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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Festung, aber weniger als zweihundert Krieger, und seine Ländereien haben schwer unter der Hungersnot gelitten. Er sollte nicht in der Lage sein, einer Belagerung lange standzuhalten. Sendet eine Kompanie dorthin und statuiert ein Exempel an ihm. Dieselbe Taktik lässt sich gegen Herzog Zygas und Fürstin Alna einsetzen. Die Kunde davon wird sich bald verbreiten.«
    »Also kommt es letztlich so weit? Skalaner kämpfen gegen Skalaner? Und dennoch, wenn ich als Kriegerkönigin angenommen werden will, muss man sehen, dass ich auch wie eine solche handle.«
    »Nein, Majestät. Weil Ihr die Königin seid, müsst Ihr Euren Hauptleuten und Generälen gestatten, sich um kleine Fische wie diese zu kümmern«, erklärte Illardi.
    »Was? Ich soll hierbleiben, während ihr auszieht, um zu kämpfen?«
    »Ich fürchte, er hat Recht«, ergriff Nikides das Wort. »Diese kleinen Besitztümer sind unter deiner Würde. Ich verfasse eine Aufforderung, die vor ihren Toren verlesen werden soll. Damit räumen wir ihnen eine Gelegenheit ein, es sich anders zu überlegen, wenn sie klug sind.«
    »Wofür wurde ich dann ausgebildet?«
    »Um Schlachten anzuführen, keine Geplänkel«, sagte Tharin. »Euer Vater und ich haben solche kleinen Kämpfe im Namen des Königs ausgetragen. Er brauchte nicht dabei zu sein. Wir waren sein Arm und sein Wille.« Er lächelte über ihre offenkundige Enttäuschung. »Ihr habt Euch bereits bewiesen, Tamír, schon beim allerersten Gefecht. Die Kunde über Eure Siege gegen die Plenimarer verbreitet sich bereits. Und außerdem kämpfen hier, wie Ihr richtig sagt, Skalaner gegen Skalaner. Es ist besser, wenn Eure Hände sauber bleiben. Lasst Eure Krieger ein Exempel an diesen Schnöseln statuieren. Vermutlich wird das für andere reichen, vor allem für jene, die noch unentschlossen sind.«
    Plötzlich erkannte Tamír, dass sie den Fächer ziemlich heftig verwendete. Bei Bilairys Hintern, kein Wunder, dass sie ihr rieten, zu Hause zu bleiben, wenn sie wie ein flatteriger Höfling in einem Kleid vor ihnen stand! »Wir unterhalten uns nach dem Mittagessen weiter darüber«, murmelte sie. Zwar hatte sie auch Hunger, vor allem aber musste sie aus diesem Kleid und sich baden, sonst würde sie noch wahnsinnig.
    Die Anwesenden verneigten sich und gingen, abgesehen von Ki und Tharin.
    »Auf ein Wort?«, murmelte Tharin, bevor Tamír flüchten konnte. Dabei bedachte er sie mit einem Blick, aus dem sprach, dass es wichtig war. »Allein?«
    Sie seufzte. »Na schön. Aber lass uns im Garten reden. Dort ist es kühler. Ki, lass Baldus in meinem Zimmer ein kaltes Bad vorbereiten, ja? Wir essen dann in Kürze zusammen.«
    Ki schüttelte den Kopf. »Das ist dein drittes Bad diese Woche. Die Leute werden dich noch für eine Aurënfaie halten, wenn du so weitermachst.«
     
    Die Sonne war hinter den Westturm gewandert, und der Hauch einer Brise hatte eingesetzt. Musterartig angelegte Blumenbeete bedufteten die Luft, und das Plätschern von Springbrunnen vermischte sich mit dem Summen von Bienen, die sich zwischen den Blüten tummelten.
    Auch Tharin schien froh darüber im Schatten zu sein. Im Schloss kleidete er sich wie ein Höfling. Sein Wappenrock und kurzer Umhang wiesen zwar düstere Farben, aber einen feinen Schnitt und einen gestickten Saum auf. Da er nunmehr endlich Herzog war, trug er die Goldkette und das Siegel seines Ranges. Das Haar band er sich mit einer schwarzen Seidenschleife statt mit einem speckigen Lederriemen zurück, dennoch kümmerten ihn Titel und hehre Dinge so wenig wie eh und je. Und er blieb an ihrer Seite, unverrückbar wie Moos auf einem Stein, ihr vertrauenswürdigster Berater.
    Als sie nun neben einer Reihe blühender Bäume entlangschlenderten, spürte sie, dass ihm etwas auf der Seele lastete. Allerdings wuselten rings um sie Höflinge und Bedienstete, weshalb er wartete, bis sie die vergleichsweise Abgeschiedenheit einer dicht überwucherten Rebenlaube erreichten.
    Fleckige Schatten tanzten über sein Gesicht, als er auf der Holzbank Platz nahm. »Unter Umständen wird dir nicht gefallen, was ich zu sagen habe.«
    »Du weißt, dass ich es mir trotzdem anhören werde.« Sie setzte sich und zog sich den Rock über die Knie hoch, um die Beine zu kühlen. Ringelschweif löste sich aus einem Knäuel blühender Rosen und sprang auf ihren Schoß. Sie kraulte ihn zwischen den Ohren und zuckte zusammen, als er die scharfen Krallen wohlig in ihre Oberschenkel grub. »Also, heraus damit. Worum geht

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