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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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sterben, aber eine Schlange wie Moriel windet sich durch und überlebt. Wo bleibt da die Gerechtigkeit.«
    »Im Augenblick haben wir es mit Korins Gerechtigkeit zu tun, und mir gefällt ganz und gar nicht, wie unsere Aussichten stehen«, gab Lutha traurig zurück. »Niryn hat uns vollkommen von ihm abgeschnitten.«
    »Ich hätte damit rechnen müssen. Verdammt, wenn es mir nur gelungen wäre, zu entkommen und Tobin Vernunft einzureden!«
    »Es tut mir leid, dass du erwischt wurdest, aber ich bin froh zu wissen, dass du nicht einfach weggerannt bist«, meinte Barieus leise. »Zumindest daran kann ich denken, bevor sie uns hängen.«
    »Glaubst du, das werden sie, Cal?«, fragte Lutha.
    Caliel zuckte mit den Schultern. »Ich könnte mir vorstellen, dass sie mich aufknüpfen, aber ihr beide habt nichts getan. Das ist nicht richtig.«
    »Seit wir Ero verlassen haben, ist nichts mehr richtig«, sagte Lutha trübsinnig.
     
    Ni ryn stand neben Korin in der Ratskammer. Er schwieg zwar, während die Handvoll Fürsten über das Schicksal der Verräter beratschlagten, doch er war keineswegs untätig.
    Die Gänge des Verstands des jungen Königs stellten mittlerweile überwiegend vertrautes Gebiet dar, dennoch stieß er bisweilen immer noch auf überraschende Verzweigungen und Winkel, auf Mauern des Widerstands, die selbst seine Einflussnahme nicht zu durchbrechen vermochte. Fürst Caliel hatte viel zu viele davon verstärkt, und dieser kleine, rattengesichtige Bursche war fast genauso schlimm. Tief in seinem Herzen liebte Korin sie nach wie vor.
    »Majestät, sie haben Euch verraten«, sagte Herzog Wethring mit Nachdruck. »Man darf Euch nicht als schwach ansehen! Sie müssen vor aller Augen bestraft werden. Sie alle.«
    Korin umklammerte mit einer Hand drei zierliche Zöpfe, einen blonden, einen rötlichen, einen dunklen.
    Was für eine Verbundenheit, obwohl ihm seine Freunde den Rücken zugekehrt haben, dachte der Zauberer. Schade, dass sie den Falschen gilt. Niryn bündelte die Gedanken auf Bilder eines jüngeren Korins, verloren im Schatten seiner Familie. Schwestern, die Königinnen werden sollten. Brüder mit stärkeren Armen und flinkeren Beinen. Ein Vater, der diese oder jenen vorzog, zumindest war es einem kleinen Jungen so erschienen, bis die Seuche seine Mitbewerber hinwegraffte. Und dann die Schuldgefühle. Obwohl es die anderen nicht mehr gab, war er immer noch nicht gut genug. Niryn war bereits vor geraumer Zeit auf Erinnerungen an belauschte Unterhaltungen gestoßen – Schwertmeister Porion, der die anderen Gefährten anwies, Korin gewinnen zu lassen. Das war eine tiefe Wunde, eingerieben mit Salz. Caliel hatte davon gewusst.
    Niryn schürte jenen tief vergrabenen Schmerz sorgsam. Korin ahnte nichts davon, er spürte nur, wie sich sein Herz verhärtete, als er die Zöpfe von sich warf und hervorpresste: »Ja, Ihr habt natürlich Recht.«
    Niryn war zufrieden.
     
    Es war Abend, als die Tür wieder aufschwang. Niryn höchstpersönlich stand hämisch lächelnd vor ihnen. »Ihr werdet zur Urteilsverkündung vor Korin gebracht. Kommt, oder zieht ihr es vor, hingeschleift zu werden, wie ihr es verdient?«
    »Seid tapfer«, murmelte Caliel, als er sich unstet auf die Beine mühte. Lutha und Barieus hatten sich bereits erhoben.
    Ganz gleich, was man sagen mochte, sie waren königliche Gefährten. Sie würden vor niemandem duckmäusern, nicht einmal vor dem König.
    Sie traten aus der Zelle und stellten fest, dass sie auf dem Hof ein Gericht erwartete. Die Garnison war zu einem hohlen Rechteck angetreten, an dessen fernem Ende Korin stand, gesäumt von Porion und seinen wichtigsten Generälen.
    Die drei angeklagten Gefährten wurden von den Wachen in die Mitte des Platzes geführt. Niryn stellte sich zu Rechten Korins unter die Generäle und Adeligen.
    Lutha sah sich um, ließ den Blick suchend über die Gesichter wandern. Viele starrten ihn nur feindselig an, aber einige konnten ihm nicht in die Augen schauen.
    Korin trug volle Rüstung und hielt das Schwert Ghërilains blank vor sich.
    Porion sprach die Anklage. »Fürst Caliel, Ihr werdet der Fahnenflucht und des Hochverrats beschuldigt. Euch wurde ausdrücklich verboten, den thronräuberischen Prinzen aufzusuchen, dennoch habt Ihr Euch davongeschlichen wie ein Dieb in der Nacht, um Euch seinem Lager anzuschließen. Was habt Ihr dazu zu sagen?«
    »Was kann ich sagen, Korin, wenn du zu blind bist, die Wahrheit selbst zu erkennen?«, gab Caliel mit stolz erhobenem

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