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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Tier war so verschreckt, dass es vermutlich so lange galoppieren würde, bis es keine Luft mehr bekam. Oder tot umfiel, hoffte Matong. Er hätte den Mann am Fluss angreifen sollen, aber er hatte das Wasser nicht verschmutzen wollen.
    Er lief hinunter, plantschte durch den Fluss, nahm einige Schluck Wasser und kam leichtfüßig auf der anderen Seite heraus. Dann rannte er schnell in die Nachmittagssonne hinein. Vor ihm lagen Hügel. Er könnte bis zum Einbruch der Nacht dort sein, wenn er sich beeilte, und sie in der Dunkelheit durchqueren. Dann wäre er so gut wie zu Hause. Er warf einen Blick auf seinen Speer. Er trug ihn aus Gewohnheit bei sich, würde ohne ihn aber schneller sein. Schweren Herzens warf er ihn weg, senkte den Kopf und rannte weiter.
     
    Yorkey war dem Viehzüchter den ganzen Morgen lang gefolgt, da er hoffte, ihn einzuholen und zu tun, als hätten sie einander zufällig getroffen. Mittlerweile befürchtete er jedoch, dass er sich verirrt hatte, oder aber Zack legte ein beachtliches Tempo vor, denn auf der einsamen Straße war weit und breit nichts von ihm zu sehen. Die musste immerhin an ein Ziel führen, dachte er bei sich. Er wollte sein Pferd nicht zu sehr antreiben, da er ohne das Tier Gefahr lief, in der Hitze umzukommen.
    Dank Paddys Koch hatte er Essen und reichlich Wasser dabei. Zum Glück, denn er hatte auf dieser Strecke noch keine Wasserstelle gesehen. Er probte im Geiste die Worte, die er sagen wollte, wenn er »zufällig« auf die Black Wattle Station stieß.
    »Wohnt Zack hier? Tatsächlich? Ist er hier? Ich würde gern mit ihm reden.«
    Er ritt in den Nachmittag hinein, und als er es leid wurde, schaute er sich nach einem Lagerplatz um, vorzugsweise in der Nähe einer Wasserstelle.
    »Dann können wir uns beide abkühlen, mein Freund«, sagte er zu seinem Pferd. »Es sieht allerdings nicht gut aus, wir sollten es wohl etwas langsamer angehen lassen.«
    Yorkey konnte ausgezeichnet pfeifen. Er pfiff mühelos jede Melodie nach, die ihm die Jungs vorsangen, vor allem die fröhlichen irischen Lieder. Die Texte kannte er zwar nicht, doch man bat ihn oft, in Pubs oder Lagern aufzutreten. Er hatte sogar einmal mit einem bekannten Fiedler zusammen musiziert und wilden Applaus geerntet. Er war stolz gewesen, mit einem richtigen Instrument die Melodie zu halten.
    Um sich und dem Pferd, das ihm gern zuhörte, die Zeit zu vertreiben, ging Yorkey sein Repertoire durch und brachte Töne hervor, die jeden Singvogel neidisch gemacht hätten, wie ein Wirt einmal bemerkt hatte.
    Doch plötzlich hielt er abrupt inne. Neben der Straße stand ein einsames Pferd, dessen Zügel auf den Boden hingen. Yorkey stieg ab und näherte sich vorsichtig von hinten.
    »Braver Junge, braver Junge.« Er streckte die Hand aus und tastete sich vor. Das Pferd scheute zurück.
    »Braver Junge. Schon gut, ich tue dir nichts.«
    An Sattel und Rumpf klebte getrocknetes Blut.
    »Braver Junge, du bist doch in Ordnung, oder? Braver Junge, ich tue dir nichts.« Seine Stimme klang beruhigend, er flüsterte beinahe. Dann sah er die Verletzung am Rumpf. Es war Zack Hamiltons Pferd! Doch wo zum Teufel steckte der Reiter?
    »Bleib stehen, ich tue dir nichts. Komm schon. Sieh dir meinen Kumpel hier an. Ist auch ein braver Junge, ein ganz braver Junge. Sollen wir mit ihm reden?«
    Yorkey wusste, Pferde waren neugierig. Das Tier verstand die Worte nicht, lauschte aber der beruhigenden Stimme. Yorkey sprach weiter, wich zurück, bis das Pferd sich schließlich umdrehte, um zu sehen, wer da sprach. In diesem Moment ergriff er die Zügel.
    Er band beide Tiere an einen Baum und rannte über die glühend heiße Straße, wobei er Zacks Namen rief, machte kehrt, lief in die andere Richtung. Als er keine Antwort bekam, suchte er im weichen Straßenstaub nach Fußabdrücken und Blutspuren.
    Endlich entdeckte er eine Unregelmäßigkeit, keine Fußabdrücke, sondern Kriechspuren, und dann fand er auch Zack, der im Schatten gegen einen Baum lehnte.
    »Was zum Teufel …«
    »Bin runtergefallen«, murmelte Zack, als habe er einen Fehler begangen.
    »Dürfte wohl mehr gewesen sein als das.« Yorkey holte rasch seine Wasserflasche.
    Als er ihm zu trinken gab, bemerkte er, dass Zack schwer verletzt war. Von seinem Rücken sickerte Blut über seine Arbeitshosen, sein Gesicht war grau. Er war zu schwach, um die Wasserflasche zu halten.
    »Moment«, sagte Yorkey ruhig und stellte die Flasche beiseite. »Ich sehe mir das mal an.«
    Zack stöhnte und sackte

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