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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Teganer irgendwas mit ihnen machen, wenn sie welche finden.«
    »Diese Perlen hier sind nicht besonders wertvoll, Talen«, erklärte Flöte. »In den Gewässern um die Insel ist irgend etwas, das die Perlen schwarz werden läßt. Und wer würde schon etwas für schwarze Perlen bezahlen?« Sie ließ den Blick über die Gefährten schweifen. »Also«, sagte sie, »wir müssen ungefähr viertausendfünfhundert Meilen bis zu der Stelle segeln, wo der Bhelliom liegt.«
    » So weit?« rief Vanion bestürzt. »Dann werden wir nicht vor dem tiefsten Winter zurück sein. Bei etwa neunzig Meilen am Tag brauchen wir allein fünfzig Tage für den Hinweg.«
    »Nein«, widersprach Flöte. »In Wirklichkeit werden wir sowohl für den Hin- wie den Rückweg nur jeweils fünf Tage brauchen.«
    »Unmöglich!« Ulath schüttelte den Kopf. »So schnell kann kein Schiff sein.«
    »Wieviel bist du zu wetten bereit, Ritter Ulath?«
    Er überlegte nur kurz. »Nicht viel. Ich möchte dich ja nicht beleidigen, indem ich meine Meinung äußere, daß du schummeln willst, aber…« Er machte eine vielsagende Geste.
    »Ich nehme an, du willst wieder die Zeit beeinflussen?« fragte Sperber.
    Flöte schüttelte den Kopf. »Nein, Sperber. Auch mir sind Grenzen gesetzt. Außerdem brauchen wir etwas Verläßlicheres. Das Schiff, das auf uns wartet, ist ziemlich ungewöhnlich. Es wäre keine gute Idee, wenn einer von euch unbedingt herausfinden möchte, woraus es gefertigt ist und wodurch es angetrieben wird. Ihr werdet euch auch nicht mit der Besatzung unterhalten können, weil sie eure Sprache nicht beherrscht. Wahrscheinlich würdet ihr ohnehin nicht mit den Leuten reden wollen, weil sie gar nicht menschlich sind.«
    »Hexerei?« fragte Bevier mißtrauisch.
    Flöte tätschelte ihm die Wange. »Ich beantworte diese Frage, sobald du eine Umschreibung für Hexerei gefunden hast, die keine persönliche Beleidigung ist, mein lieber Bevier.«
    Sephrenia blickte sie argwöhnisch an. »Was hast du vor, Aphrael?
    Du weißt doch, daß es Regeln gibt!«
    »Die andere Seite bricht die Regeln ständig, liebe Schwester«, erwiderte Aphrael von oben herab. »In die Vergangenheit zu greifen, war von Anfang an verboten.«
    »Du wirst doch nicht etwa in die Zukunft greifen?« fragte Khalad. »Die Menschen erfinden ständig neue Möglichkeiten, Schiffe schneller vorwärtszubewegen. Willst du etwa ein Schiff benutzen, das noch gar nicht erfunden ist?«
    »Kein schlechter Vorschlag, Khalad, aber ich wüßte nicht, wo ich mich umsehen müßte. Die Zukunft hat noch nicht stattgefunden. Wie sollte ich da wissen, wo – oder wann – ein solches Schiff zu finden wäre? Nein, ich habe mich andernorts umgesehen.«
    »Was meinst du mit ›andernorts‹?«
    »Es gibt mehr als nur eine Welt, Khalad.« Flöte senkte die Stimme zu einem Flüstern, als sie eines ihrer bisher wohlgehüteten Geheimnisse preisgab. Dann verzog sie das Gesichtchen. »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schwierig die Verhandlungen waren!«

3
    Ehlana und Sarabian waren zu den Zinnen des mittleren Turms emporgestiegen, scheinbar, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Obwohl die Burg sich fest in elenischer Hand befand, gab es innerhalb ihrer Mauern immer noch genug Tamuler. Deshalb war eine gewisse Vorsicht geboten, wenn man sich unbelauscht unterhalten wollte.
    »Es ist alles eine Frage der Macht und wie man damit umgeht, Sarabian«, sagte Ehlana nachdenklich. »Daß es sie gibt, ist sozusagen die Triebfeder in unserem Leben. Wir können sie entweder selbst in die Hand nehmen oder sie unbenutzt liegenlassen. Aber eines ist sicher. Falls wir uns entscheiden, die Macht nicht zu benutzen, wird es ganz sicher ein anderer tun.« Ihre Worte klangen melancholisch, und ihr bleiches junges Gesicht wirkte beinahe düster.
    »Ihr seid heute aber ziemlich schwermütig, Ehlana«, bemerkte Sarabian.
    »Ich mag es gar nicht, wenn Sperber nicht bei mir ist. Ich habe zu viele Jahre ohne ihn verbracht, als Aldreas ihn ins Exil geschickt hatte. Worauf ich hinaus wollte – Ihr dürft keinen Widerspruch dulden, damit Eure Leute in der Regierung deutlich verstehen, daß die Dinge sich geändert haben. Im Grunde ergreift Ihr die Macht. Das ist auch eine Art von Revolution, wißt Ihr.« Sie lächelte leicht. »Ihr seid fast zu kultiviert für einen Revolutionär, Sarabian. Seid Ihr sicher, daß Ihr die Regierung stürzen wollt?«
    »Großer Gott, Ehlana, es ist schließlich meine Regierung, und die Macht war von Anfang an

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