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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gemacht, Durchlaucht?« fragte Melidere.
    »Eine Schubkarre geschoben, Baroneß.« Er zuckte die Schultern. »Ich bin mir nicht sicher, ob es viel genützt hat, mich derart zu verkleiden, aber es schadet nicht, einfache Arbeiten zu verrichten. Ich habe mich als Tagelöhner des Ministeriums für staatliche Bauvorhaben ausgegeben und die Straße vor der cynesganischen Botschaft ausgebessert. Caalador und ich haben geknobelt, wer hier welche Arbeit tut. Er darf die Botschaft jetzt vom Dach aus beobachten. Ich dagegen muß Schubkarren voller Kopfsteine zu den Pflasterern befördern.«
    »Ich schließe daraus, daß sich in der Botschaft allerhand tut«, meinte Ehlana.
    »O ja, meine Königin. Bedauerlicherweise läßt sich schwer sagen, was da vor sich geht. Aus allen Schornsteinen qualmt Rauch, der nicht wie Holzrauch aussieht. Ich glaube, sie verbrennen Schriftstücke. So etwas ist normalerweise ein Zeichen bevorstehender Flucht.«
    »Wissen diese Leute denn nicht, daß sie gar keine Chance haben, die Stadt zu verlassen?« wunderte sich Mirtai.
    »Offenbar wollen sie es trotzdem versuchen. Ich vermute es zwar nur, aber ich würde sagen, die Leute beabsichtigen etwas, das die Obrigkeit derart in Rage bringen wird, daß sie sich dann nur noch durch Flucht retten können.« Er blickte Ehlana an. »Ich glaube, wir sollten unsere Sicherheitsvorkehrungen verstärken, Majestät. Diese Vorbereitungen lassen auf etwas wirklich Ernstzunehmendes schließen, und wir wollen doch nicht unangenehm überrascht werden.«
    »Ich werde mit Sarabian reden«, beschloß Ehlana. »Es war recht nützlich, daß die Botschaft weiterbestand, solange Xanetia hier war, um zu lauschen. Doch jetzt, da sie mit Sperber und den anderen fort ist, betrachte ich die Botschaft nur noch als Ärgernis. Ich halte es für an der Zeit, einige Ataner hinzuschicken und sie aufzulösen.«
    »Es ist eine Botschaft, Majestät«, wandte Melidere ein. »Wir können nicht einfach hineinmarschieren und alle zusammentreiben. Das verstößt nicht nur gegen die diplomatische Immunität, sondern auch gegen alle Regeln zivilisierten Benehmens.«
    »Na und?«
    »Wir haben keine Wahl, Meister Cluff«, sagte Sorgi ernst. »Wenn ein solcher Nebel aufkommt, solange man sich in tiefem Gewässer befindet, bleibt einem nichts anderes übrig, als den Treibanker auszuwerfen und zu hoffen, daß man nicht an einer Insel aufläuft. Mit diesen Flößen wird es euch nie im Leben gelingen um das Ende dieses Riffs zu kommen. Und ich würde den Rumpf von mindestens der Hälfte aller Schiffe der Flotte aufreißen, sollte ich versuchen, zwischen dem Riff und dem Eis hindurchzumanövrieren. Wir müssen warten, bis diese Erbsensuppe sich auflöst – oder wenigstens nicht mehr ganz so dicht ist.«
    »Und wie lange kann das dauern?« fragte Sperber.
    »Das weiß niemand!«
    »Die Luft ist kälter als das Wasser, Sperber«, erklärte Khalad. »Dadurch hat dieser Nebel sich gebildet. Ich glaube nicht, daß er sich auflöst, ehe sich die Luft nicht erwärmt hat. Vor morgen werden wir jedenfalls nicht von hier wegkommen. Wir müssen diese Flöße wenigstens ein Stück aus dem Wasser heben, bevor wir Männer und Pferde darauf verladen. Wollten wir sie so benutzen, wie sie jetzt sind, müßten wir versuchen, sie halb untergetaucht zu bewegen.«
    »Wie wär's, wenn du dich sofort darum kümmerst, Khalad«, schlug Vanion vor. »Sperber und ich werden uns mit Sephrenia und Aphrael unterhalten. Möglicherweise könnte ein wenig göttliche Hilfe nicht schaden. Kommt Ihr, Sperber?«
    Die beiden gingen zurück zum Strand, wo Kalten ein Feuer für die Damen entfacht hatte.
    »Nun?« fragte Sephrenia. Sie saß auf einem Treibgutstamm und hielt ihre Schwester auf dem Schoß.
    »Der Nebel verursacht einige Probleme«, antwortete Vanion. »Ehe er sich nicht aufgelöst hat, kommen wir nicht um das Ende des Riffs herum. Aber die Zeit wird knapp! Wir wären gern in Tzada, ehe die Trolle sich in Marsch setzen. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Ein paar«, erwiderte Aphrael. »Aber zuerst muß ich mit Bhelliom reden. Es geht um Schicklichkeit und Höflichkeit, du verstehst?«
    »Nein«, entgegnete Sperber. »Ich verstehe es nicht. Aber wenn du es sagst, wird's wohl stimmen. Ich vertraue dir.«
    »Oh, danke , Sperber.« Ein Hauch von Spott schwang in ihrer Stimme mit. »Ich finde, Bhelliom und ich sollten die Sache unter uns besprechen. Öffne die Schatulle und gib sie mir.«
    »Wie du meinst.« Sperber holte die Schatulle

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