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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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wenn jemand Fragen darüber stellt.«
    »Drachen sind in unseren Gefilden selten, daher sind es auch ihre Bisse«, meinte Ralinus, der das Mal auf Kis Wange eingehend betrachtete. »Würdet Ihr mir beibringen, wie man diese Salbe herstellt, Solun í Meringil?«
    »Die Pflanzen, die wir dafür verwenden, gedeihen hier nicht, aber vielleicht kann ich Euch einige unserer Mixturen schicken.«
    Khair ergriff sanft Tamírs Hand und musterte das Mal. »Unser Volk glaubt, dass sich ein Drache, wenn sein Geist ausgewachsen ist, an die Namen aller erinnert, die er gebissen hat, und dass ein Band zwischen ihnen besteht.«
    »Wie lange dauert das?«, fragte Ki.
    »Einige Jahrhunderte.«
    »Dann hilft es uns wenig.«
    »Mag sein, aber euch beiden ist ein Platz in den Legenden der Drachen sicher.«
    »Solltet ihr je nach Aurënen kommen, beschert euch ein solches Mal Respekt. Nur wenige Tírfaie besitzen eines«, bot Corruth zum Trost an, der seine unbesonnene Tat nach wie vor bereute.
    »Dann war es der Biss wert. Eure Arznei hat die ärgsten Schmerzen bereits gelindert. Danke.« Grinsend schüttelte Ki ihm die Hand. »Also können die Kleinen auch nicht sprechen?«
    »Nein, das kommt erst mit hohem Alter.«
    »Nur im Land der Aurënfaie leben so große Drachen«, warf der Priester ein. »Niemand weiß, weshalb. Vor langer Zeit gab es sie auch in Skala.«
    »Vielleicht, weil wir am gläubigsten sind«, ergriff Khair das Wort, womit er in seine vorherige Unverblümtheit zurückverfiel. »Ihr huldigt den Vieren, während wir nur Aura anerkennen, die ihr Illior nennt.«
    Ralinus schwieg, aber Tamír erkannte ein Aufblitzen von Missbilligung in seinen Augen.
    »Das ist eine alte Meinungsverschiedenheit, die wir uns besser für ein anderes Mal aufheben«, ging Iya rasch dazwischen. »Aber gewiss können selbst die Khatme nicht in Frage stellen, dass der Lichtträger Skala liebt, zumal Tamír der lebendige Beweis dafür ist.«
    »Ihr wurde bereits eine wahre Vision gewährt, eine Warnung vor dem zweiten Angriff der Plenimarer«, teilte Saruel ihrem Landsmann mit. »Bei allem Respekt, Khair í Malin, du hast nicht unter den Tírfaie gelebt, wie ich es tue. Sie sind durchaus gläubig, und Aura hat sie gesegnet.«
    »Verzeiht, Tamír ä Ariani«, entschuldigte sich Khair. »Abermals habe ich Euch beleidigt, ohne es zu wollen.«
    »Ich bin unter Soldaten aufgewachsen. Auch sie sind ein unverhohlener Menschenschlag. Mir ist lieber, Ihr sprecht offen mit mir, als Euch über Etikette und höfische Manieren den Kopf zu zerbrechen. Und Ihr könnt dasselbe von mir erwarten.«
    Solun kicherte – ein herzlicher, freundlicher Laut –, und Tamír ertappte sich dabei, dass sie erneut ohne guten Grund errötete.
    Solun tauschte einen belustigten Blick mit seinen Gefährten aus Gedre, dann löste er ein schweres Goldarmband mit einem polierten, roten Edelstein vom Handgelenk und erhob sich, um es Tamír zu überreichen. »Bôkthersa möchte ein Freund Skalas sein, Tamír ä Ariani.«
    Sie nahm es entgegen und sah aus den Augenwinkeln, dass Iya ihr bedeutete, es anzulegen. Als sie es sich auf das linke Handgelenk schob, versuchte sie, sich all seine verschiedenen Namen ins Gedächtnis zu rufen – was ihr misslang. Das Gold fühlte sich noch warm von seiner Haut an, ein Umstand, der ihrer Fassung wenig zuträglich war. Dennoch gelang es ihr, nicht zu stammeln, als sie ihm dankte. »Es ist mir eine Ehre, diese Freundschaft anzunehmen, und ich hoffe, ihr werdet mich umgekehrt stets als eine gute Freundin betrachten.«
    Sylmai bedachte sie mit einer goldenen Halskette aus winzigen Blättern, besetzt mit einem funkelnden weißen Stein. »Mögen sich die Schiffe von Gedre und Skala dereinst wieder einen Hafen teilen.«
    Der Khatme trat als Letzter vor, und sein Geschenk war anders. Er gab ihr einen kleinen Lederbeutel, in dessen Innerem sie einen Anhänger vorfand, gefertigt aus einem dunklen, wächsernen grünen Stein, eingesetzt in einen Rahmen aus schlichtem Silber. Den Stein überzogen winzige Symbole oder Buchstaben, die das Wolkenauge Illiors umgaben.
    »Ein Talisman aus Sarikali-Stein«, erklärte er. »Sarikali ist unser heiligster Ort, und diese Talismane bescheren jenen, die Aura ehren, wahre Träume und Visionen, Möge er Euch wohl dienen, Tamír ä Ariani.«
    Tamír erahnte anhand der überraschten Mienen der anderen, dass dies ein ungewöhnliches Geschenk für eine Außenstehende war. »Danke, Khair í Marnil. Ich werde ihn und die Erinnerung

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