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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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ihr den Anspruch auf den Thron streitig zu machen.«
    »Ich verstehe.« Sie musterte Arkoniel. »Und wer seid Ihr?«
    »Meister Arkoniel, Zauberer und Freund von Königin Tamír.« Als er sah, wie sich ihre Augen darob weiteten, fügte er rasch hinzu: »Hoheit, ich bin nur hier, um Euch zu beschützen.«
    Lutha wünschte, er könnte mehr sagen oder tun, um sie zu beruhigen, doch er wusste, dass sie guten Grund hatte, argwöhnisch zu sein.
    Nichtsdestotrotz bewahrte sie ihre Würde und wandte sich dem Herold zu. »Wie lautet deine Botschaft?«
    »Königin Tamír von Skala übermittelt ihrer Verwandten, Prinzessin Nalia, Witwe von Prinz Korin, Ihre Hochachtung. Mit großer Trauer teilt Sie Euch den Tod von Prinz Korin mit. Sie bietet Euch und Eurem ungeborenen Kind ihren königlichen Schutz an.«
    »Und dennoch sendet sie die Botschaft mit einer Streitkraft.« Nalia saß kerzengerade da und umklammerte die Armlehnen des Stuhls.
    »Königin Tamír ging davon aus, dass Korin Euch besser geschützt zurückgelassen hat. Sie hat nicht erwartet, dass man Euch allein antreffen würde«, gab Lutha zurück, der an sich halten musste, um seinen Zorn darüber zu verbergen.
    Nalia vollführte eine ausholende Geste. »Wie Ihr seht, ist mein Hofstaat beträchtlich geschrumpft.«
    »Uns wurde berichtet, dass Fürst Niryn gestorben sei«, meldet sich Arkoniel zu Wort.
    Nalia streckte das Kinn ein wenig empor. »Ja. Fürst Lutha, durch wessen Hand ist mein Gemahl gestorben?«
    »Er und Königin Tamír trafen aufeinander. Sie bot ihm an zu verhandeln, doch er wollte nichts davon wissen. So kämpften sie miteinander, und er fiel.«
    »Und nun tragt Ihr die Farben der Königin.«
    »Tamír, die einst Prinz Tobin war, ist meine Freundin. Sie hat uns alle aufgenommen, nachdem wir von hier geflüchtet waren. Barieus und ich dienen bei ihren Gefährten. Sie hat mich vorausgeschickt, weil sie dachte, ein vertrautes Gesicht könnte Euch etwaiges Unbehagen nehmen. Die Königin gelobt bei den Vieren, dass sie weder Euch noch Eurem Kind schaden will. Das ist die Wahrheit, ich schwöre es.«
    »Und was ist mit Fürst Caliel?«
    »Er ist zu Korin zurückgekehrt und hat an seiner Seite gekämpft.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, nur verwundet.«
    »Ich bin froh, das zu hören. Und was nun? Was soll aus mir und meinem Kind werden?«
    »Ich soll Euch zu Tamírs Lager geleiten. Als Anverwandte, Hoheit, nicht als Gefangene.«
    Darüber lachte Nalia leise, doch sie wirkte traurig. »Anscheinend habe ich keine andere Wahl, als ihre Gastfreundschaft anzunehmen.«
     
    Hier bin ich also wieder, dachte Nalia, während sie später in jener Nacht das Treiben der Neuankömmlinge von ihrem Balkon aus beobachtete. Wenigstens ist es diesmal meine eigene Entscheidung.
    So sehr sie Fürst Lutha vertrauen wollte, ihre graute vor dem nächsten Tag. »Bitte, Dalna«, flüsterte sie und legte die Hände auf die leichte Wölbung unter ihrem Gewand. »Verschone mein Kind. Es ist alles, was ich habe.«
    Tomara war nach unten gegangen, um sich nach Neuigkeiten umzuhören. Als sie zurückkam, hatte sie es eilig, und ihr Antlitz war bleich vor Furcht. »Dieser Zauberer, Herrin – er verlangt, zu Euch kommen zu dürfen! Was sollen wir tun?«
    »Lass ihn herein.« Nalia stellte sich zum Kamin und stützte sich an dessen Sims ab. Sollte dies ihre Antwort werden? Würde er sie still und heimlich töten oder bewirken, dass sie das Kind verlor?
    Dabei erschien Meister Arkoniel nicht besonders bedrohlich. Er war jünger als Niryn und besaß ein freundliches, offenes Gesicht, dem keine Spur von Niryns Verschlagenheit anhaftete, aber sie war schon einmal getäuscht worden.
    Als er eintrat, verneigte er sich, dann blieb er stehen. »Hoheit, verzeiht die Störung. Lutha und die anderen haben mir ein wenig von Eurer Behandlung hier erzählt, genug für mich, um zu erahnen, dass Ihr eine Frau seid, der übel mitgespielt wurde. Niryn war ein durchtriebenes Geschöpf, und viele der weniger hehren Taten Eures Gemahls sind zweifellos diesem Schurken zur Last zu legen.«
    »Das möchte ich gerne glauben«, murmelte Nalia.
    Einen Augenblick verharrten sie noch so und wogen einander gegenseitig ab, dann lächelte er wieder. »Ich denke, Ihr könntet eine gute Tasse Tee gebrauchen. Wenn Ihr mir zeigt, wo das nötige Zubehör ist, koche ich welchen.«
    Erstaunt und misstrauisch beobachtete Nalia eingehend, wie der Mann den Kessel erhitzte und die Blätter maß. Hatte er vor, sie zu vergiften? Sie sah

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