Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
einander zu mögen, aber wir sollten zumindest höflich zueinander sein, Anarae«, sagte sie. »Das war ich nicht. Es tut mir leid.«
    »Euer Mut macht Euch Ehre, Sephrenia von Ylara. Ich gestehe, daß es mir sehr schwerfallen würde, einem Feind gegenüber einen Fehler einzugestehen.«
    »Was hat Ritter Kalten getan, daß Ihr wieder zu Euch gekommen seid, erhabene Sephrenia?« fragte Sarabian neugierig. »Ihr wart in die tiefste Verzweiflung verfallen, und Kalten wäre nicht meine erste Wahl gewesen, Euch daraus zu befreien.«
    »Weil Ihr ihn nicht kennt, Sarabian. Er hat ein großes Herz und zeigt seine Zuneigung auf sehr direkte Weise. Er hat die Tür zu meiner Kammer eingetreten und ließ mir keine Luft, bis ich zur Besinnung kam.« Sie dachte kurz nach. »Er hat mich einfach in die Arme genommen und mir gesagt, daß er mich liebt. Er sagte es wieder und wieder und jedesmal rührte es mich tief im Herzen. Elenier verstehen sich sehr gut darauf, andere liebevoll unter Druck zu setzen. Ich habe Kalten eine Zeitlang angeschrien. Dann habe ich versucht, ihn zu schlagen. Aber auf Kalten einzuschlagen ist so, als würde man mit den Fäusten gegen eine Mauer hämmern. Ich habe es sogar mit Weinen versucht – damit hatte ich bisher immer Erfolg –, doch da erbot er sich nur, mir eine Tasse Tee aufzubrühen.« Sie zuckte die Schultern. »Nach einer Weile wurde mir klar, daß er mich auch weiterhin lieben würde, egal, was ich tat, und daß ich mich umsonst zum Narren machte. Deshalb bin ich jetzt hier.« Sie lächelte Alean an. »Ich weiß nicht, ob es Euch bewußt ist, Liebes, aber Ihr seid um Ritter Kalten zu beneiden. Haltet ihn gut fest!«
    »Das werde ich, erhabene Sephrenia«, versicherte ihr das rehäugige Mädchen und errötete leicht.
    Sephrenia blickte sich um und wurde plötzlich vollkommen sachlich. »Ich bin sicher, wir haben Wichtigeres zu besprechen, als mein schlechtes Benehmen. Habe ich viel versäumt?«
    »Ach, eigentlich nicht, teure Schwester«, antwortete Stragen im schleppenden Tonfall Caaladors. »Bis jetzt haben wir eigentlich nur erfahren, daß Zalasta für fast jede Katastrophe in den letzten Jahrhunderten verantwortlich ist. Leider haben wir noch nicht genügend Beweise, ihm das hier und heute anzulasten.«
    »Aber wir arbeiten daran!« fügte Caalador hinzu.
    Sperber faßte kurz zusammen, was Xanetia ihnen über Zalasta und die dunkle Seite seines Wesens erzählt hatte. Es überraschte Sephrenia, daß Zalasta es gewesen war, der Martel benutzt hatte.
    »Ich möchte niemanden beleidigen, teuere Schwester«, sagte Stragen, »aber mir scheint, daß die Jüngeren Götter nicht streng genug zu diesen geächteten Styrikern waren. Sie geben sich offenbar zu allem her, was anderen schaden kann. Etwas Dauerhafteres als die Verbannung wäre wahrscheinlich eine bessere Lösung gewesen.«
    »Die Jüngeren Götter waren nicht dazu bereit, Stragen.«
    »Wirklich bedauerlich«, murmelte er. »Jetzt bleibt es wohl uns überlassen. Wir haben da draußen eine Schar Leute, die außerordentlich geschickt sind, die Ordnung wiederherzustellen. Notfalls mit einigem Nachdruck.« Seine Augen bekamen einen durchtriebenen Ausdruck. »Ich habe eine Idee. Wie wär's, wenn ihr eine Liste mit den Namen aufstellen laßt und sie mir gebt? Dann werde ich dafür sorgen, daß die Geheime Regierung sich um all die unangenehmen Einzelheiten kümmert. Wir bräuchten nicht einmal die Jüngeren Götter oder das übrige Styrikum damit zu belästigen. Ihr macht die Vorschläge, und alles weitere nehme ich in die Hand – als persönlichen Gefallen, wenn Ihr so wollt.«
    »Ihr seid verderbt, Stragen!«
    »Ja. Ich dachte mir gleich, daß es Euch auffällt.«
    »Was hat Zalasta getan, nachdem Sperber Azash vernichtet hatte?« wollte Talen wissen. »War es ihm keine Lehre, daß es klüger wäre, sich unserem Freund fernzuhalten?«
    »Er war zornig, junger Herr«, antwortete Xanetia. »Anakha hatte Jahrzehnte geduldiger Arbeit in einer Nacht zunichte gemacht, und nun, mit Bhelliom fest in seiner Hand, war er gefährlicher denn je. Zalastas Hoffnung, ihm den Stein zu entreißen, war dahin. So floh er enttäuscht und rasend vor Wut aus Zemoch.«
    »Und weil er fortrannte, entging es ihm, daß Sperber den Stein ins Meer warf«, fügte der Junge hinzu. »Er ging davon aus, daß Sperber ihn noch immer bei sich trug.«
    Xanetia nickte. »Zalasta kehrte nach Verel zurück, um diese katastrophale Wendung mit Ogerajin und einigen anderen

Weitere Kostenlose Bücher