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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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behalten«, riet Arkoniel. »Das Wagnis, dass sie und das Kind zu Werkzeugen werden, die man gegen dich verwenden könnte, darfst du nicht eingehen.«
    Lutha sank vor ihr auf ein Knie. »Bitte, Tamír. Sie hat nie jemandem etwas zuleide getan.«
    Tamír spürte hinter seiner Sorge um Fürstin Nalia mehr als bloße Höflichkeit. »Natürlich. Sie kennt dich. Es erscheint mir am besten, wenn du als mein Gesandter auftrittst. Mach ihr klar, dass sie unter meinem Schutz steht, nicht unter meinem Gewahrsam. Aber du wirst Krieger brauchen, um die Festung einzunehmen.«
    »Mit Eurer Zustimmung begleite ich ihn«, meldete sich Nyanis freiwillig.
    Tamír nickte dankbar. Sie vertraute all ihren Adeligen, Nyanis jedoch am meisten. »Nehmt den Ort in Beschlag und lasst eine Garnison zurück. Lutha, bring Fürstin Nalia her.«
    »Ich werde sie mit meinem Leben verteidigen«, gelobte er.
    »Arkoniel, du und deine Leute reisen ebenfalls mit, um sich Niryns Zauberer anzunehmen.«
    »Mit Freuden, Majestät.«
    »Bringt ihnen nicht mehr Barmherzigkeit entgegen, als sie jenen gezeigt haben, die sie verbrannten.«
    »Wir gehen auch mit, um die Gotteslästerer zu vernichten«, ergriff Solun das Wort.
    »Mein Volk ebenfalls«, schloss sich Hiril ihm an.
    »Danke. Geht jetzt. Nehmt mit, was ihr an Vorräten braucht, und reitet geschwind.«
    Lutha und die anderen salutierten, dann eilten sie los, um die Vorbereitungen zu treffen. Arengil setzte dazu an, ihnen zu folgen, doch Tamír rief ihn zurück. »Möchtest du immer noch Gefährte werden?«
    »Aber klar!«, rief der junge Gedre.
    »Dann bleib.« Sie erhob sich, um zu Ki zu gehen, aber ihr fiel auf, dass Arkoniel noch bei ihr war.
    »Wenn du mich lieber hier hättest, können sich die anderen um Niryns Brut kümmern.«
    »Es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue als dir«, gab sie zurück und sah, wie ihm Röte in die Wangen stieg. »Ich weiß, dass du tun wirst, was am besten ist, und dass du Nalia um jeden Preis für mich beschützen wirst. Du verstehst besser als jeder andere, warum ich nicht will, dass in meinem Namen unschuldiges Blut vergossen wird.«
    »Das bedeutet mir mehr, als ich auszudrücken vermag«, stieß er vor unterdrückten Gefühlen heiser hervor. »Ich werde dich im Auge behalten und kehre umgehend zurück, falls du mich brauchst.«
    »Ich komme schon zurecht. Und jetzt geh.« Damit duckte sie sich durch den niedrigen Zelteingang und zog die Klappe zu.
    Im Inneren hing durchdringend der Geruch der Kräuter der Drysier in der Luft. Kaulin saß bei Ki.
    Sein Arm war geschient, in Verbände gewickelt und mit einer zurechtgestutzten Stiefelstulpe gesichert worden. Auch um seine Brust und seinen Kopf prangten ausgefranste Verbände. Sein Gesicht war unter den Schlamm- und Blutspritzern bleich.
    »Ist er schon erwacht?«
    »Nein«, antwortete Kaulin. »Der Schwertstoß hat seine Lunge verfehlt. Schlimmer war der Schlag gegen den Kopf.«
    »Ich möchte mit ihm allein sein.«
    »Wie Ihr wünscht, Majestät.«
    Tamír setzte sich neben Ki und ergriff seine Hand. Sein Atem ging kaum wahrnehmbar. Sie beugte sich über ihn und flüsterte: »Es ist vorbei, Ki. Wir haben gewonnen. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn du stirbst!« In der Ferne grollte Donner, als sie die kalten Finger auf seine Wange legte. »Selbst wenn du nie mein Gemahl werden möchtest …« Die segensreiche Taubheit, an die sie sich geklammert hatte, entglitt ihr, und die Tränen setzten ein.
    »Bitte, Ki, lass mich nicht allein!«

Kapitel 54
     
    Ki hatte sich verirrt und fror bis auf die Knochen.
    Zusammenhanglose Bilder zuckten hinter seinen Lidern vorbei. Sie schwebt in Gefahr! Ich werde es nicht rechtzeitig schaffen.
    Ein sternenerhelltes Fenster, zappelnde Beine …
    Tamír unbewaffnet unter Korins funkelnder Klinge …
    Zu weit weg … kann sie nicht erreichen!
    Nein!
    Bevor er bei ihr ankam, erfassten ihn Schwärze und Schmerzen. Unvorstellbare Schmerzen.
    Während er einsam durch die Dunkelheit trieb, vermeinte er, entfernte Stimmen zu hören, die nach ihm riefen. Tamír?
    Nein, sie ist tot … ich habe versagt, und sie ist tot … Dann will ich auch sterben.
    Solche Schmerzen.
    Bin ich tot?
    Nein, noch nicht, Kind.
    Lhel? Wo bist du? Ich kann dich nicht sehen!
    Du musst stark sein. Sie braucht dich.
    Lhel? Du fehlst mir!
    Ich vermisse dich auch, Junge. Aber jetzt musst du an Tamír denken.
    Panik durchströmte ihn. Es tut mir leid. Ich habe sie sterben lassen!
    Eine kleine raue Hand schloss

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