Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
ihnen entlang eines Ganges ihre Unterkünfte.
    Diese erwiesen sich als äußerst klein, kaum mehr als Zellen, und schlicht eingerichtet: ein Bett, ein Waschtisch und einige Stühle. Die Wände allerdings waren geweißelt und mit schillernden Farben bemalt wie Illiors Schlüsselloch. Tamírs Zimmer besaß ein winziges Fenster mit einem geschliffenen Ziergitter. Ki nahm die Kammer neben ihr, der Rest ihres Gefolges wurde über denselben Gang verteilt. Es schien einen wahren Irrgarten kleiner Räume zu geben, der sich bis tief in den Fels erstreckte.
    Tamír wusch sich rasch und ließ sich von Una dabei helfen, ihre von der Reise schmutzige Aufmachung gegen eines ihrer Kleider zu tauschen. Ki kam herein, als sie gerade fertig wurden.
    »Das ist schon etwas, dass all diese Aurënfaie einfach so aufgetaucht sind«, meinte Una, während sie Tamírs Jacke faltete und in einer Truhe verstaute.
    »Nach all den Geschichten, die ich über sie gehört habe, überrascht es mich eigentlich nicht«, gab Tamír zurück und zog sich einen Kamm durchs Haar. »Was hältst du bisher von ihnen, Ki?«
    Er lehnte sich an den Türrahmen und betastete einen Hängenagel. »Ein gut aussehendes Volk, würde ich sagen.«
    Una lachte. »Eher wunderschön! Und mir hat gefallen, wie dieser junge Bôkthersa rot angelaufen ist, als du ihn begrüßt hast, Tamír.«
    Die Königin grinste. »Ich bin noch keinem hässlichen Aurënfaie begegnet. Glaubst du, es gibt überhaupt welche?«, fragte sie, während sie sich nach wie vor mit dem Kamm abmühte.
    Ki ging zu ihr, nahm ihn an sich, entwirrte ihr Haar und murmelte: »Vielleicht schicken sie die Hässlichen bloß nicht in die Fremde.«
    Una bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick, und Tamír wurde klar, dass noch nie jemand gesehen hatte, wie Ki dies für sie tat. Plötzlich verlegen, nahm sie den Kamm wieder an sich und meinte unbeschwert: »Vielleicht sind diejenigen, die sie für hässlich halten, in unseren Augen immer noch gut aussehend.«
    Ki gab einen unverbindlichen Laut von sich und ging zur Tür. »Komm, Majestätchen, ich bin am Verhungern.«
    Als sich Tamír erhob, um ihm zu folgen, hielt Una sie am Arm zurück und flüsterte: »Er ist eifersüchtig! Du solltest mit einem der hübschen Aurënfaie liebäugeln.«
    Tamír sah sie ungläubig an und schüttelte den Kopf. Sie hatte sich nie an derlei höfischen Spielen beteiligt und hatte nicht vor, nun damit zu beginnen. Una und sie folgten Ki hinaus in die große Vorkammer der Herberge, wo sich der Rest der Gesellschaft bereits unter die Aurënfaie und die Tempelbewohner gemischt hatte. Tamír bezweifelte, dass Una überhaupt Recht hatte, was Kis Verhalten anging; etwa Derartiges war noch nie zwischen ihnen vorgefallen. Er hegte ja nicht einmal Absichten in dieser Richtung!
    Dennoch fühlte sie sich erneut verlegen, als sich Solun auf der anderen Seite des Raums vor ihr verneigte. Sie schaute zu Ki, und obwohl er weder lächelte, noch verkniffen wirkte, wanderte sein Blick unablässig zurück zu dem gut aussehenden Aurënfaie.
    »Bitte, Majestät«, sagte Ralinus und deutete auf einen Sitz in der Mitte eines der Tische. Er nahm bei ihr Platz, zusammen mit ihren Zauberern, Tharin, Ki und den Aurënfaie. Junge Burschen in weißen Gewändern brachten Schalen, in die sie die Finger tauchen konnten, während andere Wein einschenkten. Als sich Tamírs Gefolge an den Tischen einfand, erfolgten weitere Vorstellungen. Tamír war keineswegs verhärmt darüber, dass sich ihr Platz gegenüber den hübschen Bôkthersa befand.
    Schließlich brachte sie ein Trankopfer für Illior und die Vier dar, danach begann das Mahl. Während des Essens tauschten die Anwesenden untereinander Höflichkeiten aus. Tamír erkundigte sich bei den Aurënfaie nach deren Heimatland und beobachtete sie dabei, wie sie mit anderen redeten. Sowohl Una als auch Hylia machten Solun schöne Augen, und Luchs wirkte ein wenig aufgeregt, als er versuchte, sich mit Corruth zu unterhalten, der neben ihm saß.
    Die Aurënfaie verkörperten wahrhaftig ein wunderschönes Volk, doch Tamír würde sich davon nicht blenden lassen. Sie hätten den weiten Weg nicht zurückgelegt, wenn sie sich nicht etwas dafür erwarteten. Neben ihr schilderte Ki in einer Kurzfassung Arengil, welche Kämpfe sie bisher bestritten hatten.
    »Hätte der König uns damals nicht ertappt, wäre ich bei euch gewesen«, murrte Arengil. »In Gedre werden wir für den Krieg ausgebildet, aber die Einzigen, gegen die wir je

Weitere Kostenlose Bücher