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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Xanetias Bericht, daß er Aphrael kaum bemerkte, und als sie ihm die Arme entgegenstreckte, hob er sie geistesabwesend auf den Schoß.
Sephrenia lächelte.
    »Und vor kurzem«, beendete Xanetia ihren Bericht, »erhielt Ritter Berit weitere Anweisungen. Er soll nunmehr einen anderen Weg einschlagen und sich zur Stadt Sopal am Binnenmeer von Arjun begeben. Er hat die Kindgöttin über diese Richtungsänderung in Kenntnis gesetzt, und sie hat ihrerseits uns anderen Bescheid gegeben. Die Trollgötter haben die Absicht, die Ritter Ulath und Tynian nach Sopal zu bringen und sie dort in der ›Nichtzeit‹, wie sie es nennen, zu verstecken. Sobald unsere Feinde mit Königin Ehlana erscheinen, um sie gegen Bhelliom auszutauschen, wollen sie aus ihrem Versteck springen und sie befreien.« »›Nichtzeit‹?« fragte Cedon verwirrt.
    »Ein vorübergehendes Anhalten der Zeit«, erklärte Aphrael. »Trolle sind Jäger, und ihre Götter haben eine neue Art von Versteck für sie gefunden, damit sie sich unbemerkt an ihre Beute heranpirschen können. Ziemlich schlau, aber nicht ohne Nachteile.«
    Edaemus fragte sie irgend etwas in der Sprache, die Sephrenia mehrmals vergeblich zu lernen versucht hatte. Aphrael antwortete rasch in sachlichem Tonfall und begleitete ihre Worte mit verwirrenden Gesten.
    »Ah!« sagte Edaemus schließlich und bediente sich wieder des Tamulischen, während seine Miene verriet, daß er verstanden hatte. »Es ist eine eigenartige Vorstellung.«
    Aphrael verzog das Gesicht. »Ach, du weißt ja, wie die Trollgötter sind.«
    »Und sie sind wirklich auf deine unverschämten Bedingungen eingegangen?« »Ich hatte etwas, das sie haben wollten.« Aphrael zuckte die Schultern. »Seit dreihundert Jahrhunderten haben sie versucht, eine Möglichkeit zu finden, Bhelliom zu entkommen. Natürlich haben meine Bedingungen ihnen gar nicht gefallen, aber sie hatten kaum eine Wahl.« »Du bist grausam, Aphrael.«
    »Eigentlich nicht. Mein Motiv war dringende Notwendigkeit, und Notwendigkeit ist weder grausam noch nötig. Sie ist ganz einfach. Als ich die Trollgötter vor einigen Tagen kurz besuchte, habe ich jedem ein paar Küsse gegeben. Danach fühlten sie sich besser – jedenfalls, als sie erkannt hatten, daß ich nicht die Absicht hatte, ein Stück Fleisch aus ihnen herauszubeißen.« »Das hast du doch nicht wirklich getan!«
    »So übel sind sie gar nicht«, rechtfertigte Aphrael sich. »Na ja, vielleicht hätte ich sie statt der Küsse hinter den Ohren kraulen können, aber das hätte sie möglicherweise gekränkt; also hab' ich sie geküßt.« Sie lächelte. »Ein paar Küsse mehr, und sie hätten mir wie Hündchen die Finger geleckt.«
    Edaemus richtete sich auf. Plötzlich blinzelte er, als würde ihm jetzt erst bewußt, wo Aphrael saß.
    Sie bedachte ihn mit einem neuerlichen geheimnisvollen Lächeln und tätschelte seine Wange. »Ist schon gut, Vetter. Auch du wirst dich damit abfinden müssen. Irgendwann tun sie das alle.« Sie rutschte von seinem Schoß hinunter und kehrte zu ihrer Schwester zurück.

    »Das ist mein Platz!« knurrte ein fetter Bursche unbestimmbarer Rasse drohend, als Kalten seine Sattelbeutel und die Deckenrolle auf eine freie Stelle unter einem großen Baum warf.
»Das war er vielleicht«, brummte Kalten.
    »Du kannst nicht einfach hierher spazieren und einem anderen den Platz wegnehmen!«
    »Ach? Verstößt das etwa gegen das Gesetz oder so was?« Kalten richtete sich auf. Er war mindestens einen Kopf größer als der andere und wirkte in seinem Kettenhemd ziemlich einschüchternd. »Meine Freunde und ich haben die Absicht, hier zu nächtigen«, erklärte er mit frostiger Stimme. »Also nimm dein Bettzeug und den ganzen anderen Kram und leg dich woanders hin!«
    »Ich bin's nicht gewohnt, mich von Eleniern herumkommandieren zu lassen!« »Dein Pech! Verschwinde jetzt, ich hab' zu tun.« Kalten war alles andere als guter Laune. Aleans gefährliche Lage machte ihm unaufhörlich zu schaffen, und schon der geringste Anlaß ließ ihn aus der Haut fahren. Offenbar war seine Gereiztheit in seinem Gesicht abzulesen, denn der Dicke wich ein paar Schritte zurück. »Weiter!« befahl Kalten drohend.
    »Ich komme wieder!« plusterte der Kerl sich auf und wich noch ein paar Schritte zurück. »Mit allen meinen Freunden!«
    »Ich kann's kaum erwarten.« Kalten drehte dem Mann, den er verjagt hatte, abfällig den Rücken zu.
    Caalador und Bevier kamen zu ihrem Freund. »Schwierigkeiten?« fragte

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