Tango der Liebe
Fingerspitzen streichelte sie seine Wange und das markante Kinn mit den dunklen Bartstoppeln. Sie seufzte. Er war so unglaublich wundervoll, dass erneut Verlangen in ihr aufstieg.
Jetzt rollte er sich von ihr und stützte sich auf einen Ellbogen. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du noch Jungfrau warst?“
„Ist es wichtig? Wir sind jetzt wirklich verheiratet.“ Ihr Lächeln verging, als sie ihm in die Augen sah, die nicht länger vor Verlangen glühten, sondern betroffen in ihrem Gesicht forschten.
„Aber du warst doch schon mal verlobt. Wie kann das sein?“ Anstatt ihm zu erklären, dass der Liebesakt sie bisher nie gereizt und sie sich sogar für unfähig gehalten hatte, Leidenschaft zu empfinden, fragte sie verblüfft: „Woher weißt du denn von meiner Verlobung?“
„Irgendwer muss es mal erwähnt haben. Aber das ist unwichtig. Du hättest mir sagen müssen, dass es dein erstes Mal war.“
„Warum? Hättest du dich dann etwa geweigert, mit mir zu schlafen?“, neckte Emily und strich ihm dabei aufreizend mit einem Finger über die Brust.
„Ja. Nein. Aber ich wäre behutsamer vorgegangen, wenn ich es gewusst hätte.“
Sie legte ihm die Hände an die Wangen. Ihre Augen funkelten schelmisch. „Na ja, du kannst ja beim nächsten Mal behutsamer sein“, murmelte sie und zog seinen Kopf zu sich herab, um ihn zu küssen.
Er lachte und rollte sich mit ihr zusammen herum, bis sie auf ihm lag. Sie rieb sich aufreizend an ihm, umklammerte mit gespreizten Beinen seine Oberschenkel und hörte mit Genugtuung, dass er nach Atem rang.
In belustigtem und zugleich rauem Ton murmelte er: „Ich habe das Gefühl, dass du für eine Anfängerin verdammt schnell lernst.“
„Das hoffe ich doch.“ Sie erforschte seinen Oberkörper und spielte mit seinem Brusthaar. „Wann fängt der nächste Unterricht an?“
Antonio grinste. „Ich glaube, ich habe eine schlafende Tigerin in dir geweckt. Erst mal musst du wissen, dass der Mann ein bisschen länger braucht als die Frau, um sich zu erholen – obwohl es eine altbekannte Tatsache ist, dass die Wartezeit bei entsprechender Ermutigung erheblich verkürzt werden kann.“
„So, meinst du?“ Sinnlich ließ sie die Lippen von seinem Mund hinab über den Hals gleiten und streichelte schließlich seinen Bauch mit der Zungenspitze. Sie liebte seinen Duft und seinen Geschmack und konnte nicht genug von ihm bekommen. Sein harter Körper fühlte sich so gut an unter ihren weichen Rundungen. Emily folgte mit einem Finger der schmalen behaarten Linie, die vom Nabel über den flachen muskulösen Bauch verlief, ließ ihre Hände tiefer gleiten, und schon bald war das Warten vorbei.
Alle Zeit verlor ihre Bedeutung gegenüber der tiefen Zärtlichkeit und Leidenschaft ihres Liebesspiels.
In Kakishorts und weißem Polohemd, mit einer Kaffeetasse in der Hand, stand Antonio neben dem Bett und beobachtete, wie Emily herzhaft gähnte und die Augen aufschlug.
Verschlafen blickte sie zu ihm hoch. Ein zauberhaftes Lächeln spielte um ihre Lippen. „Du bist schon auf?“ Ihr Magen knurrte laut. „Wie spät ist es denn?“
Schmunzelnd stellte er den Kaffee auf den Nachttisch und küsste sie auf die Stirn. „Eins.“
„Das ist ja mitten in der Nacht! Komm wieder ins Bett.“
„Es ist ein Uhr nachmittags.“
„Dann sollte ich wohl aufstehen.“ Sie streckte sich und stöhnte leise, als Muskeln schmerzten, von deren Existenz sie bisher nichts geahnt hatte.
Schuldbewusst verzog Antonio das Gesicht. Er ließ den Blick über ihre geschmeidige wohlgeformte Gestalt gleiten. Sie sah wundervoll aus. Zerzauste Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht, die Lippen waren rosig und prall von seinen Küssen, und das Laken bedeckte kaum ihre üppigen Brüste.
Er war mit den schönsten Frauen der Welt ins Bett gegangen, aber keine konnte Emily das Wasser reichen. Sie war die Perfektion in Person, und das Bild ihres nackten Körpers und ihre wilde Leidenschaft hatten sich ihm für immer ins Gedächtnis eingeprägt.
Eine Frau wie sie war ihm nie zuvor begegnet, sie konnte sogar einem nüchtern veranlagten Mann den Verstand rauben. Emily hatte sich in seinen Armen gewunden, seinen Namen gerufen, ihm ihre Liebe gestanden und einen Höhepunkt nach dem anderen erreicht. Doch besonders erstaunlich war ihre Fähigkeit, in kürzester Zeit zu lernen, was auch ihn erregte.
Wie er es auf den ersten Blick erahnt hatte, war sie von Natur aus eine sehr sinnliche Frau, die schon bei der geringsten
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