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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Durchlaucht Stragen und Talen werden als Verbindungsmänner zu den Dieben von Matherion dienen, und Alean und Khalad werden sich unter den Schloßdienstboten umhören. Sephrenia und Zalasta werden mit der hiesigen styrischen Gemeinde reden, und Melidere sowie Berit werden sämtlichen Hofleuten den Kopf verdrehen.«
    »Ist Ritter Berit nicht ein wenig zu jung?« fragte Sarabian. »Meine Höflinge sind ein sehr abgeklärter Haufen.«
    »Ritter Berit hat einige ganz besondere Qualifikationen, Majestät.« Melidere lächelte. »Die jüngeren Damen an Eurem Hof – und einige nicht mehr ganz so junge – würden fast alles für ihn tun. Berit wird vielleicht einige Male seine Tugend opfern müssen, aber er ist ein sehr entschlossener junger Mann. Deshalb bin ich sicher, daß wir mit ihm rechnen können.«
    Berit errötete. »Warum müßt Ihr immer solche Dinge sagen, Baroneß?« beklagte er sich.
    »Ich mache ja nur Spaß, Berit«, versicherte sie ihm voller Zuneigung.
    »Es gibt da etwas, das Männer nicht verstehen, Majestät«, sagte Kalten. »Berit hat aus mir unverständlichen Gründen eine ganz besondere Wirkung auf junge Frauen.«
    »Kalten und Mirtai werden zu Sperbers und der Königin Verfügung stehen«, fuhr Vanion fort. »Wir wissen nicht genau, wie weit unsere Gegner möglicherweise zu gehen bereit sind. So werden sie euch zusätzlichen Schutz bieten.«
    »Und Ihr, Hochmeister Vanion?« fragte der Kaiser.
    »Vanion und Oscagne werden versuchen, das Mosaik zusammenzufügen, Sarabian«, erklärte Ehlana. »Alles, was wir erfahren, teilen wir den beiden umgehend mit. Sie werden die Informationen prüfen und die Lücken feststellen, damit wir wissen, worauf wir unsere weiteren Bemühungen konzentrieren müssen.«
    »Ihr Elenier seid sehr methodisch«, lobte Sarabian.
    »Das ist ein Auswuchs ihrer Logikabhängigkeit, Majestät«, sagte Sephrenia. »Ihre anstrengende Suche nach Fakten ist manchmal nicht zum Aushalten; aber sie führt tatsächlich zum Erfolg. Ein fähiger Elenier verbringt einen halben Tag mit Beobachtung, bevor er sich einzugestehen erlaubt, daß es regnet.«
    »Stimmt«, entgegnete Emban, »aber wenn ein Elenier sagt, daß es regnet, kann man sich vollkommen darauf verlassen.«
    »Und was ist mit Euch, kleine Hoheit?« Sarabian blickte lächelnd zu Prinzessin Danae hinunter, die auf seinem Schoß saß. »Welche Rolle werdet Ihr in diesem großen Plan spielen?«
    »Ich soll Euch ablenken, damit Ihr nicht zu viele Fragen stellt, Sarabian«, antwortete sie mit großem Ernst. »Eure neuen Freunde werden Dinge tun, die vielleicht nicht anständig sind. Da ist es besser, wenn Ihr Euch mit mir beschäftigt und sie nicht bemerkt.«
    » Danae! « rief ihre Mutter entrüstet.
    »Stimmt das etwa nicht? Ihr werdet Leute belügen, sie bespitzeln und vermutlich jeden töten, der sich euch in den Weg stellt. Oder meint ihr das alles etwa nicht, wenn ihr von Politik sprecht?«
    Sarabian lachte. »Jetzt hat sie es Euch aber gegeben, Ehlana!« Er schmunzelte. »Ihre Definition von Politik ist zwar ein wenig drastisch, trifft aber ins Schwarze. Eure Tochter wird einmal eine großartige Königin.«
    »Danke, Sarabian.« Danae küßte ihn erfreut auf die Wange.
    Da spürte Sperber die plötzliche Eiseskälte, und obwohl er wußte, daß es sinnlos war, legte seine Hand sich um den Schwertgriff, als die Schwärze sich am Rand seines Blickfelds zeigte. Er fing zu fluchen an – halb auf elenisch, halb auf tamulisch –, als ihm bewußt wurde, daß die schattenhafte Wesenheit, die sie seit Monaten hartnäckig verfolgte, alles mit angehört hatte, was hier gesprochen worden war.

26
    »Ihr dürft mir glauben, Majestät«, versicherte Zalasta dem skeptischen Sarabian, »es war ganz bestimmt kein normales Phänomen.«
    »Ihr seid der Fachmann, Zalasta«, sagte Sarabian, in dessen Stimme immer noch leichter Zweifel lag. »Aber alle meine Instinkte raten mir, zuerst nach einer natürlichen Erklärung zu suchen. Vielleicht war es eine Wolke, die sich kurz vor die Sonne geschoben hat.«
    »Es ist Abend, Sarabian«, erinnerte Ehlana. »Die Sonne ist bereits untergegangen.«
    »Ja, das spricht nicht gerade für diese Theorie. Ihr habt das alles schon einmal gesehen?«
    »Die meisten von uns, Majestät«, antwortete Oscagne. »Sogar ich, an Bord eines Schiffes. Und da war nichts zwischen mir und der Sonne. Ich glaube, wir werden die Erklärungen unserer elenischen Freunde akzeptieren müssen. Sie haben schon einige Erfahrung mit

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