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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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hättest du einige Geschichten zu erzählen.«
    »Mehr, als du ahnst«, sagte er gequält lächelnd.
    »Ich bin froh, dich zu sehen, Tharin, aber was machst du hier?«, fragte Tamír, als sie mit ihm zurück zu ihrem behelfsmäßigen Thron ging.
    »Nachdem wir Nevus besiegt und die Schiffe verbrannt hatten, die von Korin geschickt worden waren, zog ich nach Norden, weil ich dachte, so würdest du mir aus entgegengesetzter Richtung entgegenkommen. Wir erreichten die Landenge rechtzeitig, um dort Lutha und Nyanis zu treffen, und ich beschloss, dir persönlich Bericht zu erstatten. Atyion ist gesichert, und die letzten der nördlichen Adeligen verkünden lauthals ihre Gefolgstreue. Ich musste unterwegs nur wenige töten. Ki, dein Bruder lässt dich grüßen. Rilmar hat der Belagerung standgehalten, und deiner Familie geht es gut.«
    Nachdem die Gefährten und Tamírs Generäle die anderen begrüßt hatten, schickte Lutha einen Boten los, um Nalia zu holen.
    Sie kam auf einem edlen Schimmel, begleitet von Arkoniel und den beiden Befehlshabern der Aurënfaie. Tamír erkannte sie auf Anhieb durch Luthas Beschreibung. Sie war in der Tat von schlichtem Aussehen, und der weinfarbene Fleck trat deutlich hervor, aber Tamír erkannte in ihren Augen und ihrer Haltung eine Mischung aus Furcht und sanftmütiger Würde.
    Arkoniel half ihr abzusteigen und bot ihr seinen Arm dar, um sie zu Tamír zu führen. »Königin Tamír, gestattet mir, Euch Fürstin Nalia vorzustellen, Prinz Korins Gemahlin.«
    »Majestät.« Nalia knickste tief und verharrte zitternd auf einem Knie vor ihr.
    Tamírs Herz erwärmte sich sofort für sie. Die Königin stand auf, ergriff die Hand der jungen Frau und zog sie auf die Beine. »Willkommen, Base. Es betrübt mich, Euch unter solch traurigen Umständen kennen zu lernen.« Sie gab Luchs einen Wink, und er trat mit der Urne vor, die Korins Asche enthielt. Nalia wirkte etwas ratlos und nahm sie nicht entgegen. Stattdessen legte sie die Hände übers Herz und bedachte Tamír mit einem eindringlichen Blick.
    »Fürst Lutha und Meister Arkoniel waren äußerst zuvorkommend zu mir und haben allerlei Beteuerungen abgegeben, aber ich muss es aus Eurem Munde hören. Welche Absichten hegt Ihr für mein Kind?«
    »Also seid Ihr in anderen Umständen?« Nalia war immer noch sehr zierlich.
    »Ja, Majestät. Das Kind wird im Frühjahr geboren.«
    »Ihr gehört zur Königlichen Verwandtschaft, und Euer Kind teilt mein Blut. Wenn Ihr mir schwört, mein Anrecht auf den Thron zu achten und auf sämtliche Ansprüche Eurerseits zu verzichten, seid Ihr an meinem Hof willkommen und erhaltet Titel und Landbesitz gemäß Eures Standes.«
    »Ich schwöre es, aus ganzem Herzen!«, rief Nalia aus. »Ich habe keine Ahnung von höfischen Gepflogenheiten und verlange nichts; ich will nur in Frieden leben.«
    »Das wünsche ich Euch, Base. Fürst Caliel, Fürst Tanil, tretet vor.«
    Caliel bedachte sie mit einem fragenden Blick, tat jedoch, wie ihm geheißen, und zog Tanil am Arm mit sich. »Meine Herren, wollt Ihr Fürstin Nalia als Gefolgsmänner dienen und sie und ihr Kind beschützen, solange sie euch brauchen?«
    »Ja, Majestät«, antwortete Caliel, als er allmählich verstand. »Ihr seid überaus gütig.«
    »Dann wäre das geklärt«, sagte Tamír. »Wisst Ihr, Fürstin, Ihr habt durchaus Freunde an meinem Hof. Fürst Lutha schätzt Euch ebenfalls sehr. Ich hoffe, dass auch Ihr ihn als einen Freund betrachtet.«
    N alia knickste erneut. In ihren Augen glänzten Tränen. »Danke, Majestät. Ich hoffe …« Sie verstummte, und Tamír beobachtete, wie ihr Blick zu der Urne wanderte. »Ich hoffe, eines Tages werde ich es verstehen, Majestät.«
    »Das hoffe ich auch. Morgen treten wir den Marsch zurück nach Atyion an. Speist heute Abend mit mir und ruht Euch gut aus.«
     
    An jenem Abend verabschiedete sich Tamír von den Aurënfaie und tauschte vor ihren Adeligen und Zauberern Eide und Pakte mit ihnen aus. Nachdem sie aufgebrochen waren, begleitete sie Nalia zu deren Zelt, dann begab sie sich mit Ki zu ihrem eigenen. Arkoniel fiel die Anordnung durchaus auf, doch er lächelte nur darüber.
     
    Während die Armee Vorbereitungen für den Abmarsch am nächsten Morgen traf, ritten Arkoniel und Tamír zu den Klippen über der Bucht. Sie zügelten die Pferde und blickten schweigend über das Wasser. In der Ferne konnten sie die Segel der Schiffe aus Gedre ausmachen, die unter klarem Himmel heimwärts segelten.
    »Keine üble

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