Tango der Lust: Die erotische Unterwerfung unschuldiger Mädchen! (German Edition)
ein gekipptes Fenster nach draußen. Jetzt, um diese Uhrzeit? Tatsächlich. Tango bei Nacht. Wie diese Marina wohl aussah? Ob sie attraktiv war? Das Plakat zeigte nur die Silhouette eines Paares beim Tango. Leuchtendes Rot auf schwarzem Hintergrund.
Wahrscheinlich war diese Marina schon alt. Eine alternde Tanzdiva.
Justin runzelte die Stirn. Er hatte den Zeitungsartikel nur flüchtig gelesen, darum wohl erinnerte er sich nicht an Details. Es war ja auch gar nicht wichtig. Schon wandte er sich zum Weitergehen, als hinter ihm Schritte zu hören waren und fröhliches, ungezwungenes Lachen.
«Beeil dich, wir kommen zu spät!»
«Ja doch!»
Frauenstimmen. Hell, unbeschwert. Justin spürte einen Stich in seinem Inneren. Wann hatte er zuletzt so frei gelacht? Er war neununddreißig, aber manchmal fühlte er sich, als wäre er fünfzig. Er sollte wirklich mal wieder an etwas anderes denken als an Arbeit und Erfolg. Das eigentliche Leben flog an ihm vorbei. Es wäre überaus ignorant gewesen, sich das in diesem Moment nicht einzugestehen.
Die Eingangstür wurde aufgerissen und er schaute hin. Es waren zwei hübsch gekleidete Frauen, gute Figur, das Gesicht vom schnellen Laufen ein wenig erhitzt. Die eine schwarzhaarig, mit frechem Kurzhaarschnitt, die andere mit schulterlangen blonden Locken.
«Wollen Sie auch hinein?», fragte ihn der Lockenkopf mit keckem Augenaufschlag und hielt ihm die Tür auf.
Justins Zögern währte nur Sekunden. Jetzt oder nie. Nicht nachdenken, Alter, tu es einfach.
«Wollen schon. Aber die Tango-Night ist doch bestimmt längst ausverkauft?»
«Keine Ahnung. Warum fragen Sie nicht einfach?»
Er trat hinter den Frauen ein, nahm seinen Hut ab und schüttelte die feinen Tropfen ab, die sich darauf gesammelt hatten. Ohne seine Antwort abzuwarten, hasteten die beiden Frauen kichernd die Treppe hinauf. Die eine sah sich noch mal kurz nach ihm um, zwinkerte ihm zu, wirkte interessiert, aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Dann waren sie seinem Sichtfeld entschwunden.
«Kommen Sie, Sie können noch hinauf.» Die Kassiererin lächelte Justin auffordernd an.
Er bezahlte den Eintritt, gab Mantel und Hut an der Garderobe ab, prüfte den Sitz von Krawatte und Sakko in einem Spiegel, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Seine dunkelbraunen Haare waren im Bereich der Schläfen und über den Ohren von feinen Silberfäden durchzogen, was ihm aber gut stand. Regelmäßig vom Friseur geschnitten und ohne Anzeichen von Haarausfall. Du solltest mit deinem Spiegelbild zufrieden sein. Du siehst immer noch gut aus. Vielleicht ein bisschen übermüdet. Ohne Hast ging er die Treppe hinauf, der Musik entgegen.
Der Saal war ziemlich groß und gut gefüllt. Paare standen entlang der Wände, aber auch ein paar Frauen, die wohl ohne Partner gekommen waren, und wenige einzelne Männer. Alle waren passend gekleidet. Die Männer mit weißen Hemden und schwarzen Westen, die Frauen in schönen Kleidern, die meisten schulterfrei, und geeigneten Tanzschuhen. Justin erinnerte sich nur allzu gut daran, dass er und Eva sich spezielle Kleidung und Schuhe angeschafft hatten, die sie nur zum Tangotanzen getragen hatten. Es kam ihm in diesem Augenblick ein wenig lächerlich vor. Er war gut gekleidet, um nicht zu sagen perfekt, immerhin konnte er es sich leisten, die besten Anzüge und Hemden zu tragen, und konnte sich daher auf jeden Fall in dieser Runde sehen lassen. An einer Tanzpartnerin würde es ihm auch nicht mangeln, angesichts des leichten Frauenüberschusses. Die beiden Damen aus dem Foyer schienen ihre Tanzpartner allerdings schon gefunden zu haben.
Im Augenblick konzentrierten sich jedoch die Blicke aller auf das Paar, das in der Mitte der Tanzfläche eine bestimmte Kombination von Tangoschritten vorführte. Raffiniert, die Füße umeinander hakend, doch ohne zu straucheln, wie eine Verführung, die der andere erwidert.
«Ist Señora Mendez nicht wundervoll?», flüsterte eine Frau, die neben ihm stand.
«Oh ja, das ist sie!», antwortete eine andere.
In den gehauchten Worten schwang unverhohlene Bewunderung mit.
Marina Mendez. Justin hielt für Sekunden den Atem an. Sie war jünger, als er erwartet hatte. Ja, die beiden Damen hatten Recht, sie war wundervoll. Wie sie ihren Körper bog, ihre Hüfte bewegte, ihre schlanken Fesseln, die muskulösen Beine … Faszinierend auch ihr Gesichtsausdruck, in dem eine gewisse Entschlossenheit lag. Es stellte sich die Frage, wer hier wen führte. Der Mann
Weitere Kostenlose Bücher