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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schwert viel heftiger, als vonnöten war. Die runden Bronzeschilde seiner Gegner vermochten seine Streiche nicht abzuwehren, während er sich den Weg zu dem Bärtigen mit dem Hirschgeweih freikämpfte. Sperber und die anderen, die von Kaltens tollkühnem Sturmangriff überrascht waren, folgten ihm und hieben alle Gegner nieder, die versuchten, ihm in den Rücken zu fallen.
    Der Bärtige stieß einen archaischen Kriegsruf aus, trieb sein Pferd mit den Fersen vorwärts und schwang eine gewaltige Bronzestreitaxt.
    Verächtlich fegte Kalten den Axthieb mit seinem Schild zur Seite und hieb sein Schwert mit aller Kraft herab. Die scharfe Klinge durchschnitt den hastig hochgerissenen Bronzeschild, daß die Hälfte mitsamt dem Unterarm des Bärtigen durch die Luft flog. Sofort schwang Kalten sein Schwert erneut. Diesmal schmetterte es auf den Helm mit dem Geweih und drang tief in den Schädel des Gegners. Die Wucht des Hiebes warf den Toten aus dem Sattel. Seine Krieger verschwammen und lösten sich auf wie Nebel.
    Ein Berittener blieb jedoch zurück. Der schwarz vermummte Rebal fand sich plötzlich ganz allein dem Feind gegenüber. Die Krieger aus der Antike, die ihn schützend umgeben hatten, waren verschwunden.
    Das blutige Schwert halb erhoben und mit Tod verkündenden Augen ritt Kalten auf ihn zu.
    Rebal schrie gellend, warf sein Pferd herum und floh zurück in den Sturm, wobei er verzweifelt auf das arme Tier einschlug.
    » Kalten! « rief Vanion, als der Pandioner sein Pferd vorantrieb, um den Fliehenden zu verfolgen. » Halt! «
    »Aber…«
    » Bleibt, wo Ihr seid! «
    Immer noch von seiner wilden Wut beherrscht, wollte Kalten protestieren.
    »Das ist ein Befehl, Herr Ritter! Weg mit dem Schwert!«
    »Jawohl, Eminenz«, brummte Kalten mürrisch und schob die blutbesudelte Waffe in die Scheide.
    »Zieht die Klinge sofort wieder heraus!« brüllte Vanion. »Wischt sie ab, ehe Ihr sie einsteckt!«
    »Tut mir leid, Hochmeister Vanion. Ich hab's vergessen.«
    » Vergessen? Was heißt ›vergessen‹? Seid Ihr ein Milchwelpe? Reinigt das Schwert, Herr Ritter. Ich will es glänzen sehen, ehe Ihr es einsteckt!«
    »Jawohl, Eminenz«, murmelte Kalten.
    » Was habt Ihr gesagt? «
    » Jawohl, Eminenz! « brüllte Kalten.
    »So ist es schon ein bißchen besser.«
    »Danke, Vanion«, murmelte Sperber.
    »Mit Euch werde ich später auch noch ein Hühnchen rupfen!« fuhr Vanion ihn an. » Ihr seid dafür verantwortlich, daß Kalten sich um seine Ausrüstung kümmert! Ihr sollt ein Führer sein, kein Ziegenhirt!« Der Hochmeister schaute sich um. »Also gut, in Formation! Ein bißchen flotter, meine Herren! Wir sind Soldaten Gottes! Versuchen wir wenigstens, so auszusehen, als wüßten wir, was wir tun.«
    Zwischen den Bäumen war es wenigstens ein bißchen windgeschützt. Vanion führte die Ritter durch das Gehölz zu Sephrenia, Khalad und den »Kindern«.
    »Sind alle heil?« erkundigte Sephrenia sich sofort.
    »Wir haben keine sichtbaren Wunden, kleine Mutter«, beruhigte Sperber sie.
    Sie blickte ihn fragend an.
    »Seine Eminenz hat seine Stimmgewalt bewiesen.« Ulath grinste.
    »Er war mit zweien von uns ein wenig unzufrieden, und das sagte er uns auch – sehr streng.«
    »Das genügt, Herr Ritter!« wies Vanion ihn zurecht.
    »Jawohl, Eminenz!«
    »Habt ihr herausfinden können, wer diese Krieger aus der Vergangenheit beschworen hat?« fragte Khalad.
    »Nein. Rebal war dort, doch sonst sahen wir niemanden.«
    »Wie war die Schlacht?«
    »Das hättest du sehen sollen, Khalad!« sagte Berit begeistert. »Ritter Kalten war einfach umwerfend!«
    Kalten funkelte ihn finster an.
    Sephrenia warf den beiden einen wissenden Blick zu. »Wir können uns über alles unterhalten, wenn wir den Sturm hinter uns haben. – Seid Ihr bereit, Sperber?«
    »Sofort.« Er griff unter seinen Kittel, holte die Schatulle hervor und befahl ihr, sich zu öffnen. Dann zog er Ehlanas Ring über den Finger und nahm den Bhelliom heraus.
    »Da!« Sephrenia hob Flöte hoch, und Sperber nahm das kleine Mädchen auf die Arme.
    »Wie gehen wir es an?« fragte er.
    »Sobald wir losgeritten sind, werde ich durch deine Lippen reden«, erklärte sie ihm. »Du wirst nicht verstehen, was ich sage, weil du die Sprache nicht kennst.«
    »Ein styrischer Dialekt?«
    »Nein, Sperber, nicht Styrisch. Es ist eine noch viel ältere Zunge. Entspann du dich nur, und überlaß alles mir. Gib mir die Schatulle. Wenn Bhelliom sich von einem Ort zum anderen bewegt, ist es, als

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