Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
zwei weitere Katzen umher, die eine schwarz und weiß, die andere gelb getigert. Ein riesiger schwarzer Kater mit einem weißen Fleck auf der Brust kauerte zwischen den Silbergefäßen auf einer nahen Anrichte und putzte sich die Hinterläufe. Tobin hatte noch nie so viele Katzen in einem Haus gesehen. In Atyion musste eine Mäuseplage herrschen, dass so viele benötigt wurden.
    Tharin kicherte leise neben ihm, wodurch Tobin bewusst wurde, dass er wie ein Bauerntölpel geglotzt haben musste. Und er war nicht der Einzige.
    »Bei der Flamme!«, stieß Lutha hervor; weiter kam er nicht. Sogar Alben und dessen Freunde schienen beeindruckt.
    »Da Ihr alle nicht mit dem Haus vertraut seid, habe ich jedem der Gefährten eigene Diener zugewiesen«, teilte Eponis ihnen mit. »Man kann sich leicht verirren, wenn man sich hier nicht auskennt.«
    »Das glaub ich gern!«, rief Lutha aus, und alle lachten. »Mich kann Sir Tharin führen«, sagte Tobin, der seinen Freund in der Nähe behalten wollte.
    »Wie Ihr wünscht, mein Prinz.«
    »Gibt es Neuigkeiten von meinem Vater?«, wollte Korin wissen.
    »Er wird morgen erwartet, mein Prinz«, antwortete Solari. »Es ist alles vorbereitet.« Er wandte sich Tobin zu und lächelte. »Die Diener können Euch in Eure Gemächer bringen, wenn Ihr Euch ausruhen möchtet. Aber vielleicht würdet Ihr zuerst lieber einen Teil Eures Schlosses besichtigen.«
    Mein Schloss. Tobin konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Ja, das würde ich gern.«
     
    Den Nachmittag verbrachten sie damit, das Anwesen zu erkunden, mit Solari und Tharin als Führern. Die Hauptwohngemächer befanden sich in diesem Turm und einem Flügel, der die Gärten zwischen ihm und dem zweiten säumte. Der andere Turm diente als Festung, Kornspeicher, Waffen- und Schatzkammer. Tobin zeigte sich erstaunt, als er erfuhr, dass in Belagerungszeiten mehrere tausend Mann dort untergebracht werden konnten.
    Ein zweiter, parallel zum ersten verlaufender Flügel schloss das Rechteck ab und beherbergte die Bedienstetenunterkünfte, die Küchen, die Wäscherei, die Brauräume und andere Dienststuben des Haushalts. Eine große Kammer füllten Weber aus, die an großen, klappernden Webstühlen arbeiteten; in der nächsten saßen etliche Frauen und Mädchen beisammen und sangen, während sie Flachs und Wolle zu Fäden für die Weber spannen.
    Innerhalb des Rechtecks, das die Türme und die Flügel bildeten, lagen weitläufige Gärten und Haine mit einem feinen, kleinen Tempel, der Illior und Sakor gewidmet war. Säulengalerien in den oberen Geschossen des Hauptturmes überblickten das Gelände.
    Tobin und die anderen waren fußwund und wie benommen, als Solari sie letztlich in ihren Gemächern absetzte, damit sie sich für das abendliche Fest vorbereiten konnten.
    Die Gefährten hatten Räumlichkeiten hoch im königlichen Flügel, entlang einer Galerie, die auf die Gärten hinauswies. Tobin und Korin erhielten persönliche Gemächer. Der Rest wurde auf zwei große Gästezimmer verteilt.
    Allein mit Ki und Tharin sah sich Tobin in seinem Zimmer um. Sein Herz schlug schneller. Es hatte einst einem jungen Mann seiner Familie gehört, soviel konnte er erkennen. Die Bettvorhänge zierten galoppierende Pferde, die Wände wurden von Waffen und Schilden geschmückt. Auf einer Truhe lag sorgsam angeordnet Spielzeug – ein kleines Schiff, ein Pferd mit Rädern und ein Holzschwert.
    »Die Sachen sehen genauso aus wie jene, die ich von Vater bekommen habe.« Dann setzte sein Herz einen Schlag aus. »Das war sein Spielzeug, nicht wahr? Dies war das Zimmer meines Vaters.«
    »Ja. Wir haben hier geschlafen, bis …« Tharin verstummte und räusperte sich heiser. »Es wäre dein Zimmer gewesen. Es hätte deines sein sollen.«
    In jenem Augenblick tauchte eine Frau in der Tür auf. Sie war wie ein Höfling gekleidet und trug das ausgebleichte, goldene Haar in Zöpfen um den Kopf. Ein schwerer Schlüsselbund hing an einer goldenen Kette von ihrer Schärpe. Sie wurde von einem von Kämpfen zernarbten Kater begleitet, der herüberstolzierte und an Tobins Stiefeln schnupperte.
    Das Alter zerfurchte die Züge der Frau, dennoch stand sie aufrecht wie eine Kriegerin, und ihre fahlen Augen leuchteten vor Freude, als sie anmutig vor Tobin auf ein Knie sank und ihm die Hand küsste. »Willkommen zu Hause, Prinz Tobin.« Der Kater stellte sich auf die Hinterläufe auf und rieb den schorfigen Kopf an ihren Hände.
    »Danke, werte Frau«, erwiderte Tobin, der sich

Weitere Kostenlose Bücher