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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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braucht offenbar weder das eine noch das andere. Wahrscheinlich denkt er nur an einen anderen Ort, und schon ist er da!«
    »Könntest du das auch schaffen?«
    Flöte spitzte die Lippen. »Ich glaube nicht.« Sie seufzte. »Ich gebe es nur ungern zu, aber Bhelliom ist viel weiser als ich.«
    »Aber bei weitem nicht so liebenswert.«
    »Danke, mein edler Herr.«
    Plötzlich fiel Sperber etwas ein. »Ist Danae in Matherion?«
    »Ja, natürlich!«
    »Wie geht es deiner Mutter?«
    »Gut. Sie und die Diebe versuchen mit aller Macht, gewisse Dokumente in die Hand zu bekommen, die im Innenministerium versteckt sind.«
    »Haben sie die Lage noch unter Kontrolle?«
    »Bis jetzt, ja. Ich weiß, ich habe dich ein paarmal damit aufgezogen, aber es ist wirklich sehr schwierig, zur selben Zeit an zwei Orten zu sein. Danae schläft viel, deshalb entgeht mir vieles von dem, was dort vor sich geht. Mutter macht sich ziemliche Sorgen. Sie befürchtet, Danae könnte krank sein.«
    »Ängstige sie nicht zu sehr.«
    »Nein, Vater, bestimmt nicht.«
    Sie ritten in Korvan ein und fanden ein ansprechendes Gasthaus. Auch diesmal verhandelte Ulath mit dem Wirt, der sie in ein privates Eßzimmer an der Rückseite führte, wo die Sonne durch die Fenster auf Eichentische und -bänke fiel und ihnen Glanz verlieh. »Könnt Ihr verhindern, daß mögliche Lauscher uns hören, kleine Mutter?« bat Sperber.
    »Wie oft müßt Ihr mir diese Frage noch stellen, ehe Ihr die Antwort kennt?« Sie seufzte tief.
    »Ich wollte nur sichergehen.«
    Die Gefährten nahmen ihre Umhänge ab, legten ihre Waffen in eine Ecke und setzten sich an den Tisch.
    Eine schlampige Magd mit scheelem Blick zählte auf, was die Küche an diesem Tag zu bieten hatte.
    Sephrenia schüttelte bei allem den Kopf. »Sag es ihr, Vanion«, bat sie.
    »Die Dame und ich – und das kleine Mädchen – nehmen Lammbraten«, erklärte er. »Wir mögen kein Schweinefleisch.«
    »Der Koch hat kein Lamm gebraten«, brummelte die Magd unfreundlich.
    »Dann sagt ihm, er soll gleich damit anfangen!«
    »Das wird ihm nicht gefallen.«
    »Es muß ihm nicht gefallen . Sagt ihm, wenn wir kein Lammfleisch bekommen, bringen wir unser Geld in einen anderen Gasthof. Das hätte der Wirt bestimmt nicht gern, was meint Ihr?«
    Die Magd biß zornig die Zähne zusammen und stürmte aus dem Zimmer.
    » Das ist der Vanion, wie wir ihn als Knaben kannten und liebten.« Kalten lachte. Der Kampf am Morgen hatte seine Laune merklich gebessert.
    Vanion breitete seine Karte aus. »Es gibt offenbar eine größere Straße, die nach Osten führt«, erklärte er, während sein Zeigefinger der Linie über die Karte folgte. »Sie führt durch Edom und Cynesga. Wir werden die Grenze nach Tamul bei Sarna überqueren.« Er blickte Flöte an. »Wie schnell schafft Bhelliom die Strecke diesmal?«
    »Möchtest du vielleicht auch den Mond besuchen, Hochmeister Vanion?« Sie runzelte die Stirn. »Es gibt da nämlich ein Problem. Jedesmal, wenn Bhelliom irgend etwas tut, gibt er einen unverkennbaren Laut von sich. Wahrscheinlich weiß er es selbst nicht, aber dadurch verrät er gewissermaßen, wo er sich befindet. Vielleicht könnten wir ihn lehren, wie er das vermeiden und versteckt bleiben kann. Aber das dürfte ziemlich zeitraubend sein.«
    »Da ist noch etwas«, warf Sephrenia ein. »Sperber hat zwar Macht über Bhelliom, aber er weiß immer noch nicht, wie er sie benutzen kann.«
    »Danke«, sagte Sperber trocken.
    »Tut mir leid, Lieber, aber so ist es wirklich. Jedesmal, wenn Ihr Bhelliom in die Hand genommen habt, mußten Aphrael oder ich Euch genau sagen, was zu tun ist. Wir brauchen unbedingt ein wenig Zeit! Wir müssen Bhelliom lehren, still zu sein, und wir müssen Euch beibringen, wie Ihr ihn einsetzen könnt, ohne daß jemand Euch dabei andauernd an der Hand führen muß.«
    »Ich liebe Euch auch, Sephrenia.«
    Sie lächelte ihn voll Zuneigung an. »Ihr haltet eine ungeheure Macht in Euren Händen, Sperber, aber sie ist von keinem sonderlichen Nutzen, wenn Ihr sie lediglich wie eine Kriegsfahne herumschwenkt. Ich finde nicht, daß wir sofort nach Matherion zurückeilen sollten. Die Geschichte, die Ihr Euch für Ehlana ausgedacht habt, wird unsere Abwesenheit für wenigstens noch zwei bis drei Wochen erklären. Natürlich wollen wir zusehen, daß wir den Fallen und Hinterhalten unserer Feinde unterwegs entgehen.« Sie überlegte. »Allerdings könnten sie sich als nützlich erweisen, zum Beispiel für

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