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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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im Sattel auf und salutierte den Truppen. Der Jubel schwoll an, als sie das Pferd in den Galopp trat und auf den Beginn der Heerscharen zuritt.
    Wie immer in solchen Augenblicken nistete sich eine ruhige Gewissheit in ihr ein. Dafür wurde ich geboren.

Kapitel 18
     
    Sie erreichten die Bucht kurz vor der Abenddämmerung, und Tamír entsandte Kundschafter, die nach vorausgeschickten Streitkräften Ausschau halten sollten. Am Horizont konnte sie einige dunkle Schemen ausmachen.
    Arkoniel bestätigte, dass es sich dabei um feindliche Schiffe handelte. »Offenbar haben sie vor, nach Einbruch der Dunkelheit an Land zu gehen, wie du es vorhergesehen hast.«
    »Ja.« Der abnehmende Mond ging gerade hinter den Schiffen auf. In der Vision hatte er viel höher am Himmel gehangen. »Ich will, dass sich die Reiter eine Viertelmeile zurückversetzt aufstellen. Die Bogenschützen sollen sich entlang des Landekopfes auf die Lauer legen. Weißt du schon, ob sie Zauberer an Bord haben?«
    »Bislang habe ich keine Anzeichen darauf entdeckt«, gab Arkoniel zurück.
    »Gut.«
    Tamír ritt unter den Truppen umher und sprach mit den Hauptleuten, während diese und ihre Krieger eine kalte Mahlzeit teilten. Auf Feuer wurde verzichtet, um den Feind nicht vorzuwarnen. Es war eine klare Nacht, weshalb selbst die geringste Flamme meilenweit zu sehen sein würde. Jede Kompanie der Bogenschützen am Strand hatte ein Feuer vorbereitet und eine Schale mit Feuerspänen zur Hand, um es anzuzünden, sobald die Zeit reif dafür wäre.
    Es war Stille angeordnet worden, denn auch Geräusche reisten weit. Tamír stand bei ihrer Garde, beobachtete und lauschte.
    »Dort«, flüsterte Saruel schließlich. »Seht Ihr das Schimmern der Segel? Sie kreuzen ohne Laternen.«
    Zauberer sahen in der Dunkelheit besser als die meisten Menschen, aber auch Tamír konnte schon bald die vereinzelte Helligkeit der Segel erkennen, in denen sich das Mondlicht fing. Kurz darauf waren das Knarren von Tauen und das Flattern von Segeltuch zu vernehmen.
    Die ersten feindlichen Schiffe gelangten durch die Mündung der Bucht, ohne zu ahnen, welche Begrüßung sie erwartete. Die ersten Beiboote wurden gesenkt. Mit kräftigen Ruderschlägen näherten sie sich rasch der Küste.
    Tamír und ihre Gefährten standen mit Bögen in der Hand in der Mitte des Strands. Auf ihr Zeichen hin sprenkelte Nyanis einige Feuerspäne auf das trockene Holz, und Flammen züngelten hoch. Binnen eines Lidschlags wurden weitere Feuer entlang des Strands entfacht. Tamír grinste, als sie das erste Alarmgebrüll von den herannahenden Booten hörten.
    Ki reichte ihr einen Pfeil, um dessen Spitze ein in Pech getränkter Lappen gewickelt war. Sie legte ihn an, entzündete die Spitze und schoss ihn hoch in die Luft. Für die Plenimarer auf den Booten war es zu spät, um noch umzukehren. Zweihundert skalanische Bogenschützen hatten auf Tamírs Zeichen hin bereits angelegt und entfesselten einen tödlichen Flammenhagel auf den Feind.
    Hunderte Pfeile erhellten den Himmel, und einen Augenblick lang warfen die feindlichen Boote Schatten auf dem Wasser. Dann fanden die Schäfte ihr Ziel, und es kehrte wieder Dunkelheit ein, erfüllt von Schreien. Eine weitere Salve wurde abgeschossen, dann noch eine und eine vierte. Weiteres Gebrüll und Schmerzensschreie hallten über das Wasser.
    Doch wie Tharin gesagt hatte, ließen sich die Plenimarer nicht sofort ins Bockshorn jagen. Gegensalven schwirrten durch die Luft. Ki und die Gefährten hoben rings um Tamír die Schilde an und fingen ein halbes Dutzend Pfeile ab. Weitere Schäfte schlugen ringsum in den Boden ein und blieben zitternd im Sand stecken.
    »Jetzt, Arkoniel!«, befahl Tamír.
    Der Zauberer erschuf einige Schritte vor sich in der Luft eine wirbelnde schwarze Scheibe. Luchs und Ki deckten Tamír mit den Schilden, als sie einen brennenden Pfeil in das Rund schoss. Der Schaft verschwand, und die Scheibe fiel in sich zusammen.
    Gleich darauf fing das Segel eines entfernten Schiffes Feuer, wo sich die Flammen, genährt von Saruels Zauber, unnatürlich schnell ausbreiteten.
    »Es hat geklappt!«, freute sich Arkoniel.
    Rasch verzehrten die Flammen die Masten und das Deck. In ihrem zornigen roten Schein konnten sie beobachten, wie drei Seeleute von dem Gefährt flüchteten.
    Arkoniel und die anderen Zauberer woben weitere Magie, bis zehn Schiffe brannten. Sie hatten die Angriffe über die Flotte verteilt, und der Wind trug Fetzen brennender Segel zu anderen

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