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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nach Elron Ausschau«, wies Sperber sie an. »Amador haben wir verloren, aber von Ayachin könnte Xanetia in etwa die gleiche Auskunft erhalten. Also laßt ihn ja nicht entkommen – auch nicht durch den Tod!«
    »Drei Fuß!« flüsterte Kalten triumphierend. »Wir können sie angreifen, sobald wir sie sehen.«
    Die Flöße näherten sich stetig den nun immer lauter vernehmbaren Stimmen.
    »Da vorn bewegt sich was!« sagte Khalad plötzlich leise, aber eindringlich.
    »Wie weit entfernt?« fragte Sperber und spähte in die weiße Leere des Nebels.
    »Etwa dreißig Schritt.«
    Da sah Sperber dunkle Umrisse durch den Nebel und hörte das Waten schwerer Männer durch seichtes Wasser.
    »Aufsitzen!« befahl er leise. »Und gebt den anderen Flößen Zeichen!«
    Leise stemmten sie sich in ihre Sättel und bemühten sich dabei, trotz ihrer Rüstung kein Geräusch zu verursachen.
    »Es ist soweit, Ulath!« sagte Sperber nun laut. »Laß alle wissen, daß der Angriff beginnt!«
    Grinsend setzte Ulath sein Ogerhorn an die Lippen.

30
    Es war eher ein Sturm als ein Windstoß. Er kam heulend aus dem Nichts, zwang die Nadelbäume, sich vor ihm zu verbeugen, und riß den Birken und Espen das letzte Laub von den Ästen. Die wirbelnden Blätter verloren sich im dichten Nebel.
    Gischt krönte nun die Kämme der niedrigen Wellen, und das Wasser brandete gegen einen Küstenstreifen, der weder Sand war, noch Kies, noch Fels – nur Gras und halb überschwemmtes Gebüsch. Tausende von Männern befanden sich dort; Leibeigene in grob gewebter Kleidung plagten sich in einem Feld aus Baumstümpfen.
    »Ketzerritter!« brüllte ein Mann am Ufer. Er trug eine aus völlig unterschiedlichen Einzelteilen zusammengeflickte archaische Rüstung und starrte mit offenem Mund auf den gewaltigen Trupp Berittener, der urplötzlich aus dem Nichts erschien, als der Sturm den Nebel mit sich riß.
    Ulaths Horn schmetterte noch immer seinen barbarischen Ruf hinaus, und Tikumes Peloi preschten gemeinsam mit den Ordensrittern auf ihren Pferden durchs Wasser, das zu beiden Seiten hoch aufspritzte und den Angreifern das Aussehen von Wesen verlieh, denen eisige Flügel aus dem Leib wuchsen.
    »Was sollen wir jetzt tun, edler Ayachin?« rief der Mann in der zusammengestückelten Rüstung einem hageren Burschen auf einem Schimmel zu. Der Berittene trug ein besseres Kampfgewand als seine Mitstreiter, schien aber mit seinem altertümlichen Plattenpanzer und dem bronzenen Kettenhemd aus einer längst vergangenen Zeit zu kommen.
    »Kämpft!« donnerte er. »Vernichtet die ketzerischen Eindringlinge! Kämpft – für Astel und unseren heiligen Glauben!«
    Sperber riß Farans Zügel herum und preschte, das Schwert erhoben und den Schild vor der Brust, geradewegs auf den wiedererweckten astelischen Helden zu.
    Ayachins Helm besaß kein richtiges Visier; statt dessen hing ein stählerner Nasenschutz halb über sein Gesicht, das wache Intelligenz verriet – und blinden Fanatismus. Er straffte die Schultern, hob sein schweres Schwert, drückte dem Schimmel die Fersen in die Weichen und stürmte Sperber entgegen.
    Die beiden Pferde prallten zusammen, und der Schimmel taumelte zurück. Faran war größer und kräftiger und hatte seine Geschicklichkeit im Nahkampf schon oft bewiesen. Er riß mit den Zähnen große Haut- und Fleischfetzen aus dem Hals des Schimmels, während er ihn mit der Schulter umzustoßen versuchte. Sperber fing den Schwerthieb des archaischen Helden mit seinem Schild ab und konterte mit einem wuchtigen Schlag von oben, der jedoch von seinem wütenden Gegner ebenfalls mit dem rasch hochgerissenen riesigen Schutzschild abgewehrt wurde.
    »Ketzer!« geiferte Ayachin. »Höllenbrut! Abscheulicher Hexer!«
    »Gebt auf!« schnaubte Sperber. »Ihr habt keine Chance!« Ihm wurde bewußt, daß er diesen Mann gar nicht töten wollte, der ja schließlich nur sein Vaterland und seinen Glauben vor einer brutalen Kirchenpolitik verteidigte, die man schon vor langer Zeit aufgegeben hatte.
    Der Astelier brüllte ihm seine Herausforderung entgegen und schwang erneut sein Schwert. Er bewies, daß er mit dieser Waffe umgehen konnte, doch er war kein gleichwertiger Gegner für den Pandioner im schwarzen Plattenpanzer. Wieder fing Sperber den Hieb mit dem Schild ab und schmetterte die Klinge auf die Schulter des Gegners.
    »Zieht Euch zurück, Ayachin!« rief er. »Ich möchte Euch nicht töten! Ein fremder Gott aus einer anderen Zeit hat Euch betrogen und Tausende von Jahren

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