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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Caalador. »So würde ich es nicht nennen.« Kalten zuckte die Schultern. »Ich habe dem Burschen nur klargemacht, wer das Sagen hat. Jedesmal, wenn sich eine neue, schwer einzuschätzende Situation ergibt, muß man ein paar Leute herumschubsen, damit alle anderen erkennen, daß man nicht die Absicht hat, sich irgendwas gefallen zu lassen. Machen wir's uns gemütlich.«
    Sie hatten ihr Zelt aufgeschlagen und trugen Laub und Moos für das Nachtlager zusammen, als Narstil bei ihnen vorbeischaute. »Wie ich sehe, richtet ihr euch ein, Ezek«, wandte er sich an Caalador. Sein Tonfall war versöhnlich, wenn auch nicht gerade herzlich.
    »Nur noch ein paar Handgriffe, dann haben wir's«, erklärte Caalador. »Ich bin froh, daß du vorbeigekommen bist, Narstil. Wir haben gehört, daß nicht weit von hier eine Armee lagert. Macht sie euch zu schaffen?«
    »Wir haben eine Abmachung«, erwiderte Narstil. »Wir stehlen den Soldaten nichts, und sie kümmern sich nicht um uns. Das in Natayos ist jedoch keine richtige Armee, eher eine riesige Schar Rebellen. Sie wollen die Regierung stürzen.« »Will das nicht jeder?«
    Narstil lachte. »Ehrlich gesagt, ist diese Meute in Natayos sehr gut für mein Geschäft. Schon daß diese Burschen hier sind, hält die Polizei von diesem Teil des Dschungels fern. Und ein Grund, daß sie uns dulden, ist der, daß wir Reisende berauben – das hält Neugierige davon ab, in Natayos herumzuschnüffeln. Wir machen gute Geschäfte mit den Rebellen. Sie kaufen so gut wie alles, was wir stehlen.« »Wie weit liegt dieses Natayos von hier entfernt?«
    »Etwa zehn Meilen. Es ist eine alte Ruine. Scarpa – der Anführer dort – ist vor zwei Jahren mit seinen Rebellen dahingezogen. Er hat die Ruine befestigt und bringt von Tag zu Tag weitere seiner Anhänger herbei. Ich kann ihn nicht ausstehen, aber Geschäft ist Geschäft.« »Wie ist er denn so?«
    »Irrsinnig. An manchen Tagen ist er so verrückt, daß er den Mond anheult. Er ist überzeugt, daß er eines Tages Kaiser sein wird. Ich nehme an, es dauert nicht mehr lange, dann setzt er seine Meute in Marsch. In diesem Dschungel ist er ziemlich sicher, aber sobald er sich auf freies Gelände wagt, werden die Ataner ihn an Ort und Stelle zu Hundefutter zerhacken.« »Sollen wir uns deshalb Sorgen machen?« fragte Bevier.
    »Mir persönlich könnte nichts gleichgültiger sein«, versicherte Narstil dem scheinbar einäugigen Schurken. »Aber die Geschäfte, die ich mit Scarpa mache, würden mir sehr fehlen.«
    »Kann jeder Natayos nach Belieben betreten und verlassen?« fragte Kalten, als würde es ihn nur beiläufig interessieren.
    »Wenn du ein mit Essen und Trinken vollbepacktes Maultier dabeihast, werden sie dich mit offenen Armen aufnehmen. Ich schicke alle paar Tage einen Ochsenkarren mit Bierfässern hinunter. Ihr wißt ja, wie gern Soldaten Bier saufen.«
    »O ja!« bestätigte Kalten. »Ich hab' im Lauf der Zeit so einige Soldaten kennengelernt. Für sie bleibt die ganze Welt stehen, wenn jemand ein Bierfaß anzapft.«

    »Es ist eine unserer besonderen Fähigkeiten, das Licht zu beherrschen, das aus uns strahlt«, erklärte Cedon. »Wir können es hell leuchten lassen oder beinahe zum Erlöschen bringen. Nur ist die Tarnung nicht vollkommen. Ein leichtes Schimmern ist durchaus möglich, und wir müssen auf der Hut sein, daß unser Schatten unsere Anwesenheit nicht verrät. Aber mit großer Achtsamkeit können wir so gut wie unsichtbar werden.«
    »Also, da gibt es wirklich fesselnde Gegensätze«, stellte Aphrael fest. »Die Trollgötter beeinflussen die Zeit, ihr das Licht, und ich die Aufmerksamkeit der Personen, von denen ich nicht bemerkt werden möchte. Aber letztendlich ist alles ein Versuch, sich so gut wie möglich unsichtbar zu machen.«
    »Kennt Ihr irgend jemanden, der wirklich unsichtbar sein kann, Göttin?« fragte Xanetia.
»Ich nicht. Du, Vetter?«
Edaemus schüttelte den Kopf.
    »Aber wir können uns fast unsichtbar machen«, sagte die Kindgöttin. »Echte Unsichtbarkeit hätte wahrscheinlich Nachteile. Es ist eine sehr gute Idee, Anari Cedon, aber ich möchte nicht, daß Xanetia sich auf irgendeine Weise in Gefahr bringt. Dazu liebe ich sie viel zu sehr.«
    Xanetia errötete leicht; dann blickte sie Edaemus beinahe schuldbewußt an. Sephrenia lachte. »Ich muß dich ernsthaft warnen, Edaemus. Achte gut auf deine Anbeter. Meine Göttin ist offenkundig eine Diebin. Sie stiehlt Gedanken.« Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Es

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