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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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beschäftigt, mit den Sternen Bockspringen zu spielen, daß du über die Geschehnisse hier nicht auf dem laufenden bist?« »Benimm dich!« tadelte Sephrenia scharf.
    »Er macht mich rasend! Seit zehntausend Jahren hegt und pflegt er seinen Haß, und wenn man ihm etwas sagt, benimmt er sich wie eine Mimose.« Die Kindgöttin musterte kritisch die leuchtende Erscheinung des Gottes der Delphae. »Deine Lichterspiele imponieren mir nicht, Edaemus. Wenn ich mir die Mühe machen würde, könnte ich das auch.«
    Edaemus' Licht flackerte noch greller, und sein rötlicher Strahlenkranz wurde rußig. »Wie langweilig!« Aphrael seufzte. »Tut mir leid, Xanetia, aber wir vergeuden hier nur unsere Zeit. Ich sehe schon – Bhelliom und ich müssen allein mit Klæl fertig werden. Dein schwerfälliger Gott wäre ohnedies keine Hilfe.« »Klæl!« krächzte Edaemus.
    »Ah! Spitzt du doch endlich die Ohren?« Sie verzog das Gesicht. »Bist du nun bereit, mir zuzuhören?«
    »Wer hat das getan? Wer hat Klæl wieder auf die Erde losgelassen?«
    »Also, ich bestimmt nicht! Zuerst haben alle nach Cyrgons Pfeife getanzt, doch plötzlich dreht Anakha den Spieß um. Du weißt doch, daß Cyrgon sich mit Niederlagen nicht abfinden kann, also bricht er einfach die Regeln. Was ist? Wirst du uns jetzt helfen, oder möchtest du lieber noch ein paar Millionen Jahre schmollend herumsitzen? Rasch, Edaemus, entscheide dich! Ich will keine Zeit vergeuden!«

    »Wie kommt Ihr darauf, daß ich mehr Männer brauche?« fragte Narstil heftig. Er war ein dünner, ja, fast skelettdürrer Arjuner mit knochigen Armen und eingefallenen Wangen. Er saß an einem Tisch unter einer breiten Baumkrone inmitten seines Lagers tief im arjunischen Dschungel.
    »Euer Geschäft ist nicht gerade ungefährlich.« Caalador zuckte die Schultern und schaute sich in dem vollgestopften Lager um. »Ihr stehlt Möbelstücke und Teppiche und Wandbehänge. Das bedeutet, daß Ihr ganze Ortschaften ausgeplündert und abgelegene Landhäuser überfallen habt. Die Betroffenen wehren sich, und das geht nicht ohne Verluste ab. Etwa die Hälfte Eurer Männer tragen Verbände, und zweifellos bleiben bei jedem Eurer Plünderzüge einige Eurer Leute tot zurück. Ihr braucht Verstärkung, daran besteht kein Zweifel.« »Ich habe derzeit keinen Bedarf.«
    »Ich kann dafür sorgen, daß sich das rasch ändert«, brummte Bevier drohend und zog melodramatisch den Daumen über die Schneide seiner Lochaberaxt.
    »Hört zu, Narstil«, sagte Caalador nun in etwas freundlicherem Tonfall, »wir haben Eure Männer gesehen. Seid ehrlich! Ihr habt da eine Meute mißratener Bürschchen aus der Gegend um Euch geschart, die in Schwierigkeiten geraten waren, weil sie Hühner geklaut oder die Ziegen anderer verschachert hatten. Profis habt Ihr nur wenige, und wir sind Profis! Eure bösen Buben prahlen bloß und geben sich alle Mühe, einander zu beeindrucken, indem sie gefährlich und verschlagen dreinschauen, aber es liegt ihnen nicht, jemanden kaltblütig zu töten; deshalb bekommen gerade sie etwas ab, wenn es zum Kampf kommt. Uns macht das Töten nichts aus. Wir sind es gewöhnt. Eure jungen Heißsporne dagegen müssen einander beweisen, wie tüchtig sie sind. Wir nicht. Orden weiß, wer wir sind. Sonst hätte er Euch diese Empfehlung nicht geschickt.« Er kniff die Augen leicht zusammen. »Glaubt mir, Narstil, das Leben wird für uns alle viel leichter, wenn wir mit Euch arbeiten, statt hier selbst etwas aufzuziehen.«
    Mit einemmal wirkte Narstil gar nicht mehr so selbstsicher. »Ich werde es mir überlegen«, versprach er.
    »Tut das. Und kommt gar nicht erst auf den Gedanken, mögliche Konkurrenz im vorhinein verhindern zu wollen. Eure bösen Jungs könnten uns nicht das Wasser reichen, und wir sähen uns gezwungen, es sehr persönlich zu nehmen.«

    »Hör auf damit!« warnte Sephrenia ihre Schwester, als sie zu viert durch die engen, korridorähnlichen Straßen von Delphaeus zum Haus Cedons unterwegs waren, dem Anari von Xanetias Volk.
»Edaemus tut es auch«, konterte Aphrael.
»Es ist seine Stadt und sein Volk! Du aber bist Gast hier, und da gehört es sich nicht.«
Xanetia blickte die beiden verwirrt an.
»Meine Schwester prahlt schon wieder«, erklärte Sephrenia.
»Ist gar nicht wahr!« protestierte Aphrael.
»O doch! Das wissen wir beide ganz genau. Es ist ja auch nicht das erste Mal. Also, hör auf!«
»Ich verstehe wirklich nicht«, gestand Xanetia.
    »Das liegt daran, liebe Schwester, daß Ihr

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