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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Frauenflügel. Cieronnas gesamte Dienerschaft ist von unerträglicher Hochnäsigkeit, weil sie die erste Gemahlin ist, und wir alle sind ihr untergeordnet – außer Liatris, natürlich.«
    »Natürlich.« Sarabian lächelte. »Niemand, der bei Verstand ist, legt sich mit Liatris an. Hat sie in letzter Zeit jemanden getötet?«
    »Nicht, seit sie im vergangenen Jahr einen von Cieronnas Lakaien niedergemetzelt hat.«
    »Hm, da kommt mir ein guter Gedanke. Sollen wir Liatris einweihen?«
    Elysoun schüttelte den Kopf. »Später vielleicht, jetzt wäre es noch zu bedenklich. Atana Liatris ist zu geradeheraus. Machte ich sie auf die Lage aufmerksam, würde sie Chacole und Torellia sofort töten. Warten wir, bis Chacole sich an mich wendet, bevor wir mit Liatris reden.«
    »Glaubst du denn wirklich, daß Chacole dich einbeziehen wird?«
    »Ich bin mir sicher. Meine Dienstboten haben mehr Bewegungsfreiheit als ihre – meiner gesellschaftlichen Aktivitäten wegen.«
»So kann man es wohl auch nennen.«
    »Du wußtest, daß ich Valesianerin bin, als du mich zur Gemahlin genommen hast, Sarabian, und unsere Sitten und Gebräuche waren dir nicht fremd. Deshalb dürfen meine Dienstboten sich innerhalb der Schloßanlage frei bewegen. Das ist von alters her so üblich.«
    Sarabian seufzte. »Wie viele sind es zur Zeit, Elysoun?«
    »Gar keine, um ehrlich zu sein.« Sie lächelte ihn an. »Du verstehst das nicht wirklich, oder, Sarabian? Der größte Spaß an diesen kleinen Abenteuern war immer die Intrige, und für Intrigen ist die Politik die bessere Spielwiese.«
    »Fühlst du dich da nicht in anderer Hinsicht ein wenig … benachteiligt?«
    »Es ist auszuhalten …« Sie zuckte die Schultern. »Außerdem habe ich ja immer noch dich, oder nicht?« Sie bedachte ihn mit einem kessen Lächeln.

    »Also, Meister Valash«, Caalador lehnte sich auf dem Stuhl im überfüllten Speicherraum zurück, »der olle Vymer hier hat gesagt, daß Ihr bereit seid, gutes Geld für Informationen zu zahlen, und er meint, daß Ihr von dem Zeug hören wollt, das wo ich in Südwestatan höchstpersönlich geseh'n hab'.«
    »Ihr zwei kennt euch wohl schon geraume Zeit?« fragte Valash.
    »Und ob, Meister Valash! Wir kennen uns schon eine Ewigkeit. Wir war'n beisammen bei diesem Aufruhr in Matherion – er und ich und Fron und Reldin und noch zwei andere, wie diese Kerle von den Geheimen sich auf uns gestürzt haben. Da war was los, in jener Nacht, das dürft Ihr mir glauben. Jedenfalls, wie wir die Polizei schließlich abgehängt hatten, verschwanden wir jeder in eine andere Richtung, 's ist keine gute Idee zusammenzubleiben, wenn das Gesetz hinter einem her ist.« Stragen lehnte sich aus dem Lichtkreis der Kerze auf dem Tisch zurück und beobachtete Valashs Gesicht. Caalador war eben erst angekommen, um Sperber und Talen bei der von ihnen begonnenen Täuschung Valashs abzulösen, und wieder beeindruckte es Stragen, wie gewandt sein Freund diese Rolle spielte. Caaladors gedehnter Dialekt hatte offenbar jedwedes Mißtrauen Valashs eingelullt. Stragen konnte diese schludrige Redeweise zwar nicht ausstehen, mußte aber zugeben, daß sie nützlich war. Sie wirkte immer so echt, so selbstverständlich. »Wo ist Fron eigentlich?« erkundigte sich Valash.
    »Er und Relish sind vor 'ner Woche abgehau'n.« Caalador zuckte die Schultern. »Auf 'm Weg nach hier war ich kurz in 'ner Schenke in Delo, da hat so 'n Kerl, dem man den Polizisten meilenweit anmerkte, Fron und den Jungen haargenau beschrieb'n. Sobald ich hier war, hab' ich's ihnen erzählt, und sie dachten, daß es vielleicht besser wär', wenn sie gleich weiterzieh'n. Jedenfalls hat Vymer hier mir erzählt, daß Ihr daran interessiert seid, was da und dort vorgeht. Na ja, und nachdem wir aus Matherion verschwinden mußten, hab' ich so allerhand geseh'n, was ich glaub', daß Euch es was wert sein könnt'.«
    »Ich höre es mir auf jeden Fall an, Ezek.« Valash hob scharf den Kopf, als der halb bewußtlose Ogerajin im Schlaf zu murmeln begann.
»Fehlt ihm irgendwas?« fragte Stragen.
    »Es hat nichts zu bedeuten«, antwortete Valash knapp. »Das macht er ständig. – Redet weiter, Ezek.«
    »Also, das war vor etwa zwei Wochen, glaub' ich, und weil mir das Gesetz dicht auf'n Fersen war, war ich in Eile, Atan hinter mir zu lassen, um quer durch Astel nach Darsas zu kommen. Ich bin grad aus'n Bergen runtergekommen und hab' mich schnell versteckt, weil ich da plötzlich mehr verdammte Ataner sehen konnt', als

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