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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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um den Fluch vom Land zu nehmen? Was glaubst du, wofür du sonst geboren wurdest? Nur zu. Stampf mit den Füßen und zetere von Mord und Ungerechtigkeit. Aber wo wäre Skala, wenn Erius’ Linie von Ungetümen zeugenden Söhnen weiterhin herrschte? Denkst du etwa, Korin hockt in Cirna, um deine Krönung zu planen? Denkst du, er wird dich mit offenen Armen willkommen heißen, wenn du zu ihm gehst? Es ist an der Zeit, dass du aufhörst, ein Kind zu sein, Tamír von Ero, und eine Königin zu werden!
    Ich werde gehen, wie du es verfügt hast, aber ich lasse nicht zu, dass du Arkoniel verstößt. Genau wie du ist er von Illior berührt. Doch mehr als das, seit deiner Geburt liebt er dich und dient er dir, und wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er Lhel Einhalt geboten. Er muss an deiner Seite bleiben, um den Willen des Lichtträgers zu erfüllen.«
    »Und was wäre das?«, fragte Tamír mürrisch. »Ich habe überlebt. Ihr habt mich zur Königin gemacht. Was ist für ihn noch zu tun?«
    Iya verschränkte die Arme vor der Brust, und die knisternde Spannung im Raum legte sich eine Spur. »Du brauchst ihn, und du brauchst die Zauberer, die er und ich um dich geschart haben. Dieser schillernde Palast voll Zauberer, von dem wir dir erzählt haben, ist kein müßiger Wunschtraum. Er war eine wahre Vision und gehört ebenso zu Skalas künftiger Stärke wie du selbst. Kannst du dir vorstellen, dass die anderen Zauberer bei dir bleiben, wenn du das jetzt tust? Ich kann dir versichern, die meisten werden gehen. Nur deinetwegen haben sie sich zusammengefunden, aber sie sind immer noch freie Zauberer, an niemanden gebunden, nicht einmal an dich, und sie werden dir nicht dienen, wenn sie glauben, du seist nicht besser als dein Onkel. Arkoniel und ich haben sie davon überzeugt, entgegen ihrem Wesen zu den Dritten Orëska zu werden. Es ist ein zerbrechlicherer Bund, als du vermutlich annimmst, und Arkoniels Los besteht darin, ihn zu nähren. Das habe ich an dem Tag, als mir deine Zukunft gezeigt wurde, selbst gesehen. Seine Bestimmung und die deine sind miteinander verwoben.«
    Mit zu Fäusten geballten Händen starrte Tamír die beiden Zauberer eine Weile an. Schließlich nickte sie. »Er bleibt. Und ich erkenne an, was ihr für dieses Land getan habt, Iya, du und alle deiner Art. Aus diesem Grund verschone ich dein Leben. Doch ich sage dir: Wenn ich dich nach dem Morgengrauen noch einmal sehe, lasse ich dich hinrichten. Und glaub nicht, dass dies eine leere Drohung ist.«
    »Wie du wünschst.« Iya verneigte sich und stapfte ohne einen Blick zu Arkoniel aus dem Zimmer.
    Wie benommen und voll Grauen beobachtete der junge Zauberer, wie Bruder ein bösartiges Lächeln aufsetzte und langsam verblasste.
    »Tamír, bitte, ruf ihn zurück. Er wird sie umbringen!«
    »Ich habe ihm bereits gesagt, das zu unterlassen, aber mehr kann ich nicht tun. Dafür haben du und Lhel gesorgt.«
    Ohne ihn anzusehen, wischte sie sich das Gesicht am Ärmel ab. »Bruder hat sich für dich eingesetzt. Deshalb lasse ich dich an meinem Hof bleiben, aber im Augenblick muss ich … ich …« Ihre Stimme brach. »Verschwinde einfach!«
    Vorerst gab es nichts, was er für sie tun konnte. Hastig verneigte er sich und eilte hinaus. Luchs und Nikides versahen an der Tür Wache und hatten genug gehört, um ihn mit argwöhnischen Blicken zu bedenken.
    »Wo ist Ki?«, fragte Arkoniel sie.
    »Draußen, glaube ich«, erwiderte Luchs. »Was um alles in der Welt ist da drinnen gerade geschehen?«
    Arkoniel hielt nicht inne, um ihm zu antworten. Iyas Kammer fand er verwaist vor, in der seinen wartete nur Wythnir.
    »Meister?«
    »Geh zu Bett, Junge«, sagte er, so freundlich er konnte. »Ich komme später.«
    Er rannte hinaus und erblickte Ki, der an der Stele lehnte. »Tamír braucht dich.«
    Zu seiner Überraschung zuckte Ki nur mit den Schultern. »Im Augenblick bin ich der Letzte, den sie sehen möchte.«
    Mit einem verärgerten Knurren packte Arkoniel ihn am Kragen und wirbelte ihn in Richtung des Gästehauses. »Sie braucht dich. Geh!«
    Ohne abzuwarten, ob Ki ihm gehorchte, lief er weiter zum Stall.
    So darf es nicht enden! Nicht nach allem, was sie getan hat!
    Iya befand sich dort und sattelte gerade ihr Pferd.
    »Warte!«, rief er und stolperte durch den Mist. »Das war ihre Bestürzung. Sie ist aufgewühlt. Bestimmt hat sie nicht wirklich vor, dich zu verbannen.«
    Iya klopfte dem Pferd auf die Seite und zog den Bauchgurt fest. »Selbstverständlich verbannt

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