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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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unter Kontrolle.“
    Er warf ihr noch einen kurzen Blick zu und verließ kopfschüttelnd das Zimmer. Kaum war er fort, rappelte Isobel sich auf und schlich unter die heiße Dusche.
    Was hatte Rafael neulich gesagt? Die Welt gehört dir, tu, wozu du Lust hast, oder so ähnlich? Plötzlich kam ihr eine wunderbare Idee. Zum ersten Mal seit langer Zeit empfand sie wieder so etwas wie Begeisterung. Sie trocknete sich ab und zog sich rasch an.
    Müde, aber glücklich wartete Isobel am Abend im Salon auf Rafael. Vor ihr auf dem Tisch lagen eine Unmenge von Broschüren. Alle zeigten sie Fotos von Immobilien. Als sie die vertrauten Schritte hörte, blickte sie auf. Rafael stand in der Tür. Und er schien ziemlich wütend zu sein.
    Mit zwei Schritten war er bei ihr und knallte eine Zeitung auf den Tisch. „Würdest du mir bitte erzählen, was zum Teufel du im Schilde führst?“
    Isobel starrte ihn mit offenem Mund an. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wovon er sprach. Dann fiel ihr Blick auf die Zeitung. Es war die Abendausgabe, und ein unscharfes Bild von ihr, wie sie einem Mann die Hand schüttelte, zierte das Titelblatt. Beide standen sie vor einem heruntergekommenen Gebäude in La Boca, dem ältesten Stadtteil von Buenos Aires. Es musste an diesem Morgen aufgenommen worden sein.
    Dann war da auch noch eine riesige Schlagzeile.
    Weiß Romero, was seine frisch angetraute Gattin so treibt, wenn er nicht hinschaut?
    „Ich kann das erklären, Rafael.“
    „Dann tu es bitte“, fauchte er. „Ich möchte nämlich zu gerne wissen, wieso du dich am helllichten Tag mit zwielichtigen Individuen herumtreibst. Oder hast du vielleicht ein Drogenproblem, von dem ich nichts weiß?“
    Jetzt war es an Isobel, wütend zu werden. „Hast du mir nicht versichert, ich sei keine Gefangene?“, stieß sie hervor und ballte zornig die Hände zu Fäusten. „Dass ich mit meinem Vermögen tun und lassen kann, was ich will?“
    In Rafaels Gesicht begann ein Muskel zu zucken. „Ja. Aber nicht, wenn du deinem Bodyguard entwischst und dich in zweifelhaften Stadtteilen herumtreibst.“
    Isobel schnappte nach Luft. „Seit wann habe ich einen Bodyguard?“
    Rafael machte eine ungeduldige Handbewegung. „Natürlich hast du einen. Du könntest entführt werden. Heute hast du ja gezeigt, dass du es einem Entführer verdammt einfach machen würdest.“
    Isobel wurde jetzt fuchsteufelswild. „Hättest du mir gesagt, dass ich praktisch eine Gefangene bin, hätte ich meinem Wärter natürlich brav gesagt, wo ich hingehe. Vielleicht erinnerst du dich auch daran, dass ich heute Morgen versucht habe, dich zu erreichen? Ich wollte dir sagen, was ich vorhabe. Aber du hast meinen Anruf noch nicht einmal entgegengenommen.“
    Das stimmte. Sie hatte wirklich versucht, ihm Bescheid zu sagen. Aber er war einfach zu beschäftigt gewesen.
    „Das tut mir leid“, erwiderte er steif. „Dein Anruf kam eben zu einer ungünstigen Zeit.“
    Mit einer verächtlichen Handbewegung wischte sie seine Entschuldigung beiseite. „Ich kann mir gut vorstellen, wie hart du und dein feiner amerikanischer Partner daran gearbeitet habt, die illegalen Arbeiter loszuwerden, die in der Firma beschäftigt sind, die ihr kaufen wollt.“
    Augenblicklich breitete sich eine unheilvolle Stille aus. Dann erklärte Rafael mit eisiger Stimme: „Wie ich sehe, verfolgst du die Zeitungsberichte. Leider bist du nicht ganz auf dem Laufenden.“
    „Wie auch immer, Rafael“, erwiderte Isobel. „Ich weiß, welche Prioritäten du setzt. Zuerst das Geschäft, dann die pflegeleichte Gattin, die du wie eine Trophäe präsentieren kannst.“ Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. „Ich möchte mein eigenes Unternehmen aufmachen.“
    „Wovon redest du?“
    Isobel holte tief Luft. „Ich möchte ein Tanzstudio eröffnen. Ein Tangostudio. Ich weiß, davon gibt es in Buenos Aires schon mehr als genug, aber ich möchte außer Erwachsenen auch Kinder unterrichten. Ich will unterschiedlichste Tanzkurse zu erschwinglichen Preisen anbieten.“
    Isobel spürte, wie ein wenig von ihrer ursprünglichen Begeisterung zurückkehrte. „Ich habe auch über Tanztherapie nachgedacht – für Kinder aus ärmlichen Verhältnissen oder Kinder mit Lernschwierigkeiten. Ein Freund in Paris war Psychotherapeut. Er machte das. Die Ergebnisse sind manchmal wirklich verblüffend …“ Sie verstummte und sah Rafael unsicher an. Er schwieg noch immer.
    Sie deutete auf die Broschüren. „Das war es, womit

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