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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sache ist, sie zum Laufen zu bringen, Eminenz«, erklärte Daiya. »Im Nahkampf sind sie sehr gefährlich, aber sie haben offenbar kein Durchhaltevermögen. Deshalb sind sie bei weitem keine so große Bedrohung, wenn sie laufen müssen.«
    »Vanion hat mir schon davon erzählt«, sagte Bergsten. »Hat Domi Tikume erwähnt, wie lange es ungefähr dauern kann, bis sie außer Atem sind?« »Nur in etwa, Eminenz.«
    Bergsten zuckte die Schultern. »Ist schon gut, Freund Daiya. Hier gibt es reichlich offenes Gelände, und es ist erst Morgen. Wir können sie den ganzen Tag hetzen, wenn es sein muß.«
    Wütend über die wiederholten Angriffe, setzten die riesenhaften Soldaten sich in einer Art schlurfendem Trott in Bewegung. Sie schwenkten ihre grauenvollen Waffen und brüllten heisere Schlachtrufe.
    Die Peloi jedoch gingen nicht auf ihre Herausforderung ein, sondern setzten ihre Taktik der wechselnden Offensive und Defensive fort.
    Über alle Maßen erzürnt und angestachelt, versuchten die Kreaturen einen schwerfälligen Sturmangriff.
    »Es wäre möglich«, brummte Ritter Heldin mit seinem tiefen, grollenden Baß. »Aber wir bräuchten andere Ausrüstung.« »Wovon redet Ihr, Heldin?« fragte Bergsten verwundert.
    »Von einem Blick in die Zukunft, Eminenz«, antwortete Heldin. »Wenn diese Ungeheuer zur ständigen Einrichtung werden, müssen wir so manches ändern. Es wäre bestimmt keine schlechte Idee, einige Schwadronen Ordensritter als leichte Reiterei auszubilden und auszurüsten.«
    »Heldin«, rügte Bersten ihn verärgert, »diese Riesen werden nur dann zur ständigen Einrichtung, um Eure Worte zu benutzen, falls wir diesen Krieg verlieren. Wie kommt Ihr darauf, daß es dann noch irgendwelche Ordensritter geben wird?«
    »Sie geben auf, Eminenz!« rief Daiya aufgeregt. »Sie rennen davon!«
    »Aber wohin laufen sie, Daiya?« fragte Bergsten heftig. »Es ist die Luft, die sie umbringt – und die Luft ist überall! Wohin könnten sie flüchten, Daiya. Wohin?« »Wohin könnten sie laufen?« fragte Kring verblüfft, als Klæls Soldaten ihre schwerfällige Verfolgung der Peloireiter aufgaben und in die Wüste flohen. »Wen kümmert das schon?« Tikume lachte. »Sollen sie doch laufen. Wir haben immer noch die Cyrgai im Flußbett. Sorgen wir dafür, daß sie sich in Bewegung setzen, ehe irgendein schlauer kleiner Offizier in den hinteren Reihen dazu kommt, unsere Taktik zu durchschauen.«
    Die Cyrgai befolgten eine Strategie aus grauer Vorzeit. Ihre langen Speere vor sich ausgestreckt, rückten sie hinter ihren großen Rundschilden im Gleichschritt näher. Sobald die Peloi auf sie einstürmten, blieben sie stehen und bildeten ein Bollwerk aus Leibern. Die vordere Reihe kniete nieder und hielt die Speere in Angriffsposition; die hinteren Reihen schlossen mit ebenfalls gezückten Speeren auf, während die Schilde eine stählerne Wand bildeten.
    Es sah sehr beeindruckend aus, konnte gegen die Reiterei jedoch nicht das geringste ausrichten.
    »Wir müssen ihnen Bewegung verschaffen, Domi Tikume!« rief Kring seinem Freund zu, während sie wieder von den geballten Cyrgai-Regimentern fortritten. »Zieh deine Kinder nach dem nächsten Angriff ein Stück weiter zurück! Es bringt nichts, wenn diese veralteten Krieger sich weiterhin bloß schrittweise bewegen! Bring sie zum Laufen!«
    Tikume brüllte ein paar Befehle, und seine Reiter änderten ihre Taktik. Sie zogen sich eine Viertelmeile und mehr zurück und zwangen die Cyrgai, bis zu ihnen vorzudringen.
    Eine Trompete erschallte aus der Mitte eines der näher rückenden regimentgroßen Karrees, und die Cyrgai gingen in einen Trott über, wobei sie ihre Reihen immer noch perfekt ausgerichtet hielten.
    »Eine vorbildliche Marschordnung, nicht wahr?« Tikume lachte.
    »Vor allem, wenn das hier ein Paradeplatz wäre«, antwortete Kring. »Stacheln wir sie wieder an. Dann ziehen wir uns noch weiter zurück.«
»Wie weit ist es bis zur Grenze?« fragte Tikume.
    »Keine Ahnung. Niemand, mit dem ich gesprochen habe, ist sich da sicher. Aber weit kann sie jedenfalls nicht sein. – Bring die Burschen zum Laufen, Tikume!«
    Tikume richtete sich in den Steigbügeln auf. »Weitergeben!« brüllte er. »Voller Rückzug!«
    Die Peloi machten kehrt und galoppierten über den knirschenden braunen Kies nach Osten.
    Spärlicher Jubel stieg von den Regimentern der Cyrgai auf, und wieder erschallte die Trompete. Noch immer mit vollkommen gerade ausgerichteten Reihen, setzten die

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