Tamir Triad 01 - Der verwunschene Zwilling
Hände und warme Lippen über seine Haut wanderten. Er wollte sich widersetzen und die Rechtschaffenheit heraufbeschwören, die ihn bis zu diesem Punkt durch das Leben geleitet hatte, doch er konnte nur noch an Iyas zwischen den Worten mitschwingende Erlaubnis denken, genau dies zu tun – Lhel zu geben, was sie als Gegenleistung für das versprochene Wissen wollte.
Lhel vergeudete keine Zeit mit Feinheiten. Sie zog ihn auf den Pelzmantel hinab und zerrte sich selbst den Rock über die Oberschenkel. Arkoniel raffte seinen Kittel aus dem Weg, dann sank er auf sie, in sie, und sie zog ihn tiefer, so tief, dass er die heiße Umklammerung ihres Leibes um den seinen kaum begreifen konnte, bevor er spürte, wie etwas gleich einem Blitz in ihn einschlug und ihm einen rauen Aufschrei des Erstaunens entlockte. Dann stieß sie ihn auf den Rücken, und er fühlte den weichen Schnee unter sich, während sie unter den ersten Sternen der Nacht auf ihm ritt. Mit zurückgeworfenem Kopf stöhnte sie wild und presste sein Glied mit den seltsamen inneren Muskeln zusammen, die Frauen besaßen. Abermals durchzuckte ihn jenes an einen Blitz erinnernde Gefühl, heftiger und verzehrender diesmal, und Arkoniel erblindete, lauschte seinen eigenen Schreien und den ihren, die wie das Geheul von Wölfen durch den Wald hallten.
Dann sog er jäh die Luft ein, zu benommen, um sich zu bewegen. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wangen, die Lider, die Lippen. Seine Kehle fühlte sich wund an, sein Körper kalt, und ihre vermengten Körperflüssigkeiten rannen ihm in einem frostigen, kitzelnden Strom über den Schritt. Selbst wenn ein ganzes Reiterregiment die Straße herab auf sie zugedonnert wäre, hätte er sich nicht zu rühren vermocht. Sein Pferd wieherte in der Nähe leise, als wäre es belustigt.
Lhel setzte sich zurück und ergriff seine Hand. Sie presste sie durch den rauen Stoff ihres Gewands gegen eine ihrer vollen Brüste und grinste auf ihn herab. »Mach Zauber für mich, Orëska.«
Dümmlich glotzte er zu ihr empor. »Was?«
Sie knetete seine Finger in ihr festes, geschmeidiges Fleisch, und ihr Grinsen wurde breiter. »Mach Magie für mich.«
Die Sterne fielen ihm wieder ins Auge, und er flüsterte einen Bann zu ihren Ehren. Ein Punkt gleißend weißen Lichts erwachte über ihnen zum Leben, strahlend wie ein Stern. Seine schiere Schönheit brachte Arkoniel zum Lachen. Er bauschte den Punkt zu einer größeren Kugel auf, dann zersprengte er diese in tausend funkelnde Splitter und fügte sie in ihr Haar wie einen Kranz aus Frost und Diamanten. In dessen übernatürliches Licht getüncht, wirkte sie wie ein wilder, in Lumpen gekleideter Geist der Nacht. Als hätte sie ihm seine Gedanken am Gesicht abgelesen, erfasste sie den Kragen ihres Kleids und zog es vorne hinab, um die Male der Macht zu entblößen, die ihren Körper bedeckten. Arkoniel berührte sie ehrfürchtig, fuhr Spiralen, Wirbel und Halbmonde nach, dann griff er scheu zu der Stelle hinab, an der ihre Körper immer noch vereint waren.
»Du hattest Recht. Iya hat versucht, es mir zu sagen …«, brachte er schließlich hervor, hin- und hergerissen zwischen Verwunderung und schlechtem Gewissen. »Es war eine Lüge, dass dies einen Zauberer seiner Macht beraubt.« Er hob die Hand zu der Krone aus Licht, die in ihrem Haar schimmerte. »Ich habe noch nie etwas so Wunderschönes geschaffen.«
Lhel ergriff seine Hand und drückte sie sich aufs Herz.
»Nicht Lüge für alle, Orëska. Manche nicht können dienen der Göttin. Aber du? Was du hier fühlen …« Sie klopfte ihm mit der freien Hand auf die Brust. »Das was du machen hier.« Sie berührte seine Stirn. »Iya das denken. Sie dir wollen sagen.«
»Du hast uns an jenem Tag reden gehört?«
»Ich viel hören. Sehen viel. Sehen dich schlafen mit Verlangen in Raluk .« Lhel drückte ihn in sich und zwinkerte ihm verspielt zu. »Ich dir schicken meine Wort in dein Träume, aber du sein stur! Warum du mich machen schicken Kinder zu dir, wenn du solche Hitze in dir?«
Arkoniel starrte zum Himmel empor und versuchte, sich die Furcht in Erinnerung zu rufen, die ihn vor weniger als einer Stunde beseelt hatte. Wie konnte er nun hier sein, befriedigt und lachend, ohne sich einer Entscheidung zu entsinnen? »Hast du mich …«
Lhel zuckte mit den Schultern. »Nicht kann erzwingen, wenn kein Verlangen in dir. War nicht bei erste Mal an diese Schlammplatz. Jetzt ist; ich es nur rufen.«
»Aber du hättest mich an diesem
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