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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Walen auf!« wies Sperber seinen Freund verärgert zurecht.
    »Deshalb brauchst du doch nicht gleich so wütend zu werden. Was hast du gegen Wale?«
    »Das ist eine rein private Angelegenheit zwischen Aphrael und mir«, knirschte Sperber. »Ich kann mich nicht oft bei ihr durchsetzen, aber wenn es um Wale geht, bin ich unerbittlich!«
    Die Unterbrechung der Fahrt war schon notgedrungenermaßen kurz, denn die Ebbe setzte bereits ein, und der Kapitän machte sich wegen des unaufhaltsam sinkenden Wasserstands im Hafen Sorgen.
    Sperber und seine Freunde besprachen sich kurz in der Hauptkajüte, während Khalad die Männer an Deck beaufsichtigte, die die Pferde von Bord brachten und das Gepäck ausluden. »Tut Euer Bestes, Emban, Sarathi klarzumachen, wie ernst die Lage hier wirklich ist«, beschwor ihn Vanion. »Manchmal kann er ganz schön dickköpfig sein.«
    »Bestimmt freut er sich zu erfahren, was Ihr tatsächlich von ihm haltet, Vanion.« Der fette Kirchenmann grinste.
    »Sagt, was Ihr wollt, Eminenz. Ich werde nie wieder nach Chyrellos kommen, also spielt es keine große Rolle. Betont, daß der Name Cyrgon immer wieder auftaucht. Vielleicht könnt Ihr ihm weismachen, daß wir nur durch Krager wissen, daß Cyrgon etwas mit der Sache zu tun hat. Und sagt ihm, wir sind andererseits absolut sicher, was die Trollgötter betrifft. Der Gedanke, daß wir es wieder mit heidnischen Göttern zu tun haben, könnte Sarathi vielleicht dazu bringen, sich von seiner Versessenheit zu befreien, was Rendor betrifft.«
    »Gibt es vielleicht etwas, das Ihr mir sagen möchtet, Vanion, das ich noch nicht weiß?«
    Vanion lachte. »Der Punkt geht an Euch. Ich mische mich da wohl wirklich in Eure Angelegenheiten, nicht wahr?«
    »Na ja, ich habe irgendwo ein hübsches Wort für jemanden wie Euch gehört, Vanion. Gschaftlhuber. Ich versichere Euch, ich werde tun, was ich kann. Aber Ihr kennt Dolmant. Er wird sich auf seine eigenen Einschätzungen verlassen und seine eigenen Verfügungen treffen. Er wird Daresien gegen Rendor abwägen und nach eingehenden Überlegungen entscheiden, ob er ersteres oder letzteres retten will.«
    »Sagt ihm, daß ich hier bei Sperber bin, Emban«, wies Flöte ihn an. »Er weiß, wer ich bin.«
    » Wa-as? «
    »Ihr braucht Dolmant wirklich nicht mit Glacehandschuhen anzufassen. Er ist kein Fanatiker wie Ortzel, und er kann sich durchaus mit der Tatsache abfinden, daß seine Theologie nicht alle Fragen des Universums beantwortet. Daß ich dabei bin, hilft ihm möglicherweise, die richtige Entscheidung zu treffen. Grüßt ihn herzlich von mir. Er ist zwar manchmal ein komischer alter Kauz, aber ich habe ihn wirklich ins Herz geschlossen.«
    Emban starrte sie nur sprachlos an. »Ich glaube, wenn das alles vorüber ist, werde ich in den Ruhestand gehen!«
    Aphrael lächelte ihn an. »Das glaubt Ihr doch selbst nicht. Ihr könntet genausowenig in den Ruhestand gehen wie ich. Dazu macht Euch das alles viel zuviel Spaß. Außerdem brauchen wir Euch.« Sie wandte sich Tynian zu. »Überanstrengt Eure schlimme Schulter nicht! Gebt ihr Zeit, ganz auszuheilen, ehe Ihr wieder zu stürmische Bewegungen macht.«
    »Jawohl, Erhabene«, antwortete Tynian, belustigt über die Art, wie sie ihm Befehle erteilte.
    »Mach dich nicht über mich lustig, Tynian«, drohte sie. »Sonst könnte es durchaus sein, daß du eines Morgens mit den Füßen nach hinten aufwachst. Und jetzt gib mir einen Kuß.«
    »Jawohl, Flöte.«
    Sie lachte und warf sich in seine Arme, um sich ihre Küsse zu holen.
    Die Gefährten gingen von Bord und blickten dem tamulischen Schiff nach, als es langsam aus dem Hafen fuhr.
    »Jedenfalls haben sie sich die richtige Jahreszeit ausgesucht«, stellte Ulath fest. »Für Orkane ist es noch etwas zu früh.«
    »Sehr beruhigend.« Kalten nickte und drehte sich um. »Wohin jetzt, Flöte?«
    »Auf der rückwärtigen Seite der Insel wartet ein Schiff auf uns. Sobald wir die Stadt hinter uns gelassen haben, erfahrt ihr Näheres.«
    Vanion übergab Norkan das Bündel Briefe, mit denen Sperber sich so viel Mühe gemacht hatte. »Wir wissen nicht, wie lange wir fort sein werden, Exzellenz. Schickt jede Woche nur einen Brief ab, sonst schöpft Ehlana Verdacht.«
    Norkan nickte. »Ich kann zwischendurch auch eigene Berichte senden. Und wenn es sich als nötig erweisen sollte, werde ich mich an den Fälscher wenden, der in unserer Botschaft tätig ist. Nach einem oder zwei Tagen Übung dürfte er imstande sein, Prinz Sperbers

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