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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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»Aber das ist jetzt alles vorbei, nicht wahr? Du bist erwachsen, und Rhius ist tot. So viele Tote …« Er ließ den Satz verhallen und schloss die Augen. Tobin dachte, er wäre eingeschlafen. Einen Lidschlag darauf jedoch setzte er sich ruckartig wieder auf und sagte scharf: »Tharin, der Herzog hat keinen Wein! Geh runter in den Keller und …« Mitten im Satz brach er ab und ließ den Blick über sie wandern. »Nein, ich schweife schon wieder in die Vergangenheit, nicht wahr? Das ist jetzt deine Pflicht, Kirothius. Bedien deinen Prinzen, Junge.«
    Ki sprang auf, um zu gehorchen, aber Tobin hielt ihn zurück. »Schon gut, greiser Vater. Wir kommen gerade aus der Halle und hatten mehr Wein, als wir vertragen.«
    Harkone lehnte sich zurück, und die alte Katze kehrte auf seinen Schoß zurück, um sich dort niederzulassen. Ringelschweif rollte sich zu Tobins Füßen ein.
    »Es hat mir leid getan, feststellen zu müssen, dass ein Fremder deine Kette trägt«, sagte Tharin und ergriff abermals Harkones Hand. »Ich dachte, es würde einst Lytia werden, die deinen Platz einnimmt.«
    Harkone schnaubte verächtlich. »Das war Fürst Oruns Werk. Der König hatte uns bereits ein halbes Dutzend neuer Bediensteter geschickt, nachdem die Prinzessin gestorben war – möge Astellus sie sanft tragen.« Ehrerbietig küsste er sich auf die Fingerspitzen und berührte damit sein Herz. »Und kaum war Rhius gefallen, schickte Orun seinen eigenen Mann. Natürlich war es Zeit für eine Veränderung – ich bin blind wie Bilairys Ziege, und meine Beine versagen mir oft den Dienst –, aber das war ein verschlagen dreinblickender Mistkerl mit teigigen Zügen, und niemand war traurig, als Solari ihn ersetzte. Trotzdem hätte es deine Tante werden sollen, wie du richtig sagst. Schon die vergangenen Jahre hatte sie außer dem Titel nach die Rolle des Verwalters inne.«
    »Ich werde Solari sagen, dass er sie zur Verwalterin machen soll«, schlug Tobin vor.
    »Ich fürchte, das kannst du noch nicht«, entgegnete Tharin. »Bis du volljährig bist, entscheidet der Vogt über derlei Dinge.«
    »Dann bin ich nicht der Herr über Atyion, oder? Zumindest nicht wirklich.«
    Harkone tastete nach Tobins Hand und ergriff sie. »Das seid Ihr, mein Prinz, und sonst niemand. Ich habe gehört, wie die Menschen Euch heute zugejubelt haben. Das ist das Herz Eures Volkes, das Ihr da draußen gesehen habt. Die Menschen haben sich genauso nach Euch gesehnt wie ich. Solari ist ein guter Mann und hält das Andenken an Euren Vater unter den Männern am Leben. Lasst ihn vorläufig für Eure Sicherheit sorgen, während Ihr dem Königlichen Prinzen dient.«
    In jenem Augenblick hörten sie auf dem Gang ein leises Schlurfen. Ki öffnete die Tür und stellte fest, dass sich davor eine Schar von Köchinnen und Küchenmägden drängte.
    »Bitte, Herr, wir wollten nur den Prinzen sehen«, sagte eine alte Frau, die für sie alle sprach. Hinter ihr nickten die anderen hoffnungsvoll und verrenkten sich die Hälse für einen flüchtigen Blick auf Tobin.
    »Hinfort mit euch! Es ist zu spät, um Seine Hoheit zu behelligen!«, schnarrte Harkone.
    »Nein, bitte, es macht mir nichts aus«, widersprach Tobin.
    Ki trat beiseite und ließ die Frauen herein, die knicksten und sich an die Herzen fassten. Einige der älteren weinten.
    Die Frau, die gesprochen hatte, kniete sich hin und ergriff Tobins Hände. »Prinz Tobin, endlich seid Ihr zu Hause – willkommen!«
    Von neuem überwältigt, bückte sich Tobin und küsste sie auf die Wange. »Danke, greise Mutter. Ich bin sehr froh, hier zu sein.«
    Sie hob eine Hand an die Wange und schaute zurück zu den anderen. »Da, habt Ihr gesehen? Ich habe euch ja gesagt, das Blut würde es zeigen! Alles andere zählt nicht.«
    »Hüte deine Zunge, Mora!«, herrschte Harkone sie an.
    »Schon gut«, meinte Tobin. »Ich weiß, was man über mich und meine Mutter sagt. Ein Teil davon stimmt sogar, zum Beispiel das mit dem Dämon. Aber ich verspreche, ich werde versuchen, mich meines Vaters Andenken würdig zu erweisen und Atyion ein guter Herr zu sein.«
    »An ihm gibt es nichts, was Anlass zur Sorge gibt«, raunte Harkone barsch zu den Frauen. »Er gleicht einer Wiedergeburt Rhius'. Das könnt ihr unten weitersagen. Und jetzt geht zurück zu euren Pflichten.«
    Die Frauen taten, wie ihnen geheißen, alle bis auf jene, die Tharin als seine Base bezeichnet hatte.
    »Was ist?«, fragte Tobin sie.
    »Nun, mein Prinz, ich …« Sie verstummte und rang

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