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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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natürlich! Sobald ihr beide wieder zusammen seid, wird Vanion vergessen, was geschehen ist.« Er nahm ihre zierlichen Hände in seine Pranken und küßte ihre Handflächen. »Darum geht es bei der Liebe, kleine Mutter. Wir alle machen Fehler. Die Menschen, die uns lieben, verzeihen sie uns. Jene, die nicht vergeben können, sind nicht von Bedeutung, stimmt's?«
    »Ja, aber…«
    »Kein Aber, Sephrenia. Es ist so einfach, daß sogar ich es verstehen kann. Alean und ich verlassen uns auf unsere Gefühle, und offensichtlich geht das recht gut. Man braucht keine komplizierte Logik, wenn es um etwas so Einfaches wie die Liebe geht.«
    »Ihr seid ein so guter Mensch, Kalten.«
    Er blickte ein wenig verlegen drein. »Wohl kaum«, entgegnete er schuldbewußt. »Ich trinke und esse zu viel. Ich bin nicht sehr gebildet und kann normalerweise nicht mal einem einfachen Gedankengang vom Anfang bis zum Ende folgen. Weiß Gott, ich habe meine Fehler, aber Alean kennt und verzeiht sie. Sie weiß, daß ich nur ein Soldat bin und erwartet deshalb nicht zuviel von mir. – Habt Ihr jetzt Lust auf eine Tasse Tee?«
    »O ja. Wie lieb von Euch.«
    »Also, das ist eine echte Überraschung!« sagte Vanion. »Aber warum Martel?«
    »Zalasta erkannte, daß von allen Pandionern Martel noch am ehesten in Frage kam, es mit Anakha aufzunehmen«, erklärte Xanetia. »Und Martels Gier nach den verbotenen Geheimnissen ebnete Zalasta den Weg. Der Styriker gab sich als ungebildeter und habgieriger Zemocher aus und tat, als ließe er sich nur zu gern mit Martels Gold bestechen. So betörte er den arroganten jungen Pandioner, bis es für diesen kein Zurück mehr gab.«
    »Und während dieser ganzen Zeit gab er sich als Othas Emissär aus?« fragte Bevier.
    »Ja, Herr Ritter. Er diente Othas Plan, solange es ihm paßte, verfolgte dabei aber ausschließlich durchaus eigene Absichten, ja, im Grunde mißbrauchte er Annias und Martel für seine Ziele, die sich ganz auf den Tag konzentrierten, an dem Anakha Bhelliom aus seinem Versteck heben würde.«
    »Aber Anakha hat Bhelliom nicht geborgen, Anarae, sondern Aphrael. Und nichts in seinen Plänen hätte Zalasta darauf vorbereiten können.«
    Alle drehten sich sofort um, als sie die vertraute Stimme hörten. Sephrenia stand an der Tür, mit noch immer verhärmtem Gesicht. Kalten war dicht hinter ihr. »Vielleicht hätte Zalasta es geschafft, Sperber den Stein zu entreißen, doch Aphrael hätte er niemals besiegen können. Für ihn stürzte eine Welt ein. Er konnte einfach nicht glauben, daß irgend jemand – auch nicht eine Gottheit – Bhelliom bereitwillig jemand anderem überlassen würde. Vielleicht werde ich ihm das irgendwann einmal erklären.«
    »Ich habe in Zalastas Gedanken gelesen, Sephrenia von Ylara«, sagte Xanetia. »Er ist nicht fähig, eine solche Handlungsweise zu verstehen.«
    »Ich sorge schon dafür, daß er sie versteht, Anarae«, entgegnete Sephrenia düster. »Denn ich habe diese Schar großer, wilder Elenier, die mich lieben – behaupten sie jedenfalls. Ich bin sicher, wenn ich sie nett darum bitte, bläuen sie Zalasta dieses Verständnis ein.« Sie lächelte schwach.

22
    Ehlana erhob sich vom Stuhl, ging zu Sephrenia und küßte deren Handflächen. Wie so oft staunte Sperber, daß seine junge Gemahlin instinktiv genau das Richtige tat.
    »Ihr habt uns sehr gefehlt, kleine Mutter«, sagte sie. »Fühlt Ihr Euch jetzt besser?«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Sephrenias Lippen. »Was versteht Ihr genau unter besser, Ehlana?« Sie musterte die blonde Königin. »Ihr bekommt nicht genug Schlaf!«
    »Ihr seht auch ein wenig blaß aus«, erwiderte Ehlana. »Wir haben wohl beide Gründe genug dafür.«
    »O ja.« Sephrenia blickte auf die besorgten Gesichter ihrer Freunde. »Seht mich nicht so an! Es wird schon wieder! Und es tut mir leid, daß ich mich schlecht benommen habe.« Sie hob die Hand und strich Kalten sanft über die Wange. »Mein tyrannischer Freund hier behauptet zwar, daß es nicht sein muß, aber ich möchte mich dennoch entschuldigen.«
    »Ihr hattet mehr als Grund genug, die Fassung zu verlieren«, versicherte Sperber. »Wir waren Euch gegenüber ziemlich rücksichtslos.«
    »Das entschuldigt mein Benehmen nicht, Lieber.« Sie holte tief Atem, straffte die Schultern und durchquerte das Gemach. Mit einer Miene, die deutlich verriet, daß sie bereit war, eine unangenehme Pflicht hinter sich zu bringen, trat sie zu Xanetia. »Wir haben wahrlich keinen Grund,

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