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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Gefälligkeit für Prinz Tobin gewährt.«
    »Nun denn, dann scheint es mir nur recht und billig, dass der Sohn des Königs ihn zurücknimmt.«
    Korin zeigte vorübergehendes Bedauern darüber. »Vater hat die Gefährten dorthin geschickt, damit wir Kampferfahrung gegen einige Banditen sammeln konnten. Sir Larenth war zu seiner Zeit ein wackerer Krieger und auf seine Weise ein guter Gastgeber.«
    »Ihm wurden Bedingungen angeboten, Majestät, und er schlug sie mit überaus lebhaften Worten aus«, versicherte ihm Meister Porion.
    »Ihr könnt es Euch ebenso wenig leisten, ihm Gnade zu gewähren, wie Ihr es bei diesen aufrührerischen Gefährten konntet. Falsche Freunde sind die erbittertsten Feinde«, mahnte ihn Niryn.
    Dennoch nahm Niryn ein Aufflackern von Schuld in Korins Augen wahr und ging dem nach, indem er sich in das Gedächtnis des jungen Mannes grub. Dort stieß er auf Schmach, auf ein Versagen im Zusammenhang mit Rilmar. Niryn krümmte die verborgenen Finger zu einem Zauber und schürte den Schmerz der vergrabenen Erinnerung.
    »Ihr habt natürlich Recht«, flüsterte Korin und rieb sich die Augen. »Es darf keine Gnade für Aufrührer geben, koste es, was es wolle.« Er rief einen Herold. »Geh zu Fürst Nevus. Teil ihm meinen Willen mit: Er soll jene Mädchen, die keine Waffenausbildung besitzen, und die kleinen Kinder verschonen. Der Rest ist zu hängen.«
     
    »Schaut nur, da«, sagte Korin, als sie später an jenem Abend über die Mauern spazierten. Er deutete zu einer Konstellation unmittelbar über dem östlichen Horizont. »Das ist der Jäger. Der Sommer ist fast vorbei, und ich drücke mich immer noch hier herum, gefangen von den Gezeiten eines Mutterleibs! Bei der Flamme, es ist, als wäre mein einziger Nutzen, eine Frau zu begatten.«
    »An mangelnden Versuchen scheitert es jedenfalls nicht, oder?« Alben kicherte. »Du bist ja recht oft dort oben. Ich hoffe um deinetwillen, dass sie nicht unfruchtbar ist …«
    »Herr!« Niryn vollführte eine Geste zum Schutz gegen Unheil. »Es heißt, dass die Frauen ihrer Familie zwar schwer empfangen, dafür jedoch gesunde Kinder gebären und zu Mädchen neigen.«
    Korin seufzte. »Ich muss Tobin auf dem Schlachtfeld gegenübertreten, bevor der Schnee kommt, und ich muss ihn ein für alle Mal besiegen!«
    Noch etwas länger, mein König, dachte Niryn. Laut der alten Tomara hatte Nalia Mühe, ihr Frühstück im Magen zu behalten.

Kapitel 30
     
    Die Neuigkeiten über Tamírs Vorgehen gegen aufsässige Adelige verbreiteten sich rasch, und bald trafen Herolde mit versöhnlichen Briefen von Adeligen überall an der Küste ein. Die mächtigen Fürsten des Nordens und teilweise des Westens jedoch blieben unerschütterlich in ihrer Unterstützung für Korin. Jorvai war einer der Wenigen aus jenem Gebiet, der sich auf ihre Seite geschlagen hatte. Laut Tamírs Spitzeln und Arkoniels Zauberern hockte Korin nach wie vor hartnäckig in Cirna.
    Tamír wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. An seiner Stelle wäre sie längst ins Feld gezogen, zumal er die überlegenen Streitkräfte besaß, dennoch gab es keine Anzeichen von Bewegung. Ki war der Meinung, dass sich Korin vor einem Kampf fürchtete, aber Tamír war überzeugt davon, dass es an etwas anderem liegen musste.
    Was immer der Fall sein mochte, sie durchlebten eine vergleichsweise friedliche Zeit, und Imonus ergriff die Gelegenheit, um Tamír neuerlich zu drängen, nach Afra zu reisen.
    »Es ist Zeit, Majestät. Die Menschen müssen sehen, dass Ihr den Lichtträger ehrt, wie es Eure Ahnen getan haben.«
    »Wisst Ihr, er hat Recht«, pflichtete Illardi ihm bei. »Jede neue Königin war dort und brachte eine Prophezeiung für ihr Volk mit.«
    Tamír brauchte nicht lange überredet zu werden. Sie hatte fürs Erste genug vom Leben am Hof, und wenn sie schon nicht kämpfen konnte, fand sie die Aussicht auf eine Reise durchaus verlockend.
    Auf Imonus’ Anraten legte sie die Abreise in die erste Woche des Lenthin. Dadurch würden sie bei zunehmendem Mond in Afra eintreffen – laut den Priestern eine äußerst günstige Zeit.
    Eine große Streitkraft mitzunehmen, kam nicht in Frage. Der Schrein lag hoch in den Bergen westlich von Ylani und war nur über eine einzige, vor Kehren strotzende Straße zu erreichen, die Imonus’ und Iyas Worten zufolge kaum breit genug für einen Reiter war.
    »Der Ort ist heiliges Gelände. Nicht einmal Niryn würde wagen, ihn zu entweihen, indem er Euch dort angreift«,

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