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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Brücken zu bilden!«
    »Absurd! Die Sarna ist hier unten fünf Meilen breit! Reißt Euch zusammen, Mann!« »Ich weiß, was ich gesehen habe, General! Die anderen Späher werden bald hier sein und es bestätigen. Kaftal steht in Flammen.
    Man kann den Feuerschein von hier aus sehen!« Jodral drehte sich um und deutete südwärts auf ein gewaltiges, flackerndes, orangefarbenes Glühen am Himmel über den niedrigen Küstenbergen, die sich zwischen cynesganischen Truppen und dem Meer erstreckten.
    General Piras fluchte. Dies war das dritte Mal in dieser Woche, daß seine Späher eine Überquerung der unteren Sarna oder des Verreis meldeten. Doch er hatte noch immer keine Anzeichen feindlicher Kräfte gesehen. Unter normalen Umständen hätte er seine Kundschafter einfach auspeitschen lassen oder Schlimmeres mit ihnen angestellt, aber hier konnte man nicht von normalen Umständen reden. Die feindlichen Kräfte, welche die Küste im Süden in Aufregung versetzten, waren Ordensritter der Kirche von Chyrellos – jeder einzelne ein Zauberer – die durchaus fähig waren, zu verschwinden, um gleich darauf Meilen hinter der Nachhut der feindlichen Armee wieder aufzutauchen.
    Immer noch Verwünschungen ausstoßend, befahl der General seinen Adjutanten zu sich. »Sallat!« knirschte er. »Weckt die Truppen. Sie sollen sich in Alarmbereitschaft halten. Wenn diese verfluchten Ritter tatsächlich hier die Sarna überqueren sollten, müssen wir gegen sie vorgehen, bevor sie auf dieser Flußseite einen Brückenkopf errichten können.«
    »Es ist bloß eine weitere Finte, General«, versicherte sein Adjutant ihm und bedachte Hauptmann Jodral mit verächtlichem Blick. »Jedesmal, wenn irgendein Narr mehr als zwei Fischer in einem Boot sieht, meldet er einen feindlichen Einfall!«
    »Ich weiß, Sallat!« entgegnete Piras. »Aber ich muß der Meldung nachgehen! König Jaluah läßt mich einen Kopf kürzer machen, falls ich nicht verhindere, daß diese Ritter die Flüsse überqueren.« Der General zuckte resigniert die Schultern. »Was könnte ich sonst tun?« Er fluchte aufs neue. »Laßt zum Sturm blasen, Sallat. Vielleicht stoßen wir diesmal wirklich auf einen Gegner, wenn wir am Fluß sind!«

    Alean zitterte heftig, als Zalasta nach einer weiteren furchtbaren, stummen Befragung durch Klæl, den grauenvollen Dämon mit den Fledermausflügeln, mit den zwei Gefangenen zu der kleinen, aber jetzt immerhin peinlich sauberen Zelle zurückkehrte. Ehlana dagegen fühlte sich jeglicher Gefühlsregung beraubt. Es glich einer perversen Verführung, wenn der böse Geist in ihre Gedanken eindrang und von ihren Sinnen Besitz ergriff. Jedesmal fühlte Ehlana sich anschließend geschändet und besudelt.
    »Das dürfte das letzte Mal gewesen sein, Ehlana«, entschuldigte sich Zalasta. »Falls es Euch ein Trost ist, kann ich Euch versichern, daß er Eures Gemahls wegen immer noch verwirrt ist. Er kann nicht verstehen, wie ein Geschöpf mit solcher Macht sich so freudig und bereitwillig unterwirft … vor einer …« Er zögerte.
    »Vor etwas so Unwichtigem wie einer Frau?« fragte sie müde. »Meint Ihr das?« »Nein, Ehlana, das ist es nicht. Einige der von Klæl beherrschten Welten werden ausschließlich von Frauen regiert; Männer werden nur zu Zuchtzwecken gehalten. Nein, Klæl begreift ganz einfach die Beziehung zwischen Euch und Sperber nicht.« »Vielleicht solltet Ihr ihm das Wesen der Liebe erklären, Zalasta.« Sie machte eine Pause. »Aber das versteht Ihr wohl selbst nicht, oder?«
    Seine Miene wurde eisig. »Gute Nacht, Majestät«, sagte er tonlos. Dann drehte er sich um und verschloß die Tür hinter sich.
    Ehlana drückte das Ohr dagegen, noch ehe der Klang des einschnappenden Schlosses verhallt war.
    »Ich fürchte sie nicht«, hörte sie König Santheocles behaupten.
    »Dann seid Ihr ein größerer Narr, als ich dachte«, entgegnete Zalasta unverblümt. »Alle Eure Verbündeten wurden systematisch vernichtet, und Eure Feinde haben Euch umzingelt.«
    »Wir sind Cyrgai!« erklärte Santheocles mit schwülstigem Pathos. »Wir sind unbesiegbar!«
    »Das mag vor zehntausend Jahren der Fall gewesen sein, als eure Feinde noch mit Fellen bekleidet und ihre Waffen Speere mit Feuersteinspitzen waren. Aber jetzt seht Ihr Euch mit Stahl bewaffneten und gerüsteten Ordensrittern gegenüber; atanischen Kriegern, die Eure Soldaten mit den Fingerspitzen töten können; Peloi, die wie der Wind durch eure Reihen reiten werden und riesigen Trollen,

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