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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Bollwerk haben. Ich lasse es von Malern nach deinem Geschmack gestalten, und wir bringen neue Behänge an … Oh, und ich habe dir das hier mitgebracht.«
    Er zog einen Seidenbeutel aus dem Ärmel und legte ihn ihr auf den Schoß. Nalia öffnete die Verschnürung. Eine lange Kette schillernder Perlen ergoss sich auf ihre Oberschenkel. »Danke, Herr. Die sind überaus schön!«
    »Es heißt, sie bringen schwangeren Frauen Glück und halten das Kind in den Gewässern des Mutterleibs. Tragt sie für mich, ja?«
    Ein Schatten senkte sich über Nalias Herz, als sie die Kette pflichtbewusst anlegte. Die Perlen waren tatsächlich wunderschön und besaßen einen lieblichen, rosigen Glanz, aber das Geschenk war ein Talisman, kein Schmuckstück. »Ich werde sie tragen, wie Ihr es wünscht, Herr. Danke.«
    Korin lächelte sie erneut an. »Meine erste Gemahlin hatte Heißhunger auf Pflaumen und Pökelfisch, als sie in anderen Umständen war. Verspürst du Ähnliches? Kann ich dir etwas Besonderes schicken lassen, das du nicht hast?«
    »Ich möchte nur mehr Bewegungsfreiraum«, nutzte Nalia die Gunst des Augenblicks.
    »Den sollst du bekommen, sobald ein neues Zimmer für dich vorbereitet ist.« Er ergriff ihre Hände. »Ich verspreche dir, du wirst nicht ewig an diesem trostlosen Ort eingesperrt sein. Schon bald ziehe ich gegen Prinz Tobin ins Feld, um meine Stadt und mein Land zurückzufordern. Unsere Kinder werden in den Gärten des Palatins spielen.«
    Ero! Nalia hatte sich immer danach gesehnt, den Ort zu besuchen, doch Niryn wollte nie etwas davon hören. Endlich eine große Stadt zu sehen, dort als Königsgemahlin zu leben … »Das wird sehr schön werden, Herr.«
    »Habt ihr schon den Ring gependelt?«
    »Nein, wir dachten, das möchtet Ihr sehen, Majestät«, log Tomara und zwinkerte Nalia erneut zu. Selbstverständlich hatten sie es getan, bereits in dem Augenblick, indem Tomara die Ahnung beschlich, dass sie empfangen hatte.
    Nalia spielte mit, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und reichte Tomara den Ring, den Korin ihr am Tag ihrer Vermählung geschenkt hatte. Tomara zog einen roten Faden aus ihrer Schürzentasche und befestigte den Ring daran, dann ließ sie ihn über Nalias Schoß baumeln. Nach einigen Augenblicken begann sich der Ring in kleinen Kreisen zu bewegen, was in Wahrheit nichts zu bedeuten hatte. Wäre die Hebamme eine echte Rutengängerin, würde der Ring bei einem Knaben hin- und herschwingen oder bei einem Mädchen größere Kreise ziehen.
    Wie beim ersten Mal blieb es bei den kleinen Kreisen über ihrem Bauch.
    »Zweifellos eine Tochter, Majestät«, versicherte ihm Tomara.
    »Ein Mädchen. Eine kleine Königin! Das ist gut.« Sein Lächeln verblasste ein wenig, als er ihr den Ring wieder an den Finger steckte.
    Er sorgt sich darüber, dass sie aussehen könnte wie ich. Nalia verdrängte den schmerzlichen Gedanken und drückte seine Hand. Eigentlich konnte sie ihm keinen Vorwurf daraus machen. Vermutlich würde das Kind stattdessen ohnehin eher nach ihm geraten. Dann würde es gewiss ein hübsches Mädchen werden.
    Korin überraschte sie erneut, indem er ihre Hand an die Lippen hob und sie küsste. »Kannst du mir den schwierigen Beginn verzeihen, den wir hatten? Mit einem Kind und gesichertem Thron will ich versuchen, dir ein besserer Gemahl zu sein. Das schwöre ich bei Dalna.«
    Ihr fehlten die Worte, um zu beschreiben, wie sehr sie seine Freundlichkeit berührte. So küsste sie stattdessen seine Hand. »Und ich will Euren Kindern eine gute Mutter sein, Herr.«
    Vielleicht, so dachte sie, lerne ich ihn ja doch zu lieben.

Kapitel 37
     
    Ki bedauerte nicht, Afra zu verlassen. Das Orakel hatte Tamír alles andere als geholfen; im Gegenteil, es schien sie mit mehr Sorgen als je zuvor zurückgelassen zu haben. Sie war sehr still, als sie aufbrachen, und unterwegs bedingte der tückische Pfad zu viel Aufmerksamkeit für längere Unterhaltungen. Dennoch spürte Ki die tiefe Traurigkeit, die sie in sich trug.
    Allerdings wusste er, dass er nicht alle Schuld dem Orakel zuschieben konnte. Er hatte sie selbst auf seine tollpatschige Weise im Stich gelassen und sie beide damit verletzt. Wenn er nachts in seine Decke eingewickelt lag, träumte er von ihren Küssen und fühlte sich beim Erwachen müde und schuldig.
    Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn er es im Traum bewerkstelligte, den Kuss zu genießen, wachte er nur umso verwirrter auf. An solchen Morgen, wenn er beobachtete, wie sie sich in einem Bach

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