfall einen Feind treffen oder zumindest abschrecken, doch ein Känguru oder einen Emu würden sie niemals töten. Folglich schickte er sie mit ihren Speeren auf die Jagd.
    Nun blieb ihm nur Garradji als Gesellschaft, er und der Weiße Oatley, den er in einer Felsspalte verborgen hielt. Sie hatten ihm die Hände gebunden und konnten ihn an seiner Halsfessel herumführen.
    Aus der entgegengesetzten Richtung tauchten einige Reiter auf, und sie mussten in Deckung gehen, bis die Männer durch die Schlucht geritten waren.
    Tage später waren wieder alle am Eingang zur Schlucht versammelt, doch Mimimiadie verlor allmählich die Geduld. Er war diese Anspannung und erzwungene Untätigkeit nicht gewohnt und wurde immer rastloser. Er wünschte, er hätte den Weißen eine Frist gesetzt; dieses Warten war einfach unerträglich. Wo blieb Yorkey, der seinen Sohn holen wollte? Warum dauerte es so lange? Er hatte doch ein Pferd. Männer auf Pferden konnten reiten wie der Wind. Er hatte gesagt, er wolle Boomi aus der großen Stadt holen, was konnte daran so schwierig sein? Oder war er einfach davongelaufen und hatte den Weißen im Stich gelassen?
    Seine Ungeduld verwandelte sich in Zorn, und er bestürmte Oatley mit Fragen, drohte ihm mit Schlägen, falls Yorkey nicht bald zurückkehrte, doch der Weiße wirkte zuversichtlich und bemüht, ihm Englisch beizubringen. Mimimiadie hatte nichts dagegen, er betrachtete es als willkommenen Zeitvertreib. Auch seine beiden Männer hatten es satt, die Gewehre zu bewachen, und wanderten ruhelos umher, drangen tief in die Schlucht vor, bis er sie anschnauzte, auf ihrem Posten zu bleiben.
    Weitere Tage vergingen. Mimimiadie entschied, wieder auf das Plateau zu steigen. Sie schleppten Oatley mit, dessen Beine von der mangelnden Bewegung geschwächt waren, umgingen das felsige Terrain außerhalb der Schlucht und näherten sich dem flachen Waldgebiet, das vor dem Abhang lag.
    Doch dann änderte Mimimiadie seine Meinung erneut und verkündete, sie würden an dieser Stelle bleiben, die Ausläufer des Plateaus im Rücken.
    Garradji beschwerte sich augenblicklich. Er fühle sich sicherer in der Schlucht. Hier draußen seien sie zu ungeschützt, ohne Zuflucht. Dies wiederum ärgerte Mimimiadie, der insgeheim erkannte, dass der alte Mann Recht hatte.
    »Wenn wir dort drinnen bleiben, stehen wir bald bis zu den Knien im Wasser, du alter Narr«, fauchte er.
    Er fragte sich, ob sie vielleicht alle wieder nach oben steigen sollten. Er war der Boss, er würde entscheiden, wann und

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